- Kirms-Krackow-Haus
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Das Kirms-Krackow-Haus liegt in der Innenstadt von Weimar (Thüringen). Es beherbergt ein Museum zur bürgerlichen Wohnkultur im 18. und 19. Jahrhundert und wird für Veranstaltungen genutzt.
Seit Januar 2009 gehört es aufgrund eines Liegenschaftstausches mit der Klassik Stiftung Weimar zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Haus in der Jakobstraße 10 ist bereits seit 1569 nachzuweisen durch den entsprechend datierten Stadtplan vorhanden. Seit 1701 befanden sich die Gebäude des Vierseitenhofes im Besitz der Familie Kirms. Von der Straßenseite her ist es relativ unscheinbar. Bemerkenswert ist der hölzerne Umgang (Loggia) in der ersten Etage des Hauses, der aber nicht alle vier Teilhäuser gleichmäßig umfasst. Schon allein die Etagenhöhe ist unterschiedlich. Das vierte Teilhaus besitzt einen solchen gar nicht. Diese Umgänge ruhen auf Stützbalken. Das Vorderhaus mit dem Torbogen besitzt über dem Geschoss mit dem Umgang zwei weitere Stockwerke, wobei das oberste ein Mansarddach ist. Der Innenhof ist mit grobem Kalkstein gepflastert. Vor dem Eingang in den Garten befindet sich ein Wasserbecken aus Stein.
Es erfolgte 1750 der Ankauf eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des Gartens, wo dann das barocke Gartenhaus 1754 errichtet wurde. Der Weimarer Hofrat Franz Kirms gehörte zu den Weimarer Blumisten, das heißt Blumenliebhabern, der in seinem Garten viele botanische Raritäten heranzog. Seine Nichte Charlotte Coelestine Krackow pflegte das übernommene Erbe bis zu ihrem Tod 1915 im hohen Alter von 92 Jahren. Der Innenzustand des Hauses entspricht im Wesentlichen dem, welchen Kirms Nichte hinterlassen hat. Alles in Allem blieb der biedermeierliche Grundzug der Inneneinrichtung gewahrt, obwohl durch Einfügung späterer Elemente der Inneneinrichtung viele stilistische Verfremdungen zu beobachten sind.
Im Jahre 1916 kaufte die Stadt Weimar das Haus von den Erben und den bis in unser Jahrhundert hinein erhaltenen biedermeierlichen Garten, damit es der Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht werden konnte. Das geschah 1917. Von 1940 bis 1950 war diese Einrichtung wie auch der Garten geschlossen. Der Garten wurde 1956–1958 nach Plänen des Landschaftsarchitekten Hermann Schüttauf rekonstruiert. Dieser wiederum war auch beteiligt an der Gestaltung des Park an der Ilm. An diesen Garten schließt sich der Garten Marstallstr. 3 an, der durch den Garten zu erreichen ist.
Sanierung und heutige Nutzung
Anlässlich des Kulturhauptstadtjahres 1999 wurde das Kirms-Krackow-Haus saniert und der Garten in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt.
In den oberen Geschossen des Vorderhauses befindet sich ein Museum zur bürgerlichen Wohnkultur im 18. und 19. Jahrhundert.
Das Museum ist nur im Sommer geöffnet.
Anfang 2011 gibt die Stadt Weimar an, das Museum sei von April bis Oktober dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten nennt jedoch vom 25. März bis zum 30. Oktober folgende Öffnungszeiten: Freitag 13.30–17 Uhr, Samstag und Sonntag 10–17 Uhr. Der Eintrittspreis wird mit 1,50 € für Erwachsene angegeben, Kinder und Schüler erhalten freien Eintritt.Der Besuch der Gartenanlage mit Pavillon ist kostenlos möglich. Der Blumengarten ist täglich von 8 bis 20 Uhr bzw. bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet
Das Gartenhaus sowie das Hinterhaus werden auch zu kulturellen Veranstaltungen genutzt. Im Erdgeschoss des Hinterhauses bestanden zeitweise verschiedene gastronomische Einrichtungen.
Literatur
- Geschichte über das Haus Kirms und Franz Kirms als PDF-Download kritische Anmerkungen zur Ausstellungskonzeption (54 kB)
- Hans Wahl, Anton Kippenberg: „Goethe und seine Welt“, Insel-Verlag, Leipzig 1932 S.155
- Das Kirms-Krackow-Haus in Weimar : die Baugeschichte, die Geschichte des Gartens, die Hausbewohner, Freunde und Gäste, Ulrike Müller-Harang mit Beiträgen von Jürgen Beyer, hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik, Wien 1999. ISBN 3-446-19725-7
Weblinks
Commons: Kirms-Krackow-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten: Kirms-Krackow-Haus
- Kirms-Krackow-Haus auf weimar.de
- Klopfer, R. Grundlegendes zum Kirms-Krackow-Haus in Weimar und zum Modellprojekt der Instandsetzung der Holzbauteile, 1999
- Restaurierung und Ausbau Kirms-Krackow-Haus 1993–99, Baufotos u. Beschreibung (Projektseite unter „Referenzen“)
- Dwars, Jens-Fietje: Klassische Wohnart in musealer Konstruktion. Was erzählen das Kirms-Krackow-Haus und das Goethe-Haus in Weimar. Ein Vortrag an der Bauhaus-Universität, in: Palmbaum 12 (2004), S. 78-101 (PDF-Datei)
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