Kaubonbon

Kaubonbon
Bonbons
Bonbonformen in einer Bonbonkocherei
Blick in eine Bonbonkocherei

Der oder das Bonbon (französisch, abgeleitet von bon: gut), nennt man eine Süßigkeit, die durch Einkochen von Zuckerlösung mit Stärkesirup oder Invertzucker in Verbindung mit geruchs- und geschmacksgebenden Zusätzen und Aromen hergestellt wird.

Bonbons können als Süßigkeit genascht oder aus medizinischen Gründen eingenommen werden, wie zum Beispiel Hustenbonbons.

Bonbons (auch drops) gibt es in fast allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen, die Form ist meist die eines Ellipsoids, seltener auch einer Kugel oder eines Quaders. Teilweise haben Bonbons eine besonders süße, saure oder flüssige Füllung. Man unterscheidet zwischen Hartbonbons, welche ein glasartiges Gefüge aufweisen und einen Wassergehalt von bis zu 3% haben und Weichbonbons (Toffee, Toffie), die zäh sind, eine kaugummiartige Konsistenz haben und bis zu 8% Wasser enthalten. Diese Weichbonbons werden auch Kaubonbons genannt. Sie werden im Gegensatz zu anderen Bonbons gekaut und nicht gelutscht. Im Gegensatz zum Kaugummi löst es sich während des Kauvorgangs nach und nach auf.

Verkauft werden Bonbons meistens in Kunststofftüten und zusätzlich in der bonbontypischen Einzel-Verpackung, bei der das Bonbon in ein kleines, farbiges Stück Papier oder Folie eingewickelt wird. Hat ein Bonbon einen Stiel zum Festhalten, spricht man auch von einem Lutscher.

Häufig wird das Wort "Bonbon" auch allgemein als Synonym für eine Belohnung, einen Bonus oder eine Zusatzleistung verwendet (z.B. ein Autohändler bietet beim Kaufabschluss einen Satz neue Reifen als Bonbon).

Inhaltsverzeichnis

Zuckerfreie Bonbons

Ein großer Teil der heute verkauften Bonbons wird nicht mit Zucker, sondern mit Zuckeraustauschstoffen hergestellt. Zuckeraustauschstoffe sind keine Intensivsüßstoffe.

Der bei Bonbons am häufigsten verwendete Zuckeraustauschstoff ist Isomalt. Isomalt wird aus reinem Rübenzucker hergestellt und schmeckt fast wie Zucker. Die mit Isomalt hergestellten Bonbons haben etwa halb so viele Kalorien wie Zuckerbonbons, sie haben eine zwölf Mal niedrigere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel (niedriger glykämischer Index von 8, diabetikergeeignet) und sind zahnfreundlich. Vor allem Hustenbonbons oder Rachentherapeutika werden in der Regel mit diesem Zuckeraustauschstoff hergestellt. Da diese Bonbons sich langsamer auflösen als Zuckerbonbons, haben die heilenden oder reizlindernden Inhaltsstoffe länger Zeit, ihre Wirkung zu entfalten. Im Gegensatz zu Zuckerbonbons müssen die mit Isomalt hergestellten Bonbons nicht einzeln in Folie oder Papier verpackt werden, da sie auch bei höheren Temperaturen und bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht klebrig werden. Sie werden häufig in „Flip-Top-Boxen“ verkauft.

Seltener werden Bonbons aus reinem Xylit hergestellt, da die Verarbeitung dieses schwach bindenden Zuckeralkohols aufwendiger ist. Xylit erzeugt auf der Zunge einen Kühleffekt und verstärkt erfrischende Geschmacksrichtungen wie z.B. Menthol. Es hat dieselbe Süßkraft wie Zucker (Saccharose), alle anderen Austauschstoffe haben etwa halbe Süßkraft. Der Vorteil von Xylit gegenüber Isomalt ist seine zusätzliche hemmende Wirkung gegen Kariesbakterien[1] und Hefepilze (candida albicans)[2]. Sein glykämischer Index von 7[3] ist noch geringer als der von Isomalt.

Viele der bekannten Bonbonmarken sind mittlerweile auch in einer zuckerfreien Variante erhältlich. Ob ein Bonbon mit Zucker oder Zuckeraustauschstoff hergestellt ist, muss auf der Packung deklariert werden. In der Regel steht „zuckerfrei“ auf der Packung, auf der Deklarationsliste steht genau, welcher Zuckeraustauschstoff eingesetzt wurde. Bei mehr als 10% Gehalt an Austauschstoffen muss auf der Packung auf eine mögliche "abführende Wirkung bei übermäßigem Verzehr" hingewiesen werden[4]. Zuckeraustauschstoffe wirken wie Ballaststoffe. Besonders empfindliche Personen könnten daher eine ähnliche Wirkung feststellen wie z.B. nach dem Genuss von Pflaumen oder Vollkornbrot. Normale Mengen zuckerfreier Bonbons werden von Erwachsenen wie Kindern in der Regel sehr gut vertragen.

Viele zuckerfreie Bonbons tragen außerdem das „Zahnmännchen“-Logo der „Aktion Zahnfreundlich“ auf der Packung. Es zeigt, dass dieses Produkt mit einem wissenschaftlichen Test auf Zahnfreundlichkeit geprüft wurde.

Quellen

  1. Tanzer, JM (1995). Xylitol chewing gum and dental caries. International dental journal 45 (1 Suppl 1):65-76. (online abstract)
  2. Abu-Elteen, Khaled H. The influence of dietary carbohydrates on in vitro adherence of four Candida species to human buccal epithelial cells. Microbial Ecology in Health and Disease (2005), 17(3), 156-162
  3. http://www.diabetes-guide.org/Xylitol.htm
  4. http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/301.e967_xylit.html

Andere Bezeichnungen

Für das Wort „Bonbon“ existieren viele dialektale Varianten:

  • Österreich: Zuckerl
  • Mitteldeutschland: Schnongse, Bongsl
  • Süddeutschland: Guzzi, Gutti, Guzel, Guadl, Gutsl, Zuckerl, Zuckerle, Leckers, Leckerli, Fustoale, Zeidl
  • Nordrhein-Westfalen: Bombs, Brocken, Klömpkes, Klümpchen, Kamellen, Ballekes, Babbelkes, Bömskes, Bröckskes, Bröck, Schnutz
  • Hessen/Mittelhessen: Zuckerstein (gesprochen ausschließlich im Dialekt „Zuggestoa“), Guudsje (im Frankfurter Raum), Boms-che, Bombo
  • Hannover, Braunschweig, Magdeburg: Bolschen, Bolchen, Bollos
  • Norddeutschland: Bongs, Bonschen, Bonschi, Bommer, Drops, Lutschtablette, Pastille, Bönger, Bonger, Bointje
  • Schweiz: Dröbsli, Zältli, Zückerli, Zockerbollä, Züggi, Zockerstei, Täfeli, Schigg, Gutzi, Bummeli

Weblinks


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