Kleinbahn Steinhelle–Medebach

Kleinbahn Steinhelle–Medebach
Kleinbahn Steinhelle–Medebach
Legende
   
0,0 Steinhelle
   
3,4 Assinghausen
   
5,7 Wiemeringhausen
   
9,3 Niedersfeld
   
12,5 Grönebach-Hildfeld
   
16,7 Küstelberg
   
Spitzkehre
   
Spitzkehre
   
24,3 Deifeld
   
26,5 Referinghausen
   
29,5 Oberschledorn
   
36,3 Medebach (Sauerland)

Die Kleinbahn Steinhelle-Medebach GmbH betrieb eine 750-mm-Schmalspurbahn im heutigen Hochsauerlandkreis. An der Gesellschaft waren der preußische Staat bzw. nach 1945 das Land Nordrhein-Westfalen, ferner der Provinzialverband Westfalen, der sich später Landschaftsverband Westfalen-Lippe nannte, und der frühere Landkreis Brilon beteiligt.

Die 36 km lange steigungsreiche Strecke führte von dem Bahnhof Steinhelle an der Ruhr-Eder-Bahn BestwigWinterbergFrankenberg (Eder) zur Kleinstadt Medebach an der Grenze zum ehemaligen Land Waldeck. Eine Kuriosität war die in Mitteleuropa einmalige doppelte Spitzkehre zwischen Küstelberg und Wissinghausen, zwischen km 18 und km 23.

Der erste Abschnitt im Ruhrtal bis Niedersfeld wurde am 1. Mai 1902 eröffnet, am 15. Juni ging es bis Küstelberg, dem mit 662 m höchsten Punkt der Strecke weiter. Dann fiel die Strecke wieder und erreichte am 21. Dezember Oberschledorn. Nach einem Jahr war am 1. Mai 1903 der Endpunkt Medebach (410 m über NN) erreicht, wo sich auch die örtliche Betriebsleitung befand. Die Höchstgeschwindigkeit für die Strecke wurde zunächst auf 20 km/h festgelegt, was eine Gesamtfahrzeit von über 2 1/2 Stunden für den "Feurigen Elias" bedeutete. Dafür standen drei Dampflokomotiven zur Verfügung.

Den Betrieb führte anfangs die Westfälische Landeseisenbahn GmbH, seit 1904 jedoch die Kleinbahnabteilung der Westfälischen Provinzialverwaltung in Münster.

Der Gesamtverkehr wurde bald nach dem fünfzigjährigen Jubiläum, zu dem noch eine Festschrift erschienen war, am 23. Juni 1953 eingestellt und die Gleise anschließend abgebrochen.

Als Ersatz diente ein bahneigener Omnibusbetrieb, der ein Netz von Linien eingerichtet hatte. Dieser firmierte ab 5. Dezember 1963 als „Verkehrsbetriebe Kreis Brilon – Kleinbahn Steinhelle-Medebach GmbH“, obwohl es keinerlei Schienenverkehr mehr gab. Erst am 24. Januar 1979 wurde der Busbetrieb in den Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH eingegliedert.

Literatur

  • Verschiedene Verfasser: 50 Jahre Kleinbahn Steinhelle–Medebach. 1902–1952. Vogel & Wirth, Lippstadt 1952.
  • Paul Wambach, Friedhelm Ketteler: Dem Menschen dienen. 75 Jahre Verkehrsbetriebe Kreis Brilon „Kleinbahn Steinhelle–Medebach“. 1902–1977. Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH, Münster 1977.
  • Hinrich Rudolfsen, Marilo Lambeng, Josef Drilling: Die Schmalspurbahn Steinhelle–Medebach. Verlag Kenning, Nordhorn 2003, ISBN 3-933613-62-0 (Nebenbahndokumentation 77).

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