Kotschka

Kotschka
Kotschka
Koordinaten: 51° 27′ N, 13° 30′ O51.45266944444413.50726111111190Koordinaten: 51° 27′ 10″ N, 13° 30′ 26″ O
Höhe: 90 m
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 04910
Vorwahl: 03533

Kotschka ist ein Stadtteil der Stadt Elsterwerda im Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg unweit der Grenze zu Sachsen.

Kotschka gehörte bis zur Kreisgebietsreform in Brandenburg im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda. Der Ort liegt an der Einmündung der Pulsnitz in die Schwarze Elster und am Elsterwerda-Grödel-Floßkanal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kotschka

Namensherkunft

Es gibt verschiedene Deutungen des Ortsnamens:

  1. altslawisch: Kočka – Katze
  2. Kuckow vom Personennamen Kucek
  3. polnisch: kucki – kleiner Haufen

Ortsgeschichte

Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1456 als Gutzschkaw. Er gehörte zur Parochie Frauenhain. 1590 schrieb sich der Ort Gotzschka. Er wurde als Einreihendorf mit sieben Gehöften beschrieben. Schwedische Reiter verwüsteten und plünderten 1641 das Dorf. Im 17. Jahrhundert gehörte Kotschka den Herren von Maltitz, ging später durch einen Verkauf an den Elsterwerdaer Herren von Rohr über und kam 1891 auf Antrag zur Parochie Elsterwerda.

1740 wurde von einer Rebellion Kotschkaer Bauern gegen die Jagddienste für ein Auerhahn- und Birkhuhnschießen des Dresdner Hofes in der Gegend berichtet. Rädelsführer war Bauer Christian Peschel. Hofjägermeister von Leubnitz forderte für diesen und andere Rädelsführer wegen Aufwiegelung der Untertanen Verhör, Arrest und Festungsbau. 1748 wurde der Grödel-Elsterwerdaer Floßkanal feierlich eröffnet, der unmittelbar am Ort vorbei führt.

Während der Befreiungskriege lagerten vom 28. bis 30. September 1813 etwa 30.000 Mann des Korps von Gebhard Leberecht von Blücher in Elsterwerda und Kotschka.

Einstiger Standort des Eisenbahnerhauses

Der kleine Ort wächst nur langsam. Kotschka zählt 1818 30 Häuser und 179 Bewohner. Die Flurgröße Kotzschkas wird im 19. Jahrhundert mit 1.499 Morgen und 81 Quadratruten beziffert. Bei einer Volkszählung am 1. Dezember 1880, also 62 Jahre später, waren es 216 Einwohner. Trotzdem besitzt der Ort 1916 schon eine eigene Schule und ein Gasthaus. Im Jahre 1929 lebten im Ort schon 315 Einwohner. Diese sind hauptsächlich im Ackerbau und in den Fabriken in Elsterwerda beschäftigt. Laut Einwohnerbuch für den Landkreis Liebenwerda aus den Jahren 1926/27 gibt es in Kotschka einen Radfahrer- und Männerverein und die Gaststätte Holzhof.

Am 1. April 1974 wurde der Ort mit einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nach Elsterwerda eingemeindet. Im Jahr 1984 wurde die Kotschkaer Elsterbrücke errichtet und in Betrieb genommen.

Ein wenig bekannt wurde der Ort durch ein zwischen den Gleisen der beiden Fernbahnstrecken Berlin–Dresden und Berlin–Chemnitz gelegenes Haus der Deutschen Reichsbahn. Über die besonderen Lage wurde mehrfach in Presse und Fernsehen berichtet. Darin wohnten die Reichsbahn-Angestellten, welche den Schrankenposten bedienten. Das um 1900 entstandene Haus wurde allerdings 1998 abgerissen.[1][2]

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Kotschka von 1875 bis 1971[3]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 200 1939 338
1890 200 1946 316
1910 250 1950 344
1925 316 1964 293
1933 300 1971 298


Literatur

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach; Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
  • Eberhard Matthes, Werner Galle; Europäische Bibliothek (Hrsg.): Elsterwerda in alten Ansichten. Zaltbommel 1993, ISBN 90-288-5344-8.

Einzelnachweise

  1. Öffentliches tourisches Info-Blatt der Stadt Elsterwerda „550 Jahre Kotschka“
  2. „Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda“ (1958)
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis Brandenburgs (Online als PDF-Datei)

Weblinks

 Commons: Kotschka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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