- Klaus Wucherer
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Klaus Wucherer (* 9. Juli 1944 in Quakenbrück) ist ein deutscher Ingenieur und Manager. Er war bis Herbst 2007 Mitglied im Zentralvorstand der Siemens AG.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wucherer promovierte nach dem Studium der Elektrotechnik und des Maschinenbaus in eben jenen ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. 1970 begann er seine Tätigkeit bei Siemens in Bremen. Nach einigen Zwischenstationen wurde er 1983 Leiter der technischen Abteilung, Vertrieb Anlagen Siemens S.A. in São Paulo, Brasilien. 1986 übernahm er die Leitung mehrerer Siemens-Geschäftszweige in Erlangen und Nürnberg. Dort entwickelte er mit seinem Team eine neuartige NC-Steuerung, die einen Technologiesprung in der Steuerungstechnik darstellte. 1996 wurde Wucherer Mitglied des Bereichsvorstands Automatisierungstechnik in Nürnberg, 1999 Mitglied des Vorstands der Siemens AG und 2000 Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG. Dort war er für die Hauptbereiche Automation and Drives (A&D), Industrial Solutions and Services (I&S) und Siemens Transportation Systems (TS) verantwortlich.[1] Wucherer schied im Herbst 2007/Frühjahr 2008 aus dem Siemens-Zentralvorstand im Zusammenhang der Siemens-Korruptionsaffäre aus[2] und einigte sich im August 2009 auf eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 500.000 Euro an Siemens.[3]
Von Februar 2010 bis Februar 2011 amtierte er als Aufsichtsratsvorsitzender des Chipherstellers Infineon.[4] Er gehörte dem Gremium bereits seit 1999 an; die Wahl war wegen der Siemens-Affäre umstritten.
Ferner war oder ist er Mitglied folgender Aufsichtsräte:
- SAP AG, Walldorf (Softwarekonzern), 2007 bis 2012
- Leoni AG, Nürnberg (Kabelhersteller) [4]
- Heitech AG, Erlangen (Systemhaus für Automatisierung)
- Dürr AG, Bietigheim-Bissingen (Automobilzulieferer)
- Deutsche Messe AG, Hannover (Messegesellschaft), 2001 bis 2008
Ehrenämter
- Von 2003 bis 2004 war Wucherer Präsident des VDE[5] und bis 2010 dessen stellvertretender Präsident. 2010 wurde er VDE-Ehrenmitglied.
- Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Erlangen-Nürnberg.[6]
- Er ist Honorarprofessor an der TU Chemnitz und der FH Osnabrück sowie verschiedenen ausländischen Universitäten.
- Im Oktober 2009 wurde Wucherer zum Präsidenten der International Electrotechnical Commission (IEC)[7] gewählt.
Auszeichnungen
- 2002: Vizeeuropameister der Seniorenleichtathleten über 400m Hürden in der Altersklasse M 55, XIII. Senioren-EM in Potsdam [8]
- 2004: Ehrendoktorwürde in Ingenieurwissenschaften der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg.[9]
- 2010: Sächsischer Verdienstorden[10]
Schriften
- Beitrag zur Gestaltung offener industrieller Automatisierungssysteme, Dissertation, Chemnitz 1998
Einzelnachweise
- ↑ Vita bei Siemens.de
- ↑ Markus Balser: Führungschaos bei Infineon: Kopfloser Chipkonzern, in: Süddeutsche Online vom 18. Mai 2008, abgerufen am 23. Oktober 2009
- ↑ Markus Balser: Ehemalige Vorstände zu Vergleich bereit, in: Süddeutsche Online vom 28. August 2009, abgerufen am 23. Oktober 2009
- ↑ a b Trotz des Siemens-Skandals: Klaus Wucherer wird Infineon-Aufsichtsratschef, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung online vom 27. Oktober 2009, abgerufen am 31. Oktober 2009
- ↑ VDE-Präsidentschaft
- ↑ Universitätsrat der Universität Erlangen, Eigendarstellung auf der website, abgerufen am 23. Oktober 2009
- ↑ VDE-Präsidiumsmitglied Klaus Wucherer zum neuen IEC-Präsidenten gewählt, Pressemeldung informationsdienst wissenschaft IDW vom 22. Oktober 2009, abgerufen am 23. Oktober 2009
- ↑ [1]
- ↑ Ehrendoktorwürde an Prof. Klaus Wucherer, Pressemeldung vom 25. Februar 2004, abgerufen am 23. Oktober 2009
- ↑ Sächsischer Verdienstorden verliehen, MDR online vom 31. Mai 2010, abgerufen am 4. Juni 2010
Kategorien:- Manager
- Numerische Steuerung
- Hochschullehrer (Chemnitz)
- Hochschullehrer (Osnabrück)
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Person (Quakenbrück)
- Person (Siemens)
- Träger des Sächsischen Verdienstordens
- Deutscher
- Geboren 1944
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