- Klaus Mörsdorf
-
Klaus Mörsdorf (* 3. April 1909 in Muhl; † 17. August 1989 in München) war ein katholischer Theologe und Ordinarius für Kirchenrecht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Klaus Mörsdorf studierte von 1928 bis 1931 in München, Berlin und Köln Rechtswissenschaft und wurde 1931 in Köln zum Dr.iur. promoviert. Nach dem Studium der Theologie in Fulda, München, Frankfurt und Berlin von 1932 bis 1936 empfing er 1936 in Berlin die Priesterweihe. Er war im Bistum Berlin inkardiniert. Nach einer kurzen Seelsorgstätigkeit in Berlin kehrte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München zurück, wo er 1938 promoviert wurde. 1939 habilitierte er sich an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster im Fach Kirchenrecht. Während des Zweiten Weltkrieges war Mörsdorf von 1940 bis 1945 Militärpfarrer in Münster. Bis zu seinem Tod lebte er in München.
Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Rheno-Franconia München im CV.
Wissenschaftlicher Werdegang
Am 1. Januar 1946 wurde er Professor für Kirchenrecht an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, ab 1. Mai 1946 an der Universität München. Dort gründete er das Kanonistische Institut, das er bis zur Emeritierung 1977 leitete. Diese wurde 2002 nach ihm in Klaus-Mörsdorf-Studium für Kanonistik umbenannt. Mörsdorf führte die von Eduard Eichmann begründete Gesamtdarstellung des Kanonischen Rechts weiter und war daher der maßgebende Interpret des katholischen Kirchenrechts im deutschsprachigen Raum. Später übernahm Mörsdorfs Schüler Winfried Aymans die Verantwortung für dieses Werk. Mörsdorf war als Konzilsperitus an der Vorbereitung und Durchführung des Zweiten Vaticanum und als Konsultor an der Reform des Codex Iuris Canonici 1983 beteiligt.
Er galt bis zu seinem Tod als Nestor des kanonischen Rechts.
Schüler
Klaus Mörsdorf war der akademische Lehrer zahlreicher Schüler, unter diesen der spätere Kurienkardinal Giovanni Lajolo, der spätere Erzbischof von Madrid Kardinal Antonio M. Rouco Varela, der verstorbene Erzbischof von Freiburg Oskar Saier, der emeritierte Bischof von Augsburg Viktor Dammertz, der verstorbene Bischof von Lugano Eugenio Corecco, sowie die Kirchenrechtler Georg May und Winfried Aymans.
Ehrungen
- 1953: Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaftenten
- 1962: Päpstlicher Hausprälat
- 1976: Dr. iur. can. h.c. der Universität Löwen
- 1978: Bayerischer Verdienstorden
- 1983: Apostolischer Protonotar
Veröffentlichungen
- Das neue Besetzungsrecht der bischöflichen Stühle unter bes. Berücks. des Listenverfahrens, Bonn 1932, Verlag Röhrscheid
- Rechtsprechung und Verwaltung im kanonischen Recht, Freiburg im Breisgau 1941, Verlag Herder
- Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex iuris canonici. Begründet von Eduard Eichmann, Paderborn 1949-1964, Verlag Schöningh
- Schriften zum kanonischen Recht, Paderborn/München/Wien 1989, Verlag Schöningh, ISBN 3-506-75755-5
Literatur
- Winfried Aymans: Mörsdorf, Klaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 683 f.
- Georg May, Audomar Scheuermann: Ius sacrum. Klaus Mörsdorf zum 60. Geburtstag, München/Paderborn/Wien 1969, Verlag Schöningh
- Franz Kalde: Klaus Mörsdorf. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 11–13.
Weblinks
Kategorien:- Kirchenrechtler
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (LMU München)
- Hochschullehrer (Westfälische Wilhelms-Universität)
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Deutscher
- Geboren 1909
- Gestorben 1989
- Mann
- Militärpfarrer
Wikimedia Foundation.