Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens

Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens

Die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens (lat.: Congregatio pro Institutis vitae consecratae et Societatibus vitae Apostolicae), vereinfachend auch Kongregation für die Ordensleute genannt, ist eine vatikanische Zentralbehörde (Kurienbehörde). Die Aufgaben der Kongregation umfassen die Anerkennung, rechtliche Regulierung und disziplinarische Beaufsichtigung der dem Papst unmittelbar unterstellten Institute des geweihten Lebens und Gesellschaften apostolischen Lebens.

Basisdaten
Name: Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens
(lat. Congregatio pro Institutis vitae consecratae et Societatibus vitae Apostolicae)
Sitz: Palazzo della Congregazioni
Piazza Pio XII, 3
00193 Roma
Präfekt: Erzbischof João Bráz de Aviz
(seit 4. Januar 2011)
Sekretär: Erzbischof Joseph William Tobin CSsR
Untersekretäre: Sr. Enrica Rosanna FMA
P. Sebastiano Paciolla OCist

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Aufgaben

Die Kongregation wurde durch Papst Sixtus V. als Congregatio pro consultationibus episcoporum et regularium am 21. Mai 1556 begründet und in der Konstitution Immensa am 21. Januar 1588 bestätigt. Mit der vom 28. Juni 1908 stammenden Konstitution Sapienti consilio teilte Papst Pius X. die Kongregation in die Kongregation für die Bischöfe und die Religiosenkongregation. Nachdem Papst Paul VI. ihr mit der Apostolischen Konstitution Regimini ecclesiae universae am 15. August 1967 den Namen Kongregation für die Ordensleute und Säkularinstitute gab, erhielt sie am 28. Juni 1988 von Papst Johannes Paul II. mit der Konstitution Pastor Bonus ihren heutigen Namen.

Zum Zuständigkeitsbereich der Kongregation gehören alle approbierten Institute des apostolischen und gottgeweihten Lebens. Deren Mitglieder werden zusammenfassend auch Religiosen genannt – daher auch die frühere Bezeichnung Religiosenkongregation. Zu den Religiosen zählen neben Mitgliedern von Ordens- und Säkularinstituten sowie apostolischen Gesellschaften auch gottgeweihte Jungfrauen und Eremiten. Allerdings ist für die Beaufsichtigung von Einzelpersonen, die nicht zu einem Verband zusammengeschlossen sind, in der Regel nicht unmittelbar die römische Kongregation, sondern der jeweilige Bischof zuständig.

Die Kongregation fungiert stellvertretend für den Papst als höchste Rechtsinstanz für Fragen der Leitung, Disziplin und Ausbildung, des Vermögens und der Rechte und Privilegien der ihr unterstehenden Institute und Gesellschaften päpstlichen Rechts. Kirchliche Institute oder Ordensgemeinschaften bischöflichen Rechts werden dagegen unmittelbar von dem Bischof (beziehungsweise dessen auf Bistumsebene bestellten Rektor oder Vertreter) kontrolliert, in dessen Diözese sie tätig sind oder gegründet wurden; sie unterstehen der Kongregation nur indirekt, insoweit diese allgemeine Regeln über das Ordensleben oder andere gottgeweihte Lebensformen erlassen kann, an die auch der Bischof gebunden ist.

Die Institute und Gesellschaften päpstlichen Rechts sind zur Abgabe jährlicher Berichte an die römische Ordenskongregation verpflichtet. Bedeutende wirtschaftliche Transaktionen sowie die Gründung, Fusionierung oder Auflösung dieser Verbände können nur mit Genehmigung der Kongregation erfolgen. Auch ist sie für die Erteilung von Austrittindulten für ewige Professen und andere Entscheidungen zuständig, die nach dem allgemeinen Kirchenrecht oder dem Eigenrecht der Verbände dem Papst vorbehalten sind. Die Generalsuperioren oder Leiter der ihr unterstellten Gemeinschaften sind gegenüber der Kongregation unmittelbar für ihre Amtsführung verantwortlich.

Mitglieder

Der Kongregation steht ein Kardinalpräfekt vor (der derzeitige Präfekt ist allerdings noch nicht zum Kardinal kreiert und wird darum als Pro-Präfekt bezeichnet). Zusätzlich zum Präfekten gehören der Kongregation zwölf Kardinäle, ein Erzbischof, ein Bischof und acht Ordensobere an, die vom Papst für jeweils fünf Jahre berufen werden. Mitglieder der Kongregation sind zur Zeit:[1]

Präfekten

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Annuario Pontificio per l’anno 2009, Città del Vaticano 2009, S. 1230.
  2. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 24. November 2003.
  3. a b Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 6. Mai 2006.
  4. Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri della Curia Romana, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 29. Dezember 2010.
  5. Nomina di membro della Congregazione per gli Istituti di Vita Consacrata e le Società di Vita Apostolica, in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 16. Oktober 2008.

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