Ken Annakin

Ken Annakin

Ken Annakin, OBE (gebürtig: Kenneth Cooper Annakin; * 10. August 1914 in Beverley, East Riding of Yorkshire; † 22. April 2009 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein britischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Leben

Ken Annakin reiste nach der Schule in den 1930er-Jahren nach Australien, Neuseeland und in die USA, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben schlug. Nach seiner Rückkehr in England verkaufte er Versicherungen und Autos. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Flugmechaniker bei der Royal Air Force und wurde während eines Luftangriffs auf Liverpool verwundet. Anschließend arbeitete er als Kameramann für britische Dokumentarfilme, die als Trainingsfilme und Anwerbungsfilme für die RAF sowie als Dokumentationen für den britischen Geheimdienst verwendet wurden. Während der Arbeit an einem dieser Filme lernte er 1942 den Regisseur Carol Reed kennen, der ihm eine Stelle als Assistent anbot.

Als Regisseur drehte er zunächst Dokumentarfilme und gab sein Spielfilmdebüt 1948 mit Miranda (Miranda), in dem Glynis Johns eine Meerjungfrau spielte. Nach dem großen Erfolg dieser Fantasy-Komödie ging es mit Annakins Karriere recht gut voran. Sie erhielt einen weiteren Schub durch seine Zusammenarbeit mit Walt Disney, der ihn beginnend mit Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen (The Story of Robin Hood and his Merrie Men, 1952) mit der Inszenierung einiger seiner Spielfilme betraute. Es folgten für Disney der Historienfilm Eine Prinzessin verliebt sich (The Sword and the Rose, 1953) – wiederum mit Glynis Johns in der Titelrolle –, Der dritte Mann im Berg (Third man on the mountain, 1959) und der sehr aufwendig produzierte Dschungel der 1000 Gefahren (The Swiss Family Robinson, 1960). Vor allem letzterem sollte anhaltende Popularität widerfahren.

Danach inszenierte Annakin noch weitere Großproduktionen wie Der längste Tag (The Longest Day, 1962), Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (Those Magnificent Men in Their Flying Machines, 1965) – einer seiner größten Kinoerfolge, für den er zusammen mit Jack Davies auch eine „Oscar“-Nominierung für das „Beste Originaldrehbuch“ erhielt – sowie Die letzte Schlacht (Battle of the Bulge, 1965). Danach hatte er den Zenit seiner Karriere überschritten und drehte weniger erfolgreiche Filme, bei denen es sich zumeist um internationale Co-Produktionen handelte. Für den missratenen Pirate Movie (The Pirate Movie, 1981) erhielt er 1983 sogar die berüchtigte „Goldene Himbeere“ als „schlechtester Regisseur“ (zusammen mit Terence Young, der ihn für Inchon (1982) erhielt). Annakins letzter Kinofilm war der an Astrid Lindgren angelehnte Pippi Langstrumpfs neueste Streiche (The new adventures of Pippi Longstocking, 1987).

Die Disney-Studios ernannten Ken Annakin 2002 zur „Disney-Legende“. Im selben Jahr verlieh ihm Königin Elisabeth II. den Titel eines Officer of the Order of the British Empire (OBE) in Anerkennung seiner Verdienste um das Schauspiel. George Lucas nannte die Figur des „Anakin Skywalker“ in den Star-Wars-Filmen nach ihm.

Von 1960 bis zu seinem Tod war er mit der Malerin Pauline Annakin verheiratet. Sie haben eine Tochter namens Deborah Annakin Peters. Annakin starb im April 2009 an den Folgen eines Schlaganfalls.

Filme

  • 1947: Viel Vergnügen / Sonnige Tage (Holiday Camp)
  • 1948: Miranda (Miranda)
  • 1948: Notlandung (Broken journey)
  • 1948: Quartett (Quartet) – Regie der 4. Episode
  • 1950: So ist das Leben (Trio) – Regie der 1. und 3. Episode
  • 1951: Hotel Sahara
  • 1952: Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen (The Story of Robin Hood and his Merrie Men)
  • 1952: Weiße Frau im Dschungel (The planter’s wife)
  • 1953: Eine Prinzessin verliebt sich (The Sword and the Rose)
  • 1954: Dämonen der Südsee (The seekers)
  • 1954: Endstation Harem (You know what sailors are)
  • 1955: Lieber reich, aber glücklich (Value for money)
  • 1956: Drei Mann in einem Boot (Three Men in a Boat)
  • 1956: Heirate nie in Monte Carlo (Losers take all)
  • 1957: Die Brücke der Vergeltung (Across the bridge)
  • 1958: Velaba ruft (Nor the moon by night)
  • 1959: Der dritte Mann im Berg (Third man on the mountain)
  • 1960: Dschungel der 1000 Gefahren (The Swiss Family Robinson)
  • 1961: Platz nehmen zum Sterben (The hellions)
  • 1962: O Darling – was für ein Verkehr, (Regie)
  • 1962: Polizeispitzel X 2 (The informers)
  • 1962: So ein Gauner hat’s nicht leicht (Crooks anonymous)
  • 1962: Der längste Tag (The Longest Day)
  • 1965: Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten (Those Magnificent Men in Their Flying Machines)
  • 1965: Die letzte Schlacht (Battle of the Bulge)
  • 1966: Die Platinbande (The biggest bundle of them all)
  • 1967: Der Kampf (The long duel)
  • 1968: Monte Carlo Rallye (Il rally di Monte Carlo … e tutta quella confusione)
  • 1972: Ruf der Wildnis (The Call of the Wild)
  • 1974: Papiertiger (Paper Tiger)
  • 1978: Der Pirat (The pirate)
  • 1979: Das Geheimnis der eisernen Maske (The fifth musketeer)
  • 1982: Pirate Movie (The Pirate Movie)
  • 1987: Pippi Langstrumpfs neueste Streiche (The new adventures of Pippi Longstocking)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ken Annakin — Données clés Naissance 10 août 1914 Beverley, Yorkshire (Royaume Uni) Nationalité Britannique Décè …   Wikipédia en Français

  • Ken Annakin — Infobox actor imagesize = 150px name = Ken Annakin birthdate = August 10, 1914 birthplace = Beverley, Yorkshire UK deathdate = deathplace = othername = occupation = Film director yearsactive = 1941 1992 imdb id = 0002175Ken Annakin, OBE (born… …   Wikipedia

  • Annakin — ist der Familienname von Ken Annakin (1914–2009), britischer Regisseur und Drehbuchautor sowie der Künstlername von Annakin (Musikerin) (* ?), schweizerische Musikerin Siehe auch: Anakin …   Deutsch Wikipedia

  • Ken (Vorname) — Ken ist ein männlicher Vorname, der vor allem im englischen Sprachraum verbreitet ist. Er bildet die Kurzform des Vornamens Kenneth. Daneben gibt es die japanischen Namen Kenichi, welche als Ken im lateinischen Alphabet ausgeschrieben werden.… …   Deutsch Wikipedia

  • Annakin — is a surname and may refer to:* Ken Annakin, British film directoree also* Anakin * Anakim …   Wikipedia

  • Those Magnificent Men in Their Flying Machines — Infobox Film name = Those Magnificent Men in Their Flying Machines, Or How I Flew from London to Paris in 25 Hours 11 Minutes image size = 225px caption = theatrical poster director = Ken Annakin producer = Stan Margulies writer = Ken Annakin… …   Wikipedia

  • Julie Harris (costumière) — Pour les articles homonymes, voir Harris et Julie Harris.  Cet article concerne la costumière anglaise. Pour l actrice américaine (née en 1925), voir Julie Harris (actrice). Diana Julie Harris (connue comme Julie Harris), née le… …   Wikipédia en Français

  • Gainsborough Pictures — 51° 32′ 09″ N 0° 05′ 19″ W / 51.5357, 0.0886 Gainsboroug …   Wikipédia en Français

  • Monte Carlo or Bust — US Theatrical release poster Directed by Ken Annakin Produced by …   Wikipedia

  • Le Troisième Homme sur la montagne — Données clés Titre original Third Man on the Mountain Réalisation Ken Annakin Scénario Eleanore Griffin Lillie Hayward Pays d’origine …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”