- Kirchenbezirk Bad Urach
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Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Reutlingen Fläche: 275 km² Gliederung: 27 Kirchengemeinden Gemeindeglieder: ca. 42.000 (2005) Adresse des
Dekanatamtes:Gabriel-Biel-Platz 2
72574 Bad UrachDekan: Harald Klingler Karte Der Evangelische Kirchenbezirk Bad Urach (bis 1994 Evangelischer Kirchenbezirk Urach) ist einer von 48 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Bad Urach.
Geografie
Der Kirchenbezirk Bad Urach liegt im Süden der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst den Nordosten des Landkreises Reutlingen, also das Gebiet der politischen Städte und Gemeinden Bad Urach, Dettingen an der Erms, Grabenstetten, Hülben, Metzingen, St. Johann (ohne den Ortsteil Ohnastetten), Reutlingen (nur Stadtteile Mittelstadt und Reicheneck), Riederich und Römerstein, ferner Bempflingen und den Stadtteil Kappishäusern der Stadt Neuffen (beide Landkreis Esslingen) sowie Westerheim (Württemberg) (Alb-Donau-Kreis).
Nachbarkirchenbezirke
Der Kirchenbezirk Bad Urach grenzt an folgende Kirchenbezirke (beginnend im Osten) Münsingen und Reutlingen (beide Prälatur Reutlingen) sowie Nürtingen und Kirchheim unter Teck (beide Prälatur Stuttgart).
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Dekanats bzw. Kirchenbezirks Bad Urach gehört zum alten Kernland Württembergs, das ab 1534 die Reformation einführte, so dass das Gebiet fast ganz evangelisch geprägt ist. Urach wurde bald nach Einführung der Reformation Sitze eines Dekanats, damals Superintendenz, das zur Generalsuperintendenz Denkendorf gehörte. 1711 wurde in Pfullingen ein eigenes Dekanat errichtet, dem einige Gemeinden des Dekanats Urach zugeordnet wurden. Bei dessen Auflösung 1817 wurden die Gemeinden dem inzwischen an Württemberg gelangten neu errichteten Dekanat Reutlingen angeschlossen. Ab 1810 gehörte das Dekanat Urach zur Generalsuperintendenz Urach und seit 1823 zur Generalsuperintendenz (heute Prälatur) Reutlingen, zu der es bis heute fast ununterbrochen gehört. Lediglich zwischen 1933 und 1956 gehörte es zur Prälatur Ludwigsburg.
Infolge der Auflösung einiger Kreise bzw. Oberämter in Württemberg 1939 wurden auch die kirchlichen Verwaltungsbezirke teilweise neu gegliedert. So wurden mit Wirkung vom 1. April 1939 die Kirchengemeinde Trailfingen in den Kirchenbezirk Münsingen und die Kirchengemeinden Ohnastetten und Sondelfingen in den Kirchenbezirk Reutlingen umgegliedert.
Nach Verleihung des Prädikats "Bad" an die Stadt Urach mit Wirkung vom 1. Juli 1983 änderte auch der Kirchenbezirk Urach mit Wirkung vom 14. März 1994 seine Bezeichnung in "Kirchenbezirk Bad Urach".
Leitung des Kirchenbezirks
Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Derzeitiger Dekan ist seit 1998 Harald Klingler (*1950), der zugleich einer der Pfarrer an der Amanduskirche in Bad Urach ist.
Dekane des Kirchenbezirks Bad Urach seit 1788
- 1788-1808 Christoph Ferdinand Gros
- 1808-1826 Nathanael Köstlin
- 1826-1850 Johann Ludwig Ziegler
- 1851-1861 Christian Friedrich Dörner
- 1861-1866 Karl Friedrich Wilhelm Demmler
- 1866-1889 Friedrich Wilhelm Kuhn (1815-1891)
- 1890-1898 Paul Lang (1846-1898)
- 1898-1910 Willi August Stahlecker
- 1910-1922 Karl Ziegler
- 1922-1929 Albert Leube
- 1929-1936 Martin Ott
- 1937-1951 Dr. Fischer
- 1951-1969 Karl Vöhringer (*1905)
- 1969-1976 Eugen Hauff (1911-2001)
- 1976-1992 Samuel Schwarz (*1929)
- 1992-1998 Helmut Sorg (*1935)
- 1998-heute Harald Klingler (*1950)
Kirchengemeinden
Im Kirchenbezirk Bad Urach gibt es insgesamt 27 Kirchengemeinden. Davon haben sich fünf Kirchengemeinden zu insgesamt zwei Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.
Das Gebiet des Kirchenbezirks Bad Urach ist überwiegend evangelisch geprägt. Es gibt daher fast in jedem Dorf auch eine evangelische Kirchengemeinde und eine meist alte Kirche. In den meisten Orten zogen Katholiken überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu.
Gesamtkirchengemeinde Bad Urach
Die Gesamtkirchengemeinde Bad Urach (ca. 4.200) umfasst die Kernstadt von Bad Urach. Sie entstand durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Urach in die beiden Teilkirchengemeinden Amanduskirchengemeinde Urach und Kirchengemeinde Dietrich-Bonhoeffer-Haus aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Urach zusammengeschlossen wurden. Das Kultusministerium hatte die Gesamtkirchengemeinde Urach und deren Teilkirchengemeinden mit Schreiben vom 24. November 1965 als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. Mit Wirkung vom 14. März 1994 wurde sie in "Gesamtkirchengemeinde Bad Urach" umbenannt.
Amanduskirchengemeinde Bad Urach
Die Amanduskirchengemeinde Bad Urach (ca. 2.400) umfasst die Altstadt und die östliche Kernstadt von Bad Urach. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde Urach Pfarrei Hl. Amandus errichtet und damit von Dettingen an der Erms getrennt. Das Patronatsrecht hatte Württemberg. 1470 bis 1499 wurde die heutige Stiftskirche St. Amandus erbaut. Die spätgotische Basilika hat ein Netz- und Sterngewölbe. Nach Einführung der Reformation wurde Urach bald Sitz eines württembergischen Dekanats. 1896 bis 1901 wurde der Turm der Kirche erhöht. An der Nordseite der Amanduskirche befindet sich der Mönchshof, ursprünglich Chorherrenstift, das unter Herzog Ulrich in ein weltliches Stift umgewandelt wurde. Von der 1515 erbauten Spitalkapelle ist nur der Chor erhalten. Infolge Zuwachses wurde im Westen Bad Urachs das Dietrich-Bonhoeffer-Haus als weitere Predigstelle erbaut und durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 die selbständige Kirchengemeinde Dietrich-Bonhoeffer-Haus errichtet. Seither besteht die heutige Amanduskirchengemeinde Urach als Teil der damals ebenfalls neu errichteten Gesamtkirchengemeinde Urach. Mit Wirkung vom 14. März 1994 wurde die Amanduskirchengemeinde Urach in "Amanduskirchengemeinde Bad Urach" umbenannt.
Kirchengemeinde Dietrich-Bonhoeffer-Haus Bad Urach
Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Bad Urach (ca. 1.800) umfasst den Westen der Kernstadt von Bad Urach. Infolge Zuwachses wurde im Westen Bad Urachs das Dietrich-Bonhoeffer-Haus als weitere Predigstelle erbaut und durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 die selbständige Kirchengemeinde Dietrich-Bonhoeffer-Haus errichtet, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Urach in zwei Teilkirchengemeinden aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Urach zusammengeschlossen wurden. Mit Wirkung vom 14. März 1994 wurde die Kirchengemeinde Dietrich-Bonhoeffer-Haus Urach in "Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Bad Urach" umbenannt.
Kirchengemeinde Bempflingen
Die Kirchengemeinde Bempflingen (ca. 1.800) umfasst die Gemeinde Bempflingen (einschließlich des Ortsteils Kleinbettlingen), Landkreis Esslingen. Sie ist neben Kappishäusern, das zur Kirchengemeinde Dettingen an der Erms gehört, die einzige Kirchengemeinde des Dekanats Bad Urach, die nicht zum Landkreis Reutlingen gehört. Eine Kirche bzw. Pfarrei kam 1379 von den Kaib an das Kloster Denkendorf. Das 1525 mit St. Stephanskirche bezeichnete Gotteshaus wurde 1827 durch einen spätklassizistischen Neubau ersetzt. Der Turm ist aber älter und wurde 1868 neoromanisch erhöht. Kleinbettlingen gehörte kirchlich stets zu Bempflingen, wenngleich um 1475 eine Kapelle, 1526 eine Leonhardskapelle erwähnt ist, die wohl aber in der Reformationszeit abging.
Kirchengemeinde Bleichstetten
Die Kirchengemeinde Bleichstetten (ca. ) umfasst den Ortsteil Bleichstetten der Gemeinde St. Johann. Kirchlich gehörte Bleichstetten zunächst zu Gächingen, ab 1556 zu Würtingen, von wo sich bis heute noch betreut wird. Im 18. Jahrhundert wurde in Bleichstetten eine eigene Kirche erbaut, die aber Anfang der 1950er Jahren abgebrochen wurde, da 1953 die heutige Kirche erbaut wurde.
Kirchengemeinde Böhringen
Die Kirchengemeinde Böhringen (ca. 1.400) umfasst den Ortsteil Böhringen mit den zugehörigen Orten Strohweiler und Aglishardt der Gemeinde Römerstein. Eine Kirche und Pfarrei St. Gallus wurde 1192 erstmals erwähnt. Besitzungen hatte das Kloster Bebenhausen, das seine Rechte an die Herren von Sperberseck verkaufte. Im 15. Jahrhundert war Württemberg Patronatsherr. Die heutige Kirche wurde 1886 im neugotischen Stil von Friedrich Leins erbaut. Der Chor stammt noch aus dem 16. Jahrhundert.
Kirchengemeinde Dettingen an der Erms
Die Kirchengemeinde Dettingen an der Erms (ca. 5.700) umfasst die Gemeinde Dettingen an der Erms und den Stadtteil Kappishäusern der Stadt Neuffen (Landkreis Esslingen). Die Kernstadt Neuffen bildet eine eigenständige Kirchengemeinde im Kirchenbezirk Nürtingen. Eine Kirche ist in Dettingen bereits im 11. Jahrhundert erwähnt. Die den Heiligen Pankratius und Hippolyt geweihte romanische Basilika war Pfarrkirche für das gesamte Umland. 1482 erhob Graf Eberhard im Bart von Württemberg die Kirche zu einem Stift der Brüder vom gemeinsamen Leben, das jedoch 1516 bereits wieder aufgehoben wurde. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Der Chor und der Turmkörper mit Spitzhelm sind noch mittelalterlich, während das Langhaus 1864 von Leins und Sautter im neugotischen Stil erbaut wurde. Dabei wurde die Turmspitze um eine Laterne mit Glocke erweitert. Infolge starken Wachstums der Gemeinde wurde im Wohngebiet Buchhalde 1967 eine zweite Kirche, die Christuskirche erbaut. Heute versehen drei Pfarrer ihre Dienste in Dettingen an der Erms. Die Pfarrämter tragen die Bezeichnung Ost, West und Buchhalde. Das Pfarramt West betreut zugleich die Nachbarkirchengemeinde Kappishäusern.
Die Kirchengemeinde Dettingen an der Erms ist auch Träger von fünf Kindergärten (Bergstraße, Buchhalde, Kegelwasen, Neubühlsteige und Walter Ellwanger).
Kappishäusern gehörte kirchlich stets zu Dettingen an der Erms. 1958 wurde in Kappishäusern eine eigene Kirche, die Michaelskirche, erbaut, die 2004 renoviert wurde. Heute wird Kappishäusern vom Pfarramt Dettingen-West betreut.
Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim
Die Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim (ca. 1.550) umfasst den Ortsteil Donnstetten der Gemeinde Römerstein sowie die Gemeinde Westerheim (Alb-Donau-Kreis). Donnstetten war früher Filiale von Zainingen. Eine Kapelle St. Georg wurde 1447 zur Pfarrei erhoben. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, das Schiff wurde 1828 erweitert.
Das benachbarte Westerheim blieb nach der Reformation katholisch. Evangelische Bewohner zogen hier überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu. Sie wurden zunächst der Kirchengemeinde Wiesensteig im Kirchenbezirk Geislingen an der Steige zugeordnet. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 21. Juli 1952 wurden sie jedoch in die Kirchengemeinde Donnstetten umgegliedert. 2001 wurde in Westerheim dann ein eigenes Gemeindezentrum gebaut und mit Wirkung vom 1. August 2001 wurde die Kirchengemeinde Donnstetten in "Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim" umbenannt.
Kirchengemeinde Gächingen
Die Kirchengemeinde Gächingen (ca. 1.150) umfasst den Ortsteil Gächingen der Gemeinde St. Johann. Die St. Georgskirche wurde 1275 erstmals erwähnt. Die ursprünglich gotische Kirche wurde im 1705 und 1757 verändert und umgebaut. Dem nach Osten polygonal geschlossenen Saalbau fügt sich ein mächtiger viereckiger Westturm an. Das Glockengeschoss ist von einem achteckig überstehenden Spitzhelm abgedeckt. An der Nordseite befindet sich romanisches Mauerwerk mit kleinen Rundbogenfenstern.
Das Pfarramt Gächingen betreut auch die Kirchengemeinde Lonsingen.
Kirchengemeinde Glems
Die Kirchengemeinde Glems (ca. 750) umfasst den Stadtteil Glems der Stadt Metzingen. Glems gehörte zunächst kirchlich zu Dettingen. 1518 stiftete die Gemeinde eine Kaplaneipfründe in der Kapelle St. Laurentius und Hilarius. Kurze Zeit später wurde Glems eigene Pfarrei. 1534 wurde die Pfarrei wieder aufgehoben und danach von der Pfarrei Neuhausen an der Erms betreut. Die heutige Kirche wurde 1762 anstelle der alten Kapelle erbaut. 2002 wurde in Glems wieder eine eigene Pfarrei errichtet. Das Pfarramt betreut auch ca. 550 Gemeindeglieder der Nachbarkirchengemeinde Neuhausen an der Erms. Die Kirchengemeinde Glems hat auch einen Kirchenchor (gegründet 1921) mit heute ca. 20 Sängerinnen und einen Posaunenchor (gegründet 1987) mit knapp 20 Bläserinnen und Bläsern. Sie ist auch Träger eines Kindergartens.
Kirchengemeinde Grabenstetten
Die Kirchengemeinde Grabenstetten (ca. 1.200) umfasst die Gemeinde Grabenstetten. Kirche und Pfarrei St. Peter und Paul wurden 1275 erstmals erwähnt. 1483 verkauften die Speth zu Sulzburg das Patronat an das Stift Urach. Dem spätgotischen Schiff ist ein romanischer Chorturm angefügt mit einer Fachwerkglockenstube und einer Laterne von 1680. Im Innern der Kirche sind Malereien aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zu sehen.
Kirchengemeinde Grafenberg
Die Kirchengemeinde Grafenberg (ca. 1.550) umfasst die Gemeinde Grafenberg. 1246 wurde in Grafenberg erstmals eine Kirche St. Michael erwähnt. Das Patronat hatte Württemberg, das die Reformation einführte. Danach wurde die Pfarrei aufgehoben und von Großbettlingen betreut. Bereits 1556 wurde Grafenberg wieder eigene Pfarrei. 1726 wurde die Kirche umgebaut. Teile der heutigen Kirche stammen aber noch aus dem 13. Jahrhundert. Der Turm wurde 1794 erneuert. Die gesamte Kirche wurde 1956/57 renoviert. Die Kirchengemeinde Grafenberg hat noch ein spätgotisches Pfarrhaus aus der Zeit um 1580.
Die Kirchengemeinde Grafenberg gehörte bis ins 20. Jahrhundert zum Kirchenbezirk Nürtingen. Infolge der politischen Zugehörigkeit zum Landkreis Reutlingen wurde sie mit Wirkung vom 1. Januar 1980 in den Kirchenbezirk Bad Urach umgegliedert.
Kirchengemeinde Hengen
Die Kirchengemeinde Hengen (ca. ) umfasst den Stadtteil Hengen der Stadt Bad Urach. Bereits 1275 wurde die Pfarrkirche zu allen Heiligen in Hengen erstmals erwähnt. Die heutige Kirche mit spätgotischem Chorturm wurde wohl vor 1500 erbaut. Der Turm ist wohl älter. Das Glockengeschoss stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1895 wurde die Kirche renoviert. Die Evangelische Kirchengemeinde Hengen ist Träger eines Kindergartens.
Die Kirchengemeinde Hengen wird vom Pfarramt Wittlingen betreut.
Kirchengemeinde Hülben
Die Kirchengemeinde Hülben (ca. 2.200) umfasst die Gemeinde Hülben. Eine Marienkapelle wurde 1233 erstmals erwähnt. Sie war Filiale von Dettingen. 1866 wurde Hülben Pfarrverweserei, 1872 Pfarrei. Die frühgotische Kirche wurde 1967 durch eine neue Kirche mit Gemeindesaal ersetzt.
Kirchengemeinde Lonsingen
Die Kirchengemeinde Lonsingen (ca. ) umfasst den Ortsteil Lonsingen der Gemeinde St. Johann. Die Kirche von 1449 wurde abgebrochen, nachdem 1970 die heutige Kirche erbaut worden war. Die Kirchengemeinde Lonsingen wird heute vom Pfarramt Gächingen betreut.
Gesamtkirchengemeinde Metzingen
Die Gesamtkirchengemeinde Metzingen (ca. 7.600) umfasst die Kernstadt von Metzingen. Sie wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 gebildet, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Metzingen in die drei Teilkirchengemeinden Martinskirchengemeinde Metzingen, Friedenskirchengemeinde Metzingen und Neugreuth-Kirchengemeinde Metzingen aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Metzingen zusammengeschlossen wurden. Das Kultusministerium hatte die Gesamtkirchengemeinde Metzingen und deren Teilkirchengemeinden mit Schreiben vom 20. Mai 1965 als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannt. Die Gesamtkirchengemeinde Metzingen ist Träger von drei Kindergärten, einen in der Friedensgemeinde, einen im Sannental und einen im Hart-Hölze.
Martinskirchengemeinde Metzingen
Die Martinskirchengemeinde Metzingen (ca. 4.600) umfasst Teile der Kernstadt von Metzingen. Die Martinskirche war eine der Urpfarreien im Ermstal. 1275 sind zwei Pfarrpfründe bezeugt, von denen eine 1454 von Württemberg an das Kloster Zwiefalten gab, welches das Patronat dem Bistum Konstanz inkorporierte und erst 1750 wieder an Württemberg zurückgab. Württemberg führt 1537 die Reformation ein. Die heutige Martinskirche wurde um 1500 anstelle eines Vorgängerbaus als dreischiffige Hallenkirche erbaut. Heinrich Schickhardt erhöhte den Turm 1613 und 1873 wurde das Schiff gewölbt. 1979 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die erste Orgel ist 1700 nachgewiesen. Eine Außenrenovierung erfolgte 1981, die Innenrenovierung des Chors 1993 und des Schiffs 2004.
Im 15. Jahrhundert gab es in Metzingen ferner zwei Kapellen Zu Unserer Lieben Frau zu der Ruh und St. Bernhard. Eine weitere Pfarrkirche St. Florinus stand auf dem gleichnamigen Berg. Diese Pfarrei wurde 1482 mit der Schloßkapelle Tübingen vereinigt und bald danach wurde die Pfarrkirche abgetragen. Nördlich der Martinskirche befindet sich das Gemeindehaus aus dem Jahr 1914, das 1973 erweitert wurde. Heute sind zwei Pfarrer an der Martinskirche tätig.
Die Kirchengemeinde Metzingen wuchs durch Zuzug nach dem Zweiten Weltkrieg stark an. So wurde 1960 die Friedenskirche erbaut und dort 1965 eine eigene Pfarrei errichtet. Eine weitere Pfarrei entstand in Neugreuth 1971. Die heutige Martinskirchengemeinde Metzingen entstand durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Metzingen in drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Metzingen zusammengeschlossen wurden.
Friedenskirchengemeinde Metzingen
Die Friedenskirchengemeinde Metzingen (ca. 2.100) umfasst Teile der Kernstadt von Metzingen. Als die Kirchengemeinde Metzingen durch Zuzug nach dem Zweiten Weltkrieg stark anwuchs, wurde 1960 eine zweite Kirche, die Friedenskirche erbaut und dort 1965 eine eigen Pfarrei und die selbständige Friedenskirchengemeinde Metzingen errichtet. Sie entstand durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Metzingen in drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Metzingen zusammengeschlossen wurde.
Neugreuth-Kirchengemeinde Metzingen
Die Neugreuth-Kirchengemeinde Metzingen (ca. 900) umfasst den Stadtteil Neugreuth der Stadt Metzingen. Als die Kirchengemeinde Metzingen durch Zuzug nach dem Zweiten Weltkrieg stark anwuchs, wurde 1960 die Friedenskirche und 1968 in Neugreuth eine weitere Kirche erbaut. Bereits durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 17. Dezember 1965 war die selbständige Neugreuth-Kirchengemeinde Metzingen gebildet worden, als die bis dahin alleinige Kirchengemeinde Metzingen in drei Teilkirchengemeinden aufgeteilt und diese in der neuen Gesamtkirchengemeinde Metzingen zusammengeschlossen worden war.
Kirchengemeinde Mittelstadt
Die Kirchengemeinde Mittelstadt (ca. 1.950) umfasst den Stadtteil Mittelstadt der Stadt Reutlingen. Sie ist neben der Kirchengemeinde Reicheneck die einzige Kirchengemeinde der Stadt Reutlingen, die zum Kirchenbezirk Bad Urach gehört. Die Kirche und Pfarrei St. Martin in Mittelstadt wurde 1275 erstmals erwähnt. 1413 wurde sie dem Klarissenkloster in Pfullingen inkorporiert. Die heutige Kirche wurde 1912 von Martin Elsässer erbaut.
Kirchengemeinde Neuhausen an der Erms
Die Kirchengemeinde Neuhausen an der Erms (ca. 2.600) umfasst den Stadtteil Neuhausen an der Erms der Stadt Metzingen. Kirchlich gehörte Neuhausen an der Erms zunächst zu Dettingen an der Erms. Ende des 14. Jahrhunderts ist eine Kapelle zu Unserer Lieben Frau genannt. 1431 wird eine Pfründe durch den Bischof von Konstanz bestätigt. 1534/36 wurde in Neuhausen an der Erms eine eigene Pfarrei errichtet, die zunächst aus Glems betreute. Die Marienkapelle wurde um 1570 zur Pfarrkirche ausgebaut. Weitere Umbauten wurden 1754 durchgeführt. 1969 wurde die Kirche abgerissen und 1972 ein neues Gemeindezentrum erbaut. Der Turm der alten Kirche blieb erhalten.
Kirchengemeinde Reicheneck
Die Kirchengemeinde Reicheneck (ca. 500) umfasst den Stadtteil Reicheneck der Stadt Reutlingen. Sie ist neben der Kirchengemeinde Mittelstadt die einzige Kirchengemeinde der Stadt Reutlingen, die zum Kirchenbezirk Bad Urach gehört. Kirchlich gehörte Reicheneck stets zu Mittelstadt, doch wurde durch Bekanntmachung des Konsistoriums vom 7. März 1908 die selbständige Filialkirchengemeinde Reicheneck der Muttergemeinde Mittelstadt gebildet, nachdem das Kirchen- und Schulministeriums der Errichtung der Filialkirchengemeinde Reicheneck zugestimmt hatte. 1910 erhielt die Kirchengemeinde Reicheneck dann auch eine eigene Kirche, die von Martin Elsässer erbaut wurde.
Kirchengemeinde Riederich
Die Kirchengemeinde Riederich (ca. 2.200) umfasst die Gemeinde Riederich. Kirchlich war Riederich lange Zeit Filiale von Bempflingen. Durch die Zugehörigkeit zum Kloster Denkendorf wurde wohl die Reformation nach dessen Säkularisation eingeführt. 1841 wurde Riederich ständige Pfarrverweserei, 1860 Pfarrei. Die heutige Auferstehungskirche wurde 1958 erbaut. Dabei wurde der Turm der romanischen Vorgängerkirche beibehalten. Ferner auch ein Teil der Nordwand mit Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert. Unweite der Kirche befindet sich das Gemeindehaus.
Kirchengemeinde Seeburg
Die Kirchengemeinde Seeburg (ca. 200) umfasst den Stadtteil Seeburg der Stadt Bad Urach. Schon im 8. Jahrhundert (770 und 776) wurden in Seeburg zwei Kirchen erwähnt, davon eine Marienkirche, die wohl auf dem Kirchberg rechts der Erms stand. 1275 ist nur noch eine Pfarrkirche St. Nazarius und Johannes bekannt. Das Schiff dieser Kirche wurde 1720 erbaut und 1871 erneuert. 1961 entdeckte man Wandmalereien aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
Das Pfarramt Seeburg betreute bis 1957 auch die Filialkirchengemeinde Rietheim. Diese wurde durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Januar 1957 der Pfarrei Dottingen im Kirchenbezirk Ulm zugeordnet.
Kirchengemeinde Sirchingen
Die Kirchengemeinde Sirchingen (ca. ) umfasst den Stadtteil Sirchingen der Stadt Bad Urach. Sirchingen gehörte kirchlich zunächst zu Gächingen. 1449 wurde in Upfingen eine Pfarrei errichtet, zu der auch Sirchingen gehörte und bis heute noch gehört. Die heutige Kirche wurde 1883 erbaut. Zuvor stand dort eine kleinere offene Kapelle, die 1496 erstmals bezeugt ist. Die Kirche wurde 1998 renoviert. Das Gemeindehaus wurde 1985 erbaut.
Kirchengemeinde Upfingen
Die Kirchengemeinde Upfingen (ca. 1.300) umfasst den Ortsteil Upfingen der Gemeinde St. Johann. Kirchlich war Upfingen zunächst Filiale von Gächingen. Eine Marienkapelle ist seit Ende des 15. Jahrhunderts bezeugt. 1449 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben. Laut Inschrift wurde die heutige Kirche im Jahr 1448 erbaut. Sie hat einen gotischen Chor mit Kreuzgewölbe und zwei wertvolle große Wandgemälde aus der Frühzeit der Kirche. Diese stellen an der Südwand den Heiligen Christophorus und an der Nordwand des Chores das Motiv der Schutzmantelmadonna und Jesus Christus dar. Der Taufstein stammt aus der Zeit um 1530, der Barockorgel von Hagemann aus dem Jahr 1777. Die Kirche wurde zuletzt 1992 renoviert.
Das Pfarramt Upfingen betreut auch die Nachbarkirchengemeinde Sirchingen.
Kirchengemeinde Wittlingen
Die Kirchengemeinde Wittlingen (ca. 1.400) umfasst den Stadtteil Wittlingen der Stadt Bad Urach. Eine Kirche St. Johannes wurde in Wittlingen um 1100 erstmals erwähnt. Nach der Reformation versah der Pfarrer aus Hengen für länger Zeit die Gemeinde. Die Kirche hat noch einen Chor aus gotischer Zeit. Das Schiff wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg erbaut und 1873 erneuert. Die Kirchengemeinde Wittlingen ist Träger eines Kindergartens.
Das Pfarramt Wittlingen betreut heute auch die Kirchengemeinde Hengen.
Kirchengemeinde Würtingen
Die Kirchengemeinde Würtingen (ca. 1.650) umfasst den Ortsteil Würtingen der Gemeinde St. Johann und die Staatsdomäne Oberer Lindenhof (Gemeinde Eningen unter Achalm), die durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 11. Dezember 1946 von der Kirchengemeinde Eningen unter Achalm (Kirchenbezirk Reutlingen) in die Kirchengemeinde Würtingen umgegliedert wurde.
Eine Kirche und Pfarrei ist in Würtingen 1275 erstmals bezeugt. Die heutige Kirche wurde 1753/55 im spätbarocken Stil erbaut. Der Turm ist im Kern noch romanisch. 1950 wurde die Kirche renoviert. Das Pfarramt Würtingen betreut auch die Nachbarkirchengemeinde Bleichstetten.
Kirchengemeinde Zainingen
Die Kirchengemeinde Zainingen (ca. 1.000) umfasst den Ortsteil Zainingen der Gemeinde Römerstein. Die Martinskirche und Pfarrei wurde 1275 erstmals erwähnt. Die Kirche wurde wohl 1494 im gotischen Stil erbaut. 1908 wurde sie umgebaut. Die Kirche besitzt ein Fachwerkglockengeschoss.
Literatur
- Das Evangelische Württemberg - Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978, ISBN 3-17-004807-4
Weblinks
Internetauftritt des Kirchenbezirks Bad Urach
Internetauftritt der Gesamtkirchengemeinde Bad Urach
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