Andreas Brugger

Andreas Brugger

Andreas Brugger (* 16. November 1737 in Kressbronn am Bodensee; † 8. Februar 1812 in Langenargen) war ein deutscher Maler des Rokoko und Klassizismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Ausbildung

Brugger wurde 1737, zusammen mit seinem Zwillingsbruder Xaver, als Kind des Ehepaares Josef und Theresia Brugger in Kressbronn geboren und in der Pfarrkirche zu Gattnau – der Mutterpfarrei Kressbronns – getauft.

Graf Ernst von Montfort wurde auf den künstlerisch begabten Andreas Brugger aufmerksam und schickte ihn August 1755 zur Weiterbildung nach Wien in die Werkstatt des aus Langenargen stammenden Franz Anton Maulbertsch (1724-1796). Hier wuchs Brugger zum Barockmaler süddeutscher und österreichischer Prägung heran. Das Maulbertsche Erbe lässt sich lange Zeit in Bruggers Fresken und Ölbildern als wichtiges Gestaltungsprinzip in Form und Farbe nachweisen. Während und nach einem Studienaufenthalt in Rom 1768/69 (März 1769 erster Preis an der Accademia del Nudo auf dem Kapitol) wirkte sich der unter dem Zeichen einer Beruhigung und Einfachheit stehende Klassizismus auf Bruggers Arbeiten aus. Mit der Rückkehr in seine Heimat am Bodensee begann die Periode großer kirchlicher und weltlicher Aufträge.

Brugger starb 75-jährig am 8. Februar 1812 in Langenargen in seinem dem Neffen Alois Brugger überschriebenen eigenen Haus.

Werke

In Anwesenheit ihres Vaters, Kaiser Ludwigs der Frommen, legt die Klostergründerin Adelindis die Gründungsurkunde auf einen Altar (aus dem Hauptdeckengemälde der barocken Stiftskirche Buchau von Andreas Brugger, 1775–1776)

Die großen Werke Bruggers entstanden in seiner Tettnanger, Salemer, Wurzacher und Buchauer Zeit.

Bad Buchau

  • Im Chor der Stiftskirche St. Cornelius und Cyprianus in Bad Buchau zeigt ein Tafelbild "Die Verherrlichung des Lammes durch die Engel und die 24 Ältesten". Im Mittelschiff malte Brugger drei Fresken: "Abrahams Begegnung mit Melchisedech", "Mannaregen mit Moses und Aaron" und in der Mitte "Die Aufnahme Mariens in den Himmel".

Bad Wurzach

  • Das Deckenbild in der Pfarrkirche zu Bad Wurzach zeigt auf 22 x 10 Meter Größe verschiedene biblische Darstellungen und Episoden.

Eriskirch

  • In der Kirche des Ortsteils Mariabrunner zeigt das Deckengemälde "Die Heilende Wirkung des Wassers" und "Die Fürbittkraft Mariens".

Friedrichshafen

  • 1789 schuf Andreas Brugger das Deckenfresko "Maria Fürbitterin der bedrohten Menschheit" in der Ailinger Rosenkranzkapelle.

Kressbronn

  • Bruggers Deckengemälde in der Gattnauer St. Gallus-Pfarrkirche wurden 1903, als man die Kirchenschiffmauern erhöhte, zerstört. In der Mariä-Himmelfahrt-Kapelle im Ortsteil Schleinsee wird Andreas Brugger ein Bildausschnitt des Heiligen Antonius zugeschrieben.

Langenargen

  • Das im Jahr 1799/1800 gemalte Tafelbild in der Pfarrkirche zeigt den auf Wolken knienden Kirchenpatron "St. Martin" und den heiligen St. Fridolin.

Neukirch

  • Das Bild in der Neukircher Pfarrkirche stellt die "Verherrlichung Mariens durch Johannes von Montfort" dar.

Rorschach

Salem

  • Für das ehemalige Zisterzienserkloster in Salem malte Brugger hauptsächlich Tafelbilder, die den "Heiligen Bernhard" und sein Leben zum Thema haben.

Tettnang

  • Die Tettnanger Johanneskapelle zeigen zwei Bruggerwerke zeigen die "Auffindung des toten Sebastian" und "Maria Himmelfahrt".
  • Im Neuen Schloss in Tettnang war Brugger mehrere Jahre beschäftigt. So schaffte er hier sowohl die Deckengemälde "Herakles vor Zeus", vermutlich nach 1770 (im Bacchussaal), "Johannes von Montfort auf hohem Ross", 1770 datiert und signiert (in der Schlosskapelle), die "Verherrlichung der Landwirtschaft im Anschluss an die vier Jahreszeiten" (im linken Treppenhaus) und im rechten Treppenhaus die "Jagdszenen mit der griechischen Jagdgöttin Diana" und einem vermeintlichen Selbstbildnis, als auch die Tafelbilder "Vagantengestalten" und "Bacchus mit einem Satyr" von etwa 1765.
  • In der Pfarrkirche zu Krumbach gestaltete Brugger insgesamt 33 Einzelbilder, darunter das Deckenbild mit dem Thema "Blick in den Himmel mit der Hl. Dreifaltigkeit", das Chorfresko mit der "Anbetung Christi durch die Hirten" und die Bilder der Vierzehn Nothelfer, wie zum Beispiel der Heilige Erasmus, die Heilige Barbara, die Heilige Katharina und der Heilige Egidius.
  • 1723 wurden die Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Martin in Tannau mit den beiden von Andreas Brugger geschaffenen Ölgemälden "Tod des hl. Josef" und "Die kleine Maria mit ihrer Mutter Anna" geweiht.

Sonstiges

Sowohl in Kressbronn (Andreas-Brugger-Weg) als auch in Langenargen (A.-B.-Straße) ist zu Ehren des Künstlers jeweils ein öffentlicher Verkehrsweg nach ihm benannt.

Literatur

  • Sigbert Baumann, Lorenz L. Göser, Elmar L. Kuhn, Gerhard Schaugg, Walter Schmid, Ulrich Woyte und Stefan Weigele: Kressbronner Kirchenweg. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2007 (1. Auflage), ISBN 978-3-89870-422-9.
  • Prof. Dr. Dr. G. Merkle (†): Andreas Brugger - Der Meister und sein Werk. Kressbronner Jahrbuch, Seiten 86 bis 94, Kressbronn 1986.
  • Uwe Gebert für die Katholische Kirchengemeinde Tettnang-Krumbach: Kleiner Führer durch die kath. Pfarrkirche. Tettnang-Krumbach 2006.
  • Hubert Hosch: Andreas Brugger 1737-1812 - Maler von Langenargen. Thorbecke-Verlag, Sigmaringen-Langenargen 1987.

Weblinks

 Commons: Andreas Brugger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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