Kempinski

Kempinski
Kempinski Hotels SA
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Rechtsform Aktiengesellschaft [1]
Gründung 1986 [1]
1897 Hotelbetriebs-Aktiengesellschaft)
Sitz Genf, Schweiz
Branche Hotellerie
Website www.kempinski.com/de
Das Hotel Adlon Kempinski Berlin
Gedenktafel am Haus Fasanenstraße 21 in der Berlin-Charlottenburg
ab Herbst 2012: Hotel im Palais Hansen in Wien

Kempinski Hotels S.A. ist die älteste europäische Luxushotelgruppe mit Sitz in Genf, Schweiz. Sie ist Tochtergesellschaft der Kempinski AG in München, Deutschland. Die Hotelgruppe ist Gründungsmitglied des Hotelnetzwerkes Global Hotel Alliance (GHA). Größter Anteilseigner der AG ist das thailändische Crown Property Bureau.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensprofil

Jedes der 5-Sterne-Häuser hat seinen eigenen Stil und Charakter und ist nur schwer mit den anderen Häusern vergleichbar. Zum Portfolio gehören Stadthotels, Grandhotels sowie Ferienresorts und Residenzen.

Die 66 Kempinski-Hotels befinden sich vor allem in Europa, aber auch in Afrika, dem nahen und mittleren Osten und Asien. Mit Ausnahme des Hotels Hotel Vier Jahreszeiten in München, das sich im Besitz der Gruppe befindet, sowie den geleasten Hotels Adlon in Berlin sowie dem Grand Hotel des Bains in St. Moritz liegt der Schwerpunkt der Kempinski Hotels auf dem reinen Management der Luxushotels, die sich größtenteils in Privatbesitz befinden.

Geschichte

M. Kempinski & Co

Berthold Kempinski hatte 1862 eine Weinhandlung in seinem Heimatort Raschkow bei Posen gegründet und handelte mit Ungarischen Weinen. Nach der Proklamation des Kaiserreiches zog er nach Berlin und gründete 1872 einen Imbiss mit Weinprobierstube und eine Weinhandlung in der Friedrichstraße 76.[2] Da Berthold und Helena Kempinski keinen männlichen Nachkommen hatten, nahmen sie ihren Schwiegersohn Richard Unger in den Betrieb auf. Dieser übernahm die Geschäfte und er übergab die Firma seinem Schwiegersohn unter der Voraussetzung, den Namen Kempinski beizubehalten. 1910 starb Berthold Kempinski.

Neben einigen großen Restaurants wurde 1927 ein weiteres am Kurfürstendamm 27 eröffnet. Dort steht heute das Hotel Bristol. 1928 übernahm Kempinski das Haus Vaterland am Potsdamer Platz. Das Weinhaus Kempinski ging am 1. Mai 1937 mit allen seinen Betrieben unter Billigung der zuständigen Partei-Dienststellen in „arische“ Hände über. Erwerber war die M. Kempinski & Co., Weinhaus- und Handels-GmbH, die die Betriebe ihrer bisherigen Tradition entsprechend weiterführen werde. Dies teilte der Gauwirtschaftsberater des Gaus Gross-Berlin der NSDAP mit.[3]

Richard Unger emigrierte im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Familie in die USA und M. Kempinski & Co wird Teil der Aschinger AG. Ein Feuer zerstört das Restaurant am Kurfürstendamm 27. Viele Angehörige der einst erfolgreichen Kempinskis wurden von den Nazis verfolgt und in den Konzentrationslagern ermordet.[4][5] Berthold Kempinskis Enkel Friedrich Unger errichtete 1951 ein Hotel auf dem rückgeführten Grundstück am Kurfürstendamm 27. Das Hotel Kempinski wurde 1952 eröffnet. Friedrich Unger verkaufte 1953 seine Anteile und den Namen Kempinski an die Hotelbetriebs-AG.

Hotelbetriebs-Aktiengesellschaft

Das Unternehmen wurde 1897 von Leopold Koppel gegründet. Es entwickelte sich zum führenden Hotelbetreiber in Berlin. Zu den betriebenen Luxushotels gehören das Hotel Bristol, Hotel Bellevue und Centralhotel (mit dem Variete Wintergarten), ebenso Cafés der gehobenen Kategorie wie das Café Kranzler und das Café Bauer.

1926 übernahm Aschinger die Mehrheit an der Aktiengesellschaft. 1927 war eine Übernahme der Berliner Hotelgesellschaft mit den Hotels Kaiserhof und Baltic. 1949 erfolgte eine Enteignung durch den Ost-Berliner Magistrat. Es folgen bescheidene Anfänge in West-Berlin und in Westdeutschland. 1953 kam es zur Übernahme des Hotel Kempinski am Kurfürstendamm. Kempinski erwarb 1957 das Hotel Atlantic in Hamburg. Die Hauptversammlung beschloss 1970 die Namensänderung in Kempinski Hotelbetriebs-AG. Kempinski beteiligt sich mit 50 % am Hotel Vier Jahreszeiten in München

Das Unternehmen wurde 1977 umbenannt in Kempinski AG. Das Hotel Gravenbruch in Neu-Isenburg bei Frankfurt wird als viertes deutsches Hotel ins Portfolio aufgenommen. Lufthansa erwarb 1985 Anteile bei Kempinski und ermöglicht der Hotelgesellschaft, auch im Ausland Hotels zu betreiben. 1986 wurde die Kempinski Hotels SA in Genf als Trägerorganisation geschaffen.[1] Am 9. September 1999 eröffnete das Kempinski Hotel Falkenstein als drittes Haus der Kette im Rhein-Main-Gebiet. Die Hauptaktionäre beschlossen im August 2002, die restlichen 1,8 % der Firmenanteile der Minderheitsaktionäre zu erwerben.

Heute ist Kempinski mehrheitlich im Besitz des thailändischen Crown Property Bureaus, der Vermögensverwaltung des Königshauses. Insgesamt zählen 66 Hotels in 29 Ländern zum Portfolio der Luxushotelgruppe.

Liste der Kempinski-Hotels

Stand September 2011 [6][7]
Hotel Ort Staat Region Anmerkung
Kempinski Hotel Dukes’ Palace Brügge Belgien Europa UNESCO-Weltkulturerbestätte
The Stafford London by Kempinski London England Europa
Kempinski Hotel Giardino di Constanza Sizilien Mazara Sizilien, Italien Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Hotel San Lawrenz Gozo Malta Gozo Malta Europa
Kempinski Hotel Bahìa Marbella Estepona Estepona Spanien Europa Leading Hotel of the World
Grand Hotel Kempinski Geneva Genf Schweiz Europa
Le Mirador Kempinski Lake Geneva Genfer See Schweiz Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Grand Hotel des Bains St. Moritz St. Moritz Schweiz Europa
Kempinski Hotel Bristol Berlin Berlin Deutschland Europa
Hotel Adlon Kempinski Berlin Berlin Deutschland Europa Leading Hotel of the World
Hotel Taschenbergpalais Kempinski Dresden Dresden Deutschland Europa
Kempinski Hotel Gravenbruch Frankfurt Frankfurt Deutschland Europa
Schloss Reinhartshausen Kempinski Eltville Frankfurt Eltville am Rhein Deutschland Europa
Kempinski Hotel Falkenstein Königstein Frankfurt Frankfurt-Königstein Deutschland Europa
Villa Rothschild Kempinski Frankfurt-Königstein Deutschland Europa Leading Hotel of the World
Hotel Atlantic Kempinski Hamburg Hamburg Deutschland Europa
Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München München Deutschland Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Hotel Airport München München Deutschland Europa
Kempinski Hotel Grand Arena Bansko Bulgaria Bansko Bulgarien Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Hotel Zografski Sofia Sofia Bulgarien Europa
Kempinski Hotel Adriatic Istria Kroatien Europa
Kempinski Hybernská Prag Prag Teschechien Europa
Kempinski Hotel Corvinus Budapest Budapest Ungarn Europa Leading Hotel of the World
Hotel Baltschug Kempinski Moskau Moskau Russland Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Hotel Moika 22 St. Petersburg St. Petersburg Russland Europa
Kempinski Grand Hotel Gelendzhik Gelendzhik Russland Europa
Kempinski Palace Portorož Portorož Slowenien Europa
Kempinski Grand Hotel High Tatras High Tatras Slowakei Europa
Kempinski Hotel River Park Bratislava Slowakei Europa
Kempinski Hotel The Dome Belek Belek Türkei Europa
Kempinski Hotel Barbaros Bay Bodrum Bodrum Türkei Europa
Çirağan Palace Kempinski Istanbul Istanbul Türkei Europa Leading Hotel of the World
Kempinski Hotel Badamdar Baku Baku Aserbaijan Europa
Djibouti Palace Kempinski Djibouti Djibouti Djibouti Afrika
Kempinski Hotel Soma Bay Soma Bay Ägypten Afrika
Kempinski Nile Hotel Kairo Ägypten Afrika Leading Hotel of the World
Kempinski Mokuti Lodge Etosha Namibia Afrika
Kempinski Hotel N'Djamena Chad N'Djamena Chad Afrika
Kempinski Hotel Amman Jordan Amman Jordanien Mittlerer Osten
Kempinski Hotel Aqaba Aqaba Jordanien Mittlerer Osten
Kempinski Hotel Ishtar Dead Sea Jordan Totes Meer Jordanien Mittlerer Osten
Emirates Palace Abu Dhabi Abu Dhabi VAE Mittlerer Osten
Kempinski Hotel Ajman United Arab Emirates Ajman VAE Mittlerer Osten
Kempinski Hotel Mall of the Emirates Dubai Dubai VAE Mittlerer Osten
Kempinski Hotel & Residences Palm Jumeirah Dubai VAE Mittlerer Osten
Kempinski Suites & Residences Doha Doha Qatar Mittlerer Osten
Kempinski Grand & Ixir Hotel Bahrain City Centre Manama Bahrain Mittlerer Osten
The Leela Palace Kempinski Bangalore Bangalore Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Kempinski Gurgaon Delhi Gurgaon, Delhi N.C.R. Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Kempinski Goa Goa Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Kempinski Kovalam Beach Kerala Trivandrum, Kerala Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Kempinski Mumbai Mumbai Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Palace Kempinski Udaipur Udaipur Indien Asien/Pazifikraum
The Leela Palace Kempinski New Dehli Neu Dehli Indien Asien/Pazifikraum
Hotel Indonesia Kempinski Jakarta Jakarta Indonesien Asien/Pazifikraum
Siam Kempinski Hotel Bangkok Bangkok Thailand Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Beijing Lufthansa Center China Peking China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Chengdu China Chengdu, Sichuan China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Dalian China Dalian, Liaoning China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Shenyang China Shenyang, Liaoning China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Shenzhen China Shenzhen, Guangdong China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Suzhou Suzhou, Jiangsu China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Wuxi China Wuxi, Jiangsu China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Yinchuan China Yinchuan, Ningxia China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Xi’an Xi’an, Shaanxi China Asien/Pazifikraum
Kempinski Hotel Khan Palace Ulaanbaatar Mongolei Asien/Pazifikraum

Literatur

  • Elfi Pracht: M. Kempinski & Co. Nicolai, Berlin 1994, ISBN 3-87584-458-0.
  • Jochen Kleining: M. Kempinski & Co. „Die Arisierung“ eines Berliner Traditionsunternehmens. Diplomica Verlag, Hamburg 2008. ISBN 3-8366-6194-2.
  • Michael Klein: Aschinger-Konzern – Aschinger's Aktien-Gesellschaft, Hotelbetriebs-AG, M. Kempinski & Co. Weinhaus und Handelsgesellschaft mbH. In: Landesarchiv Berlin: Findbücher. Bd. 34. Bestandsgruppe A Rep. 225. Berlin 34.2005 (Einführung, Übersicht und Zusammenfassung, speziell S. XIII ff., umfangr. Lit.-verz.; Onlinefassung, Landesarchiv Berlin).
  • Michael Klein: Aschinger - nicht nur ein Name, sondern ein Begriff!. In: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs, Gebr. Mann, Berlin 2004, S. 117-134, ISBN 3786125015 ISSN 0175-8446.

Medien

  • Kempinski - eine Berliner Chronik. Dora Heinze, Produktion des SFB[5]

Weblinks

 Commons: Kempinski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag der «Kempinski Hotels SA» im Handelsregister des Kantons Genf
  2. Der „Erbe“ der Kempinskis. Aus: Jüdische Zeitung. Monatszeitschrift, Januar 2007
  3. C.V.Zeitung. Allgemeine Zeitung des Judentums. XVI. Jahrg. Nr. 19, Berlin, 13. Mai 1937, S. 18, Notizbuch des Kaufmanns, Allgemeines (pdf
  4. Marlies Emmerich: Alles verloren - nur der Hotelname blieb - Fritz Teppich kämpft um die Anerkennung des Kempinski-Familienerbes. Berliner Zeitung vom 8. Juni 2007
  5. a b Christoph Laubscher: Verbrechen aus Habgier - nett verpackt - Kritik der SFB-Produktion Kempinski - eine Berliner Chronik. Ursprünglich erschienen in: junge Welt 05/1998
  6. Suchsteite, kempinski.com
  7. http://www.kempinski.com/de/Seiten/Destinations.aspx

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