Kochelseebahn

Kochelseebahn
Tutzing–Kochel
Kursbuchstrecke (DB): 961
Streckennummer (DB): 5453
Streckenlänge: 35,470 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Legende
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von München
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0,000 Tutzing 611 m
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nach Garmisch-Partenkirchen
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6,943 Bernried 633 m
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11,328 Seeshaupt 601 m
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17,168 Iffeldorf (ehem. Staltach) 599 m
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22,500 Penzberg Gbf
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22,342 Penzberg Pbf
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25,500 Schönmühl
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ehem. Isartalbahn
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27,155 Bichl 615 m
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28,854 Benediktbeuern 618 m
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30,800 Ried (Oberbay)
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33,100 Ort
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35,470 Kochel 606 m

Die Kochelseebahn ist eine 35,470 Kilometer lange, eingleisige und durchgehend elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Oberbayern. Sie wird bei der Deutschen Bahn AG als Kursbuchstrecke 961 geführt. Die Kochelseebahn zweigt in Tutzing von der Hauptbahn München HbfGarmisch-Partenkirchen ab und führt von dort über Penzberg nach Kochel am namensgebenden Kochelsee.

Der Abschnitt von Tutzing bis Bichl ist als Hauptbahn klassifiziert, der Rest als Nebenbahn. Die Strecke wurde am 4. März 1925 elektrifiziert und wird aktuell (2006) mit Elektrotriebwagen der Baureihe 425/426 betrieben.

Abgesehen von einigen Ausnahmen im morgendlichen Berufsverkehr besteht ganztägig Stundentakt mit Kreuzung in Bichl kurz vor der halben Stunde und günstigen Anschlüssen in Tutzing in beiden Richtungen. Im Berufsverkehr fahren die Züge durchgehend von und bis München Hauptbahnhof; die Kreuzung findet dann wegen der veränderten Taktlage meist in Seeshaupt statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf Initiative der Städte Weilheim und Penzberg eröffneten die Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen (K.Bay.Sts.B) am 16. Oktober 1865 eine Bahnstrecke von Tutzing nach Penzberg. Einer der wichtigsten Gründe für den Bau der neuen Verbindung war der Transportbedarf des Penzberger Kohlenbergwerks, dessen jährliche Fördermenge durch die verbesserte Verkehrsverbindung innerhalb von zehn Jahren von rund 13.000 t auf über 50.000 t anstieg.

Am 23. Mai 1898 wurde die Verlängerung der Strecke von Penzberg über Bichl nach Kochel in Betrieb genommen. Diese zweigt bereits vor dem im Norden Penzbergs gelegenen Bahnhof von der bestehenden Strecke ab und tangiert den Ort im Südwesten, wo ein neuer Bahnhof angelegt wurde. Die bisherige Station wurde hingegen nur mehr im Güterverkehr genutzt, für den auch ein Verbindungsgleis zwischen dem in Penzberg Gbf umbenannten alten und dem neuen Bahnhof angelegt wurde. In Bichl bestand bis 31. Mai 1959 eine Verbindung zur Isartalbahn nach München, deren Abschnitt Bichl–Beuerberg ebenfalls am 23. Mai 1898 eröffnet wurde.

Die Elektrifizierung der gesamten Strecke Tutzing–Kochel einschließlich der Verbindungen nach Penzberg Gbf wurde am 4. März 1925 abgeschlossen. Nördlich des Penzberger Güterbahnhofs wurde 1942 mit dem Bau eines Bahnstromkraftwerks begonnen, das – nach einer kriegsbedingten Einstellung der Bauarbeiten zwischen 1944 und 1947 – am 30. Januar 1951 in Betrieb genommen wurde. Bis zur 1966 erfolgten Einstellung der Kohleförderung in Penzberg wurde es nahezu ausschließlich mit lokaler Steinkohle betrieben, anschließend wurden die Brennstoffe bis zur Stilllegung des Kraftwerks am 30. April 1971 aus dem Saarland und dem Ruhrgebiet angeliefert. Mit dem Wegfall von Kohlebergbau und Kraftwerk nahm auch die Bedeutung des Penzberger Güterbahnhofs ab. 1986 erfolgte der Rückbau der Oberleitung in Penzberg Gbf, 1989 der Verkauf des Bahnhofsgeländes an die Stadt Penzberg und anschließend der Abbau der Gleisanlagen. [1][2]

Im Laufe der 1980er Jahre wurden auf der Strecke regelmäßige Fahrten mit dem “Gläsernen Zug” angeboten.

Mit dem Rückgang des Güterverkehrs und zugleich sinkenden Fahrgastzahlen nahm die Wirtschaftlichkeit der Bahnstrecke ab. Die Deutsche Bundesbahn (DB), seit 1949 Betreiber und Eigentümer der Verbindung, erwog in den 1970er und 1980er Jahren mehrmals öffentlich deren Stilllegung, die auf Initiative des Freistaats Bayern jedoch nicht genehmigt wurde. Insbesondere seit der 1994 erfolgten Verbesserung des Fahrplanangebots durch die Einführung des Stundentakts wird auf der Kochelseebahn wieder steigendes Reisendenaufkommen verzeichnet. Im Sommer 1997 wurden an Wochenenden auf der Strecke Dampf-Nostalgiefahrten angeboten, im Sommer 1998 waren diese nur noch auf Sonntage beschränkt. Heute finden keine Nostalgiefahrten mehr statt.

Der nach dem Ende der Kohletransporte verbliebene Güterverkehr wurde hingegen in den 1990er Jahren weitgehend eingestellt. [1] Bis Anfang 2008 wurde noch sporadisch ein mit Eisenbahnfahrzeugen und Schrott handelnder Betrieb auf dem Gelände des früheren Penzberger Bahnstromkraftwerks beliefert, ehe dessen Anschlussgleis im Mai 2008 abgebaut wurde. Im August 2008 wurde schließlich der alte Bahnübergang ( Karlstr. / Seeshaupter Str. ) und das alte kaputte Schutzsignal abgebaut. Der Schotter vom ehemaligen Anschlussgleis sowie die Hinweistafeln (Geschwindigkeitstafel und Pfeiftafel) auf der ehemaligen Trasse sind heute noch vorhanden. [3] Auf der gesamten Strecke der Kochelseebahn gibt es inzwischen für den Güterverkehr keine Anlagen mehr, sie wurden in fast allen Bahnhöfen abgebaut.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Bauer, Norbert Moy; Pro Bahn (Hrsg.): Die Kochelseebahn. Geschichte und Perspektiven. Pro Bahn Verlag und Reisen GmbH, München 1998, ISBN 3-9806387-0-7.
  2. Georg Reis: Bahnhof Penzberg. In: Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe (Sammelwerk als Loseblattausgabe). GeraNova Zeitschriften-Verlag, München 1997 ff., ISSN 0949-2127.
  3. Das Gleis zur Fa. Layritz in Penzberg ist Geschichte Fotos des Rückbaus des Anschlussgleises zum früheren Bahnstromkraftwerk Penzberg

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