Kongregation für die Ostkirchen

Kongregation für die Ostkirchen
Basisdaten
Name: Kongregation für die orientalischen Kirchen
(lat. Congregatio pro Ecclesiis Orientalibus)
Sitz: Palazzo dei Convertendi
Via della Conciliazione 34
00193 Roma
Kardinalpräfekt: Leonardo Kardinal Sandri
(seit 2007)
Sekretär: vakant
Untersekretär: Msgr. Krzysztof Nitkiewicz

Die Kongregation für die orientalischen Kirchen (lat.: Congregatio pro Ecclesiis Orientalibus), oft auch „Kongregation für die Ostkirchen“ genannt, ist eine Zentralbehörde (Dikasterium) der römischen Kurie, die zentrale Leitungsaufgaben für die Universalkirche wahrnimmt.

Inhaltsverzeichnis


Entstehung

Die Ostkirchenkongregation, die ursprünglich nur eine Abteilung der Kongregation für die Glaubensverkündigung (Sacra Congregatio de Propaganda Fide) war, wurde am 1. Mai 1917 durch das Motu proprio Dei Providentis Papst Benedikts XV. zur selbstständigen Behörde erhoben. Sie trug zunächst den Namen „Heilige Kongregation für die orientalische Kirche“, wurde aber 1967 von Paul VI. in „Heilige Kongregation für die orientalischen Kirchen“ (Plural) (Sacra Congregatio pro Ecclesiis Orientalibus) umbenannt. 1984 entfiel das Attribut „heilig“.

Aufgabe

Der Geschäftsbereich der Ostkirchenkongregation umfasst alle Angelegenheiten, die das Verhältnis der mit Rom unierten Ostkirchen und dem Heiligen Stuhl betreffen, das heißt die Verbindung zu suchen und zu halten, ihr Wachstum zu fördern, ihre Rechte zu sichern und auch ihr Erbe der verschiedenen orientalischen christlichen Traditionen lebendig und vollständig zu erhalten.

Die Ostkirchenkongregation hat heute ad normam iuris über die Eparchien (Diözesen), die Bischöfe, den Klerus, die Ordensleute und die Gläubigen der orientalischen Riten die gleichen Befugnisse wie die entsprechenden Kongregationen über die Anhänger des lateinischen Ritus. In Ägypten und der Sinaihalbinsel, Eritrea und Nordäthiopien, Südalbanien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Iran, Irak, Libanon, Palästina, Syrien, Jordanien und der Türkei hat sie sogar die ausschließliche Kompetenz.

Die Kongregation koordiniert die Arbeit dreier Expertenkommissionen:

  1. die Sonderkommission für die orientalische Liturgie
  2. die Sonderkommission für die Studien des Christlichen Orients
  3. die Kommission für die Ausbildung des Klerus und der Ordensleute

Die Kongregation gibt auch eine Zeitschrift (S.I.C.O. Servizio Informazioni Chiese Orientali) heraus, die über ihre Aktivitäten berichtet, in der Verlautbarungen des Papstes bzgl. der Ostkirchen veröffentlicht werden und aktuelle Nachrichten und Meldungen aus dem Bereich der orientalischen Kirchen bekanntgemacht werden.

Finanziert wird die Arbeit der Kongregation mit Mitteln des Heiligen Stuhls und Spendengeldern verschiedener internationaler Hilfsorganisationen (z.B. die Catholic Near East Welfare Association in den USA) und Privatpersonen. Zur Koordinierung dieser Hilfsorganisationen gibt es die R.O.A.C.O. (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali), deren Vorsitzender der Kardinalpräfekt ist.

Struktur

An der Spitze der Kongregation für die Ostkirche steht ein Kardinalpräfekt, z. Zt. (seit 1. Juli 2007) der ehemalige Substitut des Staatssekretariates, Leonardo Kardinal Sandri. Ihm zur Seite stehen ein Sekretär, ein Untersekretär und 29 weitere fest angestellte Mitarbeiter. Die Kongregation selbst besteht zusätzlich zum Präfekten aus 27 Kardinälen, einem Erzbischof und 4 Bischöfen, die vom Papst für jeweils fünf Jahre berufen werden. Geborene Mitglieder sind die Patriarchen und Großerzbischöfe der orientalischen Kirchen und der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Außerdem wird die Kongregation in ihrer Arbeit von einem 50-köpfigen Beratergremium (Konsultoren) unterstützt.

Ein prominentes Mitglied der Kongregation für die Ostkirchen ist z. B. der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn OP.

Sekretäre

Präfekten

Bis 1967 war der Papst selber Präfekt der Kongregation.

Weblinks


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