- Grabenstetten
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Wappen Deutschlandkarte 48.5233333333339.4613888888889688Koordinaten: 48° 31′ N, 9° 28′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Reutlingen Höhe: 688 m ü. NN Fläche: 14,53 km² Einwohner: 1.534 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km² Postleitzahl: 72582 Vorwahl: 07382 Kfz-Kennzeichen: RT Gemeindeschlüssel: 08 4 15 028 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Böhringer Str. 10
72582 GrabenstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Harald Steidl Lage der Gemeinde Grabenstetten im Landkreis Reutlingen Grabenstetten ist eine Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Es ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Grabenstetten liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb, etwa 19 km östlich von Reutlingen.
Gemeindegliederung
Außer dem gleichnamigen Dorf gehören zur Gemeinde Grabenstetten keine weiteren Ortschaften.
Nachbargemeinden
An die Gemeinde Grabenstetten grenzen die Städte und Gemeinden Erkenbrechtsweiler¹, Lenningen¹, Römerstein, Bad Urach und Hülben. Die Aufzählung orientiert sich am Uhrzeigersinn mit Beginn im Norden. Die Genannten gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zum Landkreis Esslingen¹:
Historische Geografie
Im Gemeindegebiet liegt die Burgruine Hofen.
Geschichte
Die alemannische Ausbausiedlung Grabenstetten wird erstmals in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts als Grabanostetten und 1152 unter dem Namen Grabanostettin erwähnt. Der Name leitet sich von den Überresten der Befestigungsanlagen des im 20. Jahrhundert als keltisches Oppidum belegten Heidengraben ab.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) machte sich erst 1635 in Grabenstetten bemerkbar. Soldaten zündeten bei ihrem Abzug den Ort an, bis auf die Kirche, das Pfarrhaus, die Schule und ein paar kleineren Häusern brannte der ganze Ort nieder. Im folgenden Jahr starben durch Hunger und Krankheit 325 Personen. Der Vogt von Neuffen berichtete dem Herzog, dass in Grabenstetten nicht mehr als noch 6 Burger vorhanden seien. Der Wiederaufbau nach dem Brand von 1635 ging nur sehr langsam voran. 1664 wohnten erst wieder 13 Familien im Dorf.
Bis 1842 gehörte Grabenstetten zum Oberamt Nürtingen, dann wurde es in das Oberamt Urach umgegliedert. Als dieses 1938 aufgelöst wurde, fiel Grabenstetten an den Landkreis Reutlingen.
Religionen
Seit 1275 ist eine Kirche in Grabenstetten belegt. Die Reformation wurde, wie auch sonst im Herzogtum Württemberg, 1534 eingeführt.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen (1721+1760), Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag Einwohnerzahl 1721 315 1760 520 1. Dezember 1871 ¹ 992 1. Dezember 1900 ¹ 1.074 17. Mai 1939 ¹ 957 13. September 1950 ¹ 1.064 6. Juni 1961 ¹ 1.113 27. Mai 1970 ¹ 1.220 25. Mai 1987 ¹ 1.312 31. Dezember 1995 1.458 31. Dezember 2000 1.549 31. Dezember 2005 1.576 31. Dezember 2010 1.534 Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Grabenstetten hat 10 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag die Wahlbeteiligung bei 65,33 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Freie Wähler 6 Sitze (55,7 %) Unabhängige Wähler 4 Sitze (44,3 %) Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Der derzeitige Amtsinhaber Harald Steidl (CDU) wurde im Oktober 2010 mit 94,8 % der Stimmen wiedergewählt.[2]
Wappen
Blasonierung: In Gold (Gelb) eine gestürzte blaue Pflugschar, beiderseits begleitet von je einer bewurzelten, gebogenen grünen Ähre. Die Gemeindeflagge hat die Farben Grün–Gelb (Grün–Gold).
Das Wappen, dessen Figuren auf die Landwirtschaft hinweisen, geht auf ein „Fleckensigill“ aus dem Jahre 1825 zurück. Wappen und Flagge wurden am 14. November 1967 vom Innenministerium Baden-Württemberg offiziell verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Frühgeschichtliches Museum, 1998 eingerichtet
- Arbeitskreis Kultur und Geschichte, gegründet 2004
- Förderverein Heidengraben e. V., gegründet 2005
Bauwerke
- Ruine Hofen, aus dem 13. Jahrhundert
- Grabhügel
- Der Heidengraben, das größte keltische Oppidum Deutschlands und eines der größten in Europa
Vereine
Sport
- Turn- und Sportverein Grabenstetten 1913 e. V.
- Motorsportclub Grabenstetten e. V., gegründet 13. Februar 1987
- Schützenverein Grabenstetten e. V.
- Fliegergruppe Grabenstetten e. V.
Musik
- Gesangverein Liederkranz Grabenstetten e. V.
Sonstige
- Obst und Gartenbauverein, gegründet 1933
- Schwäbischer Albverein
- Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten e. V., gegründet 1973
- Förderverein Heidengraben, gegründet 2005
- Jugendclub Grabenstetten, gegründet 2009
Naturdenkmäler
Die Falkensteiner Höhle liegt am Albtrauf zwischen Grabenstetten und Bad Urach. Die ca. 5 km lange Höhle ist eine aktive Wasserhöhle, d. h. die Niederschläge sickern durch den Karst der Albhochfläche und gelangen durch die Höhle ins Freie. Die Wasser der Höhle bilden die Quelle der Elsach.
Die Gustav-Jakob-Höhle ist eine ca. 427 m lange, vorwiegend horizontale Durchgangshöhle. Sie liegt unter der Ruine Hofen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kandelfescht: Straßenfest der örtlichen Vereine, jedes Jahr meistens am zweiten Wochenende im Juli.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Landesstraße 211 verbindet die Gemeinde im Westen mit Bad Urach und im Osten mit Lenningen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 221.
Grabenstetten verfügt über einen Flugplatz, der von der Fliegergruppe Grabenstetten-Teck-Lenninger Tal e.V. betrieben wird.
Bildung
Grabenstetten verfügt mit der Rulamanschule über eine eigene Grundschule. Weiterführende Schulen stehen in Nachbarorten zur Verfügung. Für die jüngsten Bewohner gibt es einen Kindergarten in evangelischer Trägerschaft.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wilhelm Christian Steeb (1788–1871), Pfarrer, Abgeordneter zur Ständeversammlung (Landtag)
- David Friedrich Weinland (1828–1915), Wissenschaftler und Schriftsteller (Rulaman)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.staatsanzeiger.de/politik-und-verwaltung/nachrichten/wahlen/buergermeisterwahlen/grabenstetten/ , http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/amtseinsetzung+auf+in+die+zweite+runde.1807193.htm
Weblinks
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Gutsbezirk Münsingen (gemeindefreies Gebiet)
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