- Kessel von Mons
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Im Kessel von Mons wurden im Zweiten Weltkrieg während des Rückzugs deutscher Truppen aus Nordfrankreich am 2. September 1944 mehrere deutsche Divisionen von alliierten Einheiten fast vollständig aufgerieben.
Bei den deutschen Truppen handelte es sich um die folgenden, bei den Kämpfen während der Operation Overlord in der Normandie dem Kessel von Falaise entkommenen und bereits stark dezimierten Divisionen:
- die 2. und 9. Panzerdivision sowie die 2. und 12. SS-Panzer-Division,
- die 3., 5. und 6. Fallschirmjägerdivision,
- die 47., 275. und 353. Infanteriedivision und
- die Kampfgruppe von Aulock
Im Wesentlichen handelte es sich um die Einheiten dreier deutscher Korps, die der 5. Panzerarmee unterstanden hatten und in den letzten Tagen des August den Kontakt zu ihren übergeordneten Stäben verloren hatten. Den provisorischen Oberbefehl über die von der Einschließung bedrohten Truppen übernahm General der Infanterie Erich Straube.
Die Deutschen befanden sich auf dem Rückzug entlang der Straße Amiens-Cambrai-Mons in Richtung Belgien, als sie von der 3. US-Panzerdivision unter Brigadegeneral Maurice Rose und der diese unterstützenden 1. US-Infanteriedivision und anderen amerikanischen und britischen Einheiten abgeschnitten und eingekesselt wurden. Die flüchtenden deutschen Truppen, deren Kolonnen sich kilometerlang die Straße entlangzogen, wurden von amerikanischen Luftaufklärern gesichtet und von anfliegenden Thunderbolts sofort mit Bomben belegt. Der unmittelbar darauf benachrichtigten 3. US-Panzerdivision gelang der Aufbau von Straßensperren nördlich der anrückenden Deutschen. Unter heftigen Kämpfen hielten die Amerikaner die Truppen auf, während weitere alliierte Einheiten das Gebiet bei Mons erreichten und den Kessel zu schließen begannen. Mehr als 25.000 Deutsche ergaben sich den Alliierten, davon viele unmittelbar nachdem sie die Ausweglosigkeit der Lage erkannt hatten. Doch eine große Anzahl zog es vor, weiter zu kämpfen, und tatsächlich gelang am Folgetag der Ausbruch. Etwa 40.000 Deutsche konnten durch die durchlässigen amerikanischen Linien entkommen, obwohl die US-Einheiten versuchten, sie zu verfolgen.
Die meisten Divisionen wurden danach in den Niederlanden oder in Deutschland neu aufgestellt. Dazu kamen die Kampfgruppe Hohenstaufen unter SS-Obersturmbannführer Walter Harzer und die Kampfgruppe Frundsberg unter SS-Oberführer Heinz Harmel, die beide nur zwei Wochen später eine wichtige Rolle bei der Abwehr der alliierten Luftlandeaktion Market Garden spielten.
Im Kessel und im Verlauf des deutschen Ausbruchs konnten von den Alliierten drei deutsche Generäle gefangen genommen werden:
- Generalmajor Carl Wahle, Kommandeur der 47. Infanteriedivision
- Generalmajor Hubertus von Aulock, Kommandeur der Kampfgruppe von Aulock
- Generalleutnant Rüdiger von Heyking, Kommandeur der 6. Fallschirmjägerdivision
Brigadegeneral Rose wurde am 5. September für die Einkesselung der deutschen Einheiten zum Major General befördert.
Der alliierte Sieg bei Mons wurde in der Ausgabe des Life-Magazine vom 18. September 1944 in einem Artikel thematisiert.
Literatur
- Martin Bllumenson: Breakout and Pursuit. United States Army in World War II, European Theater of Operations. Center of Military History, United States Army, Washington D.C. 1961. (Online)
Kategorien:- Schlacht des Zweiten Weltkriegs
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