Knöringen (Adelsgeschlecht)

Knöringen (Adelsgeschlecht)
Wappen des Geschlechts Knöringen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch

Knöringen (auch Knoeringen) ist der Name eines alten, ursprünglich schwäbischen Adelsgeschlechts. Oberknöringen, der Stammsitz der Familie, ist heute ein Ortsteil der Stadt Burgau an der Mindel im schwäbischen Landkreis Günzburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Wildenstein bis 1662 einer der Stammsitze der Familie

Das Geschlecht erscheint erstmals im Jahre 1197 urkundlich mit Timeo von Knöringen als Bischöflich augsburgischem Ministerialen.[1] Die lückenlose Stammreihe beginnt mit Konrad von Knöringen, der 1268 Knöringen und Jettingen besitzt. Angehörige der Familie waren Ministeriale der Markgrafen von Burgau. Hans von Knöringen wurde Landvogt in der Markgrafschaft. Später wurden die Herren von Knöringen Dienstmannen und Gefolgsleute der Pröpste von Ellwangen, der Bischöfe von Augsburg und der Pröpste von Wettenhausen.

Aus dem Geschlecht sind bedeutende Angehörige hervorgegangen, die sowohl in weltlichen als auch in geistlichen Ämtern zu großem Einfluss gelangten. Während des Bauernkrieges wurde Eglof von Knöringen zum Feldhauptmann der freien Reichsstadt Augsburg ernannt und Wilhelm von Knöringen war ab 1533 Hauptmann des Schwäbischen Bundes. Johann Eglof von Knöringen war von 1573 bis 1575 und Heinrich von Knöringen von 1598 bis 1646 Bischof von Augsburg. Marcus von Knöringen war der letzte Abt von Kloster Reichenau, der 1540 dessen Unabhängigkeit dem Bischof von Konstanz preisgab.

Wegen der 1545 erworbenen Herrschaft Kreßberg mit Lustenau (heute Marktlustenau, Ortsteil von Kreßberg), waren die Herren von Knöringen bis 1805 bzw. 1806 Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Altmühl des fränkischen Ritterkreises. Von 1605 bis 1662 waren sie auch wegen des Besitzes von Wildenstein mit Schloss Wildenstein im Ritterkanton Kocher des schwäbischen Ritterkreises immatrikuliert. 1750 ging der Familienbesitz verloren. Durch ein Diplom aus dem Jahre 1669 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben und 1874 im Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel eingetragen.

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Schwarz einen silbernen Ring. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der Ring auf einem roten Kissen.
  • Das Wappen zeigt seit 1404 in der Helmzier den Ring mit einer goldenen Krone, die mit drei schwarzen Straußenfedern besteckt ist.

Namensträger

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mon. Boica VI 505

Literatur


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