- Klavierstimmung
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Die Aufgabe eines Klavierstimmers ist es, Klaviere und Cembali zu stimmen, indem er die Spannung der Saiten reguliert und so die Töne harmonisch aufeinander abstimmt. Hinzu kommen sonstige Servicearbeiten vorwiegend beim Kunden und im Konzertbetrieb sowie die Optimierung der Intonation (des Klanges) durch entsprechendes Bearbeiten (Abziehen, Stechen etc.) der Hammerfilze sowie die Regulierung der Klaviermechanik und das Aufziehen neuer Saiten.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Die Ausbildung zum Klavierbauer dauert in Deutschland dreieinhalb Jahre. Der Beruf des Klavierstimmers ist in der EU nicht überall ein Ausbildungsberuf, daher nicht geschützt. Das Erlernen des Klavierstimmens ist aber Bestandteil der Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer. Früher und gelegentlich auch noch heute war bzw. ist das Erlernen des Klavierstimmens eine mögliche Berufsausbildung für blinde Menschen.
Technik
Begonnen wird beim Stimmen eines Klaviers meist mit dem Anlegen des Quintenzirkels. Begonnen wird mit dem Kammerton a1:
Würde man hier alle Oktaven und Quinten rein, also schwebungsfrei stimmen, so käme man am Schluss zu einem Ausgangston, welcher erheblich höher liegt, als er am Anfang angelegt wurde. Um dieses sog. Pythagoreische Komma zu vermeiden, wird temperiert gestimmt – kurz gesagt, werden die Quinten nicht rein, sondern etwas enger gestimmt. Nach dem Anlegen des Quintenzirkels stimmt man in Oktavschritten aufwärts und abwärts, bis alle Töne richtig klingen, wobei noch zu erwähnen ist, dass die Oktaven meist „gestreckt“ werden, das heißt, man stimmt die oberen Töne höher, die unteren tiefer, als sie rein rechnerisch wären (siehe Streckung).
Auch andere Techniken, ein Klavier zu stimmen, sind anzudeuten: beispielsweise kann man statt des Quintenzirkels (Quinten bzw. Quarten) auch einen Terzenzirkel (Terzen bzw. Sexten) anlegen. Auch gibt es die Methode über Quinten und Quarten zu stimmen: a-a1, a-e1(quint), a-d1(quart), e1-h(quart), h-fis1(quint), fis1-cis1, cis1-gis1, gis1-dis1, dis1-b, b-f1, f1-c1, c1-g1 Dabei gibt es verschiedene Kontrollintervalle, welche auf die korrekten Schwebungszahlen geprüft werden. Bei gleichstufig temperierter Stimmung werden die Schwebungen aller Intervalle vom Bass zum Diskant gleichmäßig schneller.
Sonstige Schwierigkeiten
Schließlich sei noch erwähnt, dass eine von den Laien nicht bedachte Schwierigkeit beim Klavierstimmen das Drehen der Stimmwirbel ist, was großer Feinfühligkeit und entsprechender Übung bedarf, damit der Stimmwirbel und damit die Saite auch dort stehenbleibt, wo er bzw. sie soll.
Siehe auch
Weblinks
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