Kolya

Kolya
Filmdaten
Deutscher Titel Kolya
Originaltitel Kolja
Produktionsland Tschechien
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Jan Svěrák
Drehbuch Zdeněk Svěrák
Produktion Eric Abraham, Jan Svěrák
Musik Ondřej Soukup
Kamera Vladimír Smutný
Schnitt Alois Fišárek A.F.T.S
Besetzung

Kolya ist ein tschechischer Film aus dem Jahr 1996. Regie führte Jan Svěrák. Das Drehbuch schrieb dessen Vater Zdeněk Svěrák, der auch die Hauptrolle übernahm.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Louka, ehemals Cellist im philharmonischen Orchester in Prag, spielt aus politischen Gründen sprichwörtlich nur noch auf Beerdigungen. Aus Sehnsucht nach einem eigenen Trabant lässt der seitdem unter chronischer Geldnot leidende Junggeselle sich dazu überreden, eine bezahlte Scheinehe mit einer Russin einzugehen, damit diese einen tschechischen Pass erhält.

Als seine Frischvermählte sich kurz darauf nach Westdeutschland absetzt und ihm ihren fünfjährigen Sohn Kolja zurücklässt, gerät sein Leben aus dem Takt. Dass dann auch noch die Staatssicherheit auf seine seltsame Ehe aufmerksam wird, verkompliziert seine Situation nur unwesentlich. Louka, der sich immer mehr mit dem Jungen anfreundet, flüchtet mit Kolja auf ein Dorf, als ihm zusätzlich das Jugendamt zusetzt.

Der Film endet schließlich mit der Samtenen Revolution und der Wiederzusammenführung von Mutter und Sohn.

In der Rolle der Klára spielt Libuse Safránková, welche zuvor Hauptdarstellerin in dem Film Drei Haselnüsse für Aschenbrödel war.

Rezeption

Der Film, der in Prag gedreht wurde, feierte seine Premiere im Mai 1996 auf den Filmfestspielen von Cannes. Am 15. Mai 1996 lief er in den tschechischen Kinos an, wo er bis 1997 eine Besucheranzahl von 1.345.442 [1] hatte und damit ein sehr großer kommerzieller Erfolg in seinem Produktionsland wurde. Aufgrund dieses Erfolges und des Oscar-Gewinnes im März 1997 folgten Kinostarts in zahlreichen anderen Ländern. In den USA, wo der Film am 26. Januar 1997 anlief, spielte Kolya über 5,7 Millionen US-Dollar ein. Während der Film in der deutschsprachigen Schweiz bereits am 4. April 1997 und in Deutschland am 17. Juli 1997 startete, folgte ein österreichischer Kinostart erst am 12. Dezember 1997. Mit Besucherzahlen von 624.373 bzw. 273.070 war der Film vor allem in Deutschland und Italien auch erfolgreich.

Kritiker nahmen den Film fast durchwegs positiv auf. Vor allem die Emotionalität des Films wurde oft gelobt.

Auszeichnungen

Der Film gewann zahlreiche Preise, darunter 1997 den Oscar als Bester fremdsprachiger Film. In derselben Kategorie gewann er den Golden Globe. Als Bester Film war Kolya für den Europäischen Filmpreis nominiert, musste sich aber Lars von Triers Breaking the Waves geschlagen geben. Für den Satellite Award war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Andrei Chalimon wurde als Bester Darsteller in einem fremdsprachigen Film und der Film selbst als Bester fremdsprachiger Familienfilm mit dem Young Artist Award ausgezeichnet.

Bei der Verleihung des tschechischen Filmpreises Böhmischer Löwe 1997 gewann der Film bei 13 Nominierungen in sechs Kategorien, als Bester Film, für die Beste Regie, das Beste Drehbuch, den Besten Schnitt, Andrei Chalimon als Bester Nebendarsteller und Libuše Šafránková als Beste Hauptdarstellerin. Zudem erhielt der Film den tschechischen Kritikerpreis.

Beim Tokyo International Film Festival 1996 gewann der Film den Großen Preis sowie den Drehbuchpreis. Bei den Filmfestspielen von Venedig erhielt er eine ehrenhafte Erwähnung.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Ein 50jähriger Prager Cellist muß durch seine Scheinheirat die Verantwortung für einen 5jährigen russischen Jungen übernehmen. Nur allmählich erliegt der vom Leben enttäuschte Mann dem Charme des Kindes und lernt, zu verstehen und zu lieben. Ein behutsam und warmherzig inszenierter Film.
  • Filmzentrale.com: Kolya packt die großen Gefühle in viele kleine aufmerksam beobachtete Szenen und versucht sich dort, wo baugleiche US-Produktionen mit emotionaler Wucht erobern wollen, in die Herzen des Publikums zu schleichen. Und das nicht ohne Erfolg.

Weblinks

Quellen

  1. LUMIERE – Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa

Wikimedia Foundation.

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