- Andreas Rett
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Andreas Rett (* 2. Januar 1924 in Fürth, Bayern; † 25. April 1997 in Wien) war österreichischer Neuropädiater und Autor und Erstbeschreiber des Rett-Syndroms.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Rett beendete 1949 an der Universität Innsbruck sein Medizinstudium und arbeitete als Arzt in Innsbruck, Wien und Zürich.
1963 gründete er mit Fritz Muster, von 1966 bis 1980 Geschäftsführer von Jugend am Werk, in Wien die erste geschützte Werkstätte für nervenkranke Jugendliche.[1]
Seine medizinische Arbeit für die Menschen mit Behinderung wurde vom Direktor des Altersheimes in Lainz, Otto Zsygmund, gefördert und gegen einige Widerstände im Pavillon XVII des Krankenhauses Lainz begonnen, und führte 1975 zur Gründung der Abteilung für entwicklungsgestörte Kinder am Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel in Wien.[2][3]
Seine jahrzehntelange Forderung an die Gesellschaft war, dass auch Kinder mit Behinderung Kinder sind, mit allen körperlichen, seelischen und geistigen Ansprüchen.[4]
1966 veröffentlichte er die Erstbeschreibung des Rett-Syndroms, einer Störung des Gehirnstoffwechsels, die nur bei Mädchen auftritt und die zu einer Verzögerung der motorischen und psychischen Entwicklung führt.[5] [6]
Rett bekannte sich auch zu seiner Mitgliedschaft bei den Freimaurern, wo seine Arbeit, sein Leben und seine ärztliche Haltung mitgeprägt wurde.[7]
Werke
- mit Friederike Grasemann und Albertine Wesecky: Musiktherapie für Behinderte, Huber Bern 1981, ISBN 3-456-81100-4.
- mit Horst Seidler: Das Reichssippenamt entscheidet. Rassenbiologie im Nationalsozialismus, Jugend und Volk Wien 1982, ISBN 3-224-16508-1.
- mit Horst Seidler: Rassenhygiene - Ein Weg in den Nationalsozialismus, Jugend-und-Volk Wien 1988, ISBN 3-224-16530-8.
- Mongolismus - Biologische, erzieherische und soziale Aspekte, Huber Bern 1983 ISBN 3-456-81088-1.
- mit Bo Olsson: Linkshändigkeit, Huber Bern 1989, ISBN 3-456-81727-4.
- Kinder in unserer Hand - Ein Leben mit Behinderten, ORAC Wien 1990, ISBN 3-7015-0178-5.
- mit Germain Weber: Down-Syndrom im Erwachsenenalter - Klinische, psychologische und soziale Aspekte beim Mongolismus, Huber Bern 1990, ISBN 3-456-81804-1.
- Die Geschichte der Kindheit als Kulturgeschichte, mit Gespräch des Autors mit Hubert Christian Ehalt, Wiener Vorlesungen, Picus Wien 1992, ISBN 3-85452-310-6.
Auszeichnungen
- 1976: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 1982: Paracelsusring der Stadt Villach
- 1988: Preis der Stadt Wien für Medizinische Wissenschaften
- 1989: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 2002: Andreas-Rett-Park in Wien Hietzing[8]
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Muster, siehe Werk: Kinder in unserer Hand - Ein Leben mit Behinderten, Seite 141
- ↑ Otto Zsygmund, siehe Werk: Kinder in unserer Hand - Ein Leben mit Behinderten, Seite 138
- ↑ Neurologisches Zentrum Rosenhügel
- ↑ siehe Werk: Die Geschichte der Kindheit als Kulturgeschichte, Bescheiden durch das Mass des Erreichbaren, Seite 30
- ↑ Onlineauftritt ORF Kurzbeschreibung des Rett-Syndroms
- ↑ Film Rett Syndrome Online youtube.com 3:11min
- ↑ siehe Werk: Kinder in unserer Hand - Ein Leben mit Behinderten, Seite 140
- ↑ Onlineauftritt Stadt Wien – Andreas-Rett-Park
Weblinks
Commons: Andreas Rett – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Andreas Rett im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andreas Rett. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Andreas Rett bei whonamedit.com
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