Kloster Marienkamp

Kloster Marienkamp

Das Kloster Marienkamp (ursprünglich Esingfelde) wurde um 1190 vom Benediktinerorden westlich von Esens in Ostfriesland begründet.

Dieses Kloster war ein Doppelkloster mit Mönchen und Nonnen. Man nimmt jedoch an, dass die Mönche in Marienkamp und die Nonnen im Vorwerk Kloster Pansath untergebracht waren. Um 1420 wurde das Kloster (zusammen mit Pansath) von Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation übernommen, nachdem die Benediktinermönche von Häuptling Wibet von Stedesdorf aus Marienkamp nach Norden ins Kloster Marienthal vertrieben worden waren. Im Jahre 1450 erfolgte die Inkorporation des Klosters Hopels.

Kloster Marienkamp besaß ein Marienbild, zu dem die Gläubigen wegen angeblicher Wundertätigkeit Wallfahrten aus der ganzen Region unternahmen. Die Schenkungen der Pilger an Geld und Landbesitz sollen außerordentlich zahlreich und sehr reichhaltig gewesen sein. Unter dem Zustrom der Menschen feierte die "Bruderschaft der seligen Jungfrau Maria" jeweils um Pfingsten vier Tage lang mit Prozessionen.

Junker Balthasar von Esens brannte 1530 im Zuge seiner Fehde mit Graf Enno II. von Ostfriesland das Kloster nieder und eignete sich dessen Güter an.

Von Esens kommend, liegt die mit einigen alten Bäumen bewachsene Wurt (Warft) des Klosters südlich der Straße "Mühlenstrich", etwa 1 km südwestlich von Esens. Das ehemalige Klostergelände ist ca. 325 m lang, bis 140 m breit und bis 1,5 m hoch. Ansonsten erinnern nur noch Straßennamen (Marienkamper Straße oder Klosterweg) sowie Flurbezeichnungen (Münkenland - Mönchenland) und der Abtsstab im Holtgaster Gemeindewappen an die Existenz und Bedeutung dieses Klosters im späteren Mittelalter.

Bisher sind fünf in Marienkamp entstandene Handschriften bekannt.

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