- Bad Heilbrunn
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Wappen Deutschlandkarte 47.7511.45682Koordinaten: 47° 45′ N, 11° 27′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen Höhe: 682 m ü. NN Fläche: 40,32 km² Einwohner: 3.787 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 83670 Vorwahl: 08046 Kfz-Kennzeichen: TÖL Gemeindeschlüssel: 09 1 73 111 Gemeindegliederung: 34 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Badstraße 3
83670 Bad HeilbrunnWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Gründl (CSU) Lage der Gemeinde Bad Heilbrunn im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Bad Heilbrunn ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und seit 2005 heilklimatischer Kurort.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Bad Heilbrunn liegt an einer der nördlichsten Ausbuchtungen der Alpen im südlichen Bayern. Das Stallauer Eck (1216 m), der Hausberg, gehört neben Zwiesel (1348 m) und Blomberg (1237 m) zu den nächstgelegenen Bergen. Der Ort ist eingebettet zwischen Isar und Loisach und zwischen den Städten Penzberg im Westen und Bad Tölz im Osten. Im Norden ist die nächste Stadt Geretsried, welche auch, nach Einwohnerzahl, die größte im Landkreis ist.
Die Gemeinde hat 34 Ortsteile: Bad Heilbrunn, Achmühl, Baumberg, Bernwies, Bocksberg, Fletzen, Graben, Hinterstallau, Hohenbirken, Hub, Karpfsee, Kiensee, Langau, Letten, Linden, Mürnsee, Nantesbuch, Oberbuchen, Oberenzenau, Obermühl, Obersteinbach, Ostfeld, Podling, Ramsau, Reindlschmiede, Schönau, Unterbuchen, Unterenzenau, Unterkarpfsee, Untersteinbach, Voglherd, Weiherweber, Wiesweber, Wörnern.
Vielen Pendlern dient Bad Heilbrunn oder die Umgebung wegen der günstigen Verkehrssituation (A 8, A 95, S-Bahn in Wolfratshausen und Holzkirchen, BOB in Bad Tölz) und der bevorzugten Lage als Wohnort, da im Norden ungefähr 50 Minuten (60 km) entfernt München liegt.
Geschichte
Keltische Zeugnisse lassen darauf schließen, dass die Gegend um Bad Heilbrunn schon in der Frühzeit wegen seiner Heilquellen (hoher Iod-und Salzgehalt) bekannt war. Anscheinend wurde Salz aus der Quelle gewonnen. Später wurde die Quelle von den Hunnen zugeschüttet.
Im 8. Jahrhundert wurde die Benediktinerabtei in Benediktbeuern gegründet. Zu ihr gehörte auch lange Zeit nach der Wiederentdeckung die Jodquelle.
Im Jahre 1159 fand die Heilquelle und damit der Weiler erstmals urkundliche Erwähnung. Dies gilt als das Gründungsjahr von Bad Heilbrunn.
In der Folgezeit ist das Heilwasser überregional bekannt geworden, so dass 1253 eine Kirche neben der Quelle erbaut wurde. Vom zugehörigen Friedhof lässt sich weit ins Loisachtal blicken.
Als erster Adliger besuchte 1537 Wilhelm IV., Herzog von Bayern, zunächst allein, Heilbrunn. 1544 kam Wilhelm IV. dann zusammen mit seiner Frau zur Kur nach Heilbrunn.
Die Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen, die Frau des Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern, geht in Heilbrunn 1659 samt großem Gefolge zur Kur. Begründet wurde der Aufenthalt in der Nähe der Quelle mit der Kinderlosigkeit, die das Fürstenehepaar sieben Jahre lang plagte. Wenig später gebar sie den ersehnten Thronfolger Max Emanuel, später bekannt als der Blaue Kurfürst, und mit Prinz Eugen, der Retter von Wien während der Belagerung durch die Türken. Mit dem Heilerfolg, dem man der Jod-Quelle zusprach, wurde Heilbrunn Kurfürstliches, königlich-bayerisches Hofbad, welches sechs Generationen lang das Hofbad der Münchner Fürsten war.
Das große Badehaus, auf dessen Überresten das heutige Pfarrhaus steht, wurde 1730 gebaut.
König Ludwig I. ließ die Quelle 1832 nach der Kurfürstin Adelheid in Adelheidquelle umbenennen.
Die spätere Jodquellen AG kaufte 1920 die Bad Heilbrunner Jodquelle.
Am 15. Februar 1934 erhielt Heilbrunn das Prädikat Heilbad. Bis zu diesem Zeitpunkt hieß die Gemeinde noch Steinbach.[2]
Am 1. April 1971 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Oberbuchen eingegliedert.[2]
Der Park bei der Parkvilla wurde 1995, mit Genehmigung des Hauses Wittelsbach, zum Adelheid-Park.
An Bad Heilbrunn wurde 2005 das Prädikat Heilklimatischer Kurort vergeben.
Die Gemeinde feierte im Jahr 2009 ihr 850-jähriges Bestehen.
Politik
Jahre lang war die CSU stärkste Partei bei regionalen Wahlen. Seit der Kommunalwahl 2008 hat sie jedoch ihre Mehrheit verloren und stellt im 17-köpfigen Gemeinderat nur noch 8 Gemeinderäte. Zweitstärkste Kraft sind die Freien Wähler mit 7 Sitzen. Außerdem sind die Grünen jetzt mit 2 Sitzen im Gemeinderat vertreten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Deutsche Alpenstraße führt genauso wie der Bodensee-Königssee-Radweg durch Bad Heilbrunn. Bis 1959 hatte Bad Heilbrunn einen Bahnhof an der Isartalbahn, etwa 2 km von der Ortsmitte entfernt. Die nächstgelegenen Bahnstationen sind Bichl (6 km) an der Kochelseebahn Tutzing - Kochel sowie Bad Tölz (10 km) an der BOB-Strecke Holzkirchen - Lenggries. Busverbindungen der RVO gibt es nach Wolfratshausen, Kochel, Bad Tölz sowie nach Penzberg.
Unternehmen
Überregional bekannt geworden ist Bad Heilbrunner Tee, unter anderem durch die Werbung beim Fußballverein TSV 1860 München. Der größte Arbeitgeber in Bad Heilbrunn ist die zur m&i-Klinikgruppe Enzensberg gehörende Fachklinik/Rehaklinik für physikalische Medizin und medizinische Rehabilitation, welche 1988 eröffnet wurde und inzwischen fester Bestandteil des ganzjährigen Kurangebots ist. Die Fachabteilungen Orthopädie, Neurologie/Neuropsychologie und Innere Medizin sowie Transplantationsmedizin bilden dabei die Schwerpunkte. Insgesamt verzeichnet der Heilklimatische Kurort 900 Gästebetten mit jährlich knapp 190.000 Übernachtungen. Diese Anzahl ist aber in den letzten Jahren durch die Reformen und Sparvorhaben im Gesundheitssystem zurückgegangen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die barocke Kirche im Zentrum mit Fresken „rund um das (Heil-)Wasser“.
Erst vor wenigen Jahren wurde die Park-Villa, erbaut um 1920 von Gabriel von Seidl, komplett saniert und in ein modernes Gesundheitszentrum und Tagungszentrum umgewandelt. In der Kurvilla existiert ein kleines Café mit Sonnenterrasse, von der aus man die Aussicht über das Loisachtal genießen kann.
Die in Privatbesitz befindliche Jod-Quelle und die Wandelhalle wurden Anfang 2005 durch die Jod AG geschlossen. Aus diesem Grunde hat die Gemeinde das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ erworben und hierzu eigens die Bad Heilbrunner Klima-Terrainkur entwickelt.
Im Oktober 2009 wurde im Kurpark als Bestandteil der „Kräuter-Erlebnisregion Tölzer Land“ der „Kräuter-Erlebnispark“ mit mehr als 400 verschiedenen Wild- und Heilkräutern eröffnet. „Kräuterpädagoginnen“ bieten Führungen an; in einem Kräuterladen können Kräuterprodukte erworben werden.
Sport und Erholung
Die am häufigsten genutzte lokale Bademöglichkeit ist der Schönauer Weiher, ein natürlicher und kostenfrei zu benutzender Moorsee mit Duschen und Umkleidekabinen. In der Umgebung existieren weitere Moorseen. Das ehemalige Heilbrunner Freibad (nahe Gasthof Reindlschmiede) war ein mit Moorwasser gespeistes künstliches Bad. Ab Juli 2006 war dies Freibad wegen Auftretens von Blaualgen gesperrt. Eine Sanierung wurde vom Gemeinderat wegen zu hoher Kosten verworfen und das Bad im Herbst 2007 in einen Teich umgewandelt.
Des Weiteren existiert ein Klettergarten mit Schwierigkeitsstufen von 2 bis 5. Er befindet sich in Ortsnähe und kann ganzjährig benutzt werden. Bei Regenwetter und Minustemperaturen steht eine beheizte Kletterhalle zur Verfügung.
Weiterhin beheimatet Bad Heilbrunn im Gewerbepark eines der größten Fitness-Center im bayerischen Oberland, das „Vitarea“ mit Saunalandschaft und Beachvolleyballplatz.
Regelmäßige Veranstaltungen
Im Zauberkabinett findet seit 1998 etwa 200-mal im Jahr das „Zauberfondue“ statt.
Im Frühjahr veranstalten Gemeinde und Gastwirte seit einigen Jahren die „Ramstage“, bei denen sich alles um den Bärlauch (altbairisch: „Rams“) dreht.
In der „Kräuter-Erlebnisgemeinde Bad Heilbrunn“ werden regelmäßig Kurse zur Zertifizierung von Kräuterpädagogen durchgeführt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde:
- Joseph Buhl (* 29. Januar 1948 in Bocksberg), Schriftsteller
- Chrístl-Marie Schultes (1904–1976), ab 1907 in Oberenzenau bei Heilbrunn aufgewachsen, erste Fliegerin in Bayern
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 428
Weblinks
- Bad Heilbrunn: Wappengeschichte vom HdBG
- Gemeindeverwaltung Bad Heilbrunn
- Links zum Thema Bad Heilbrunn im Open Directory Project
- Bad Heilbrunn: Amtliche Statistik des LStDV
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