Kořenov

Kořenov
Kořenov
Wappen von Kořenov
Kořenov (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Jablonec nad Nisou
Fläche: 5567 ha
Geographische Lage: 50° 46′ N, 15° 22′ O50.76972222222215.366944444444725Koordinaten: 50° 46′ 11″ N, 15° 22′ 1″ O
Höhe: 725 m n.m.
Einwohner: 979 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 468 48 - 468 50
Verkehr
Bahnanschluss: Tanvald–Kořenov–Harrachov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Luboš Marek (Stand: 2007)
Adresse: Kořenov 480
468 49 Kořenov
Gemeindenummer: 563668
Website: www.korenov.cz

Kořenov (deutsch Bad Wurzelsdorf) mit etwa 1070 Einwohnern befindet sich im Isergebirge in der Region Liberec in Tschechien. Die Gemeinde entstand 1960 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Polubný, Příchovice, Rejdice und Jizerka.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kirche mit Friedhof in Tesařov
Štěpánka

Die ersten Siedler lebten hier Anfang des 16. Jahrhunderts von der Jagd und vom Fischfang, später nahmen sie die Berufe der Holzfäller oder Köhler an. 1577 gründete Paul Schierer im Ortsteil Reiditz eine Glashütte. Nach der Schlacht am Weißen Berg gelangte das Gebiet an Albrecht von Waldstein, der es an die Familie Desfours verkaufte. 1824 erwarb Fürst Rohan die Besitzungen.

Hoffnungstal / Zieleniec

Im Jahre 1958 kam im Zuge eines Gebietsaustausches mit Polen im Gebiet der Einmündung der Mummel in die Iser die seit 1945 polnische Ortschaft Zieleniec zu Kořenov. Bis 1945 lag Zieleniec im schlesischen Teil des Riesengebirges und gehörte unter der Ortsbezeichnung Hoffnungstal zur preußischen Provinz Schlesien. Es entstand um eine Glashütte, die Karl Christian Preußler zusammen mit dem Schreiberhauer Glashändler Mattern und einem weiteren Anteilseigner errichtete. Die Hütte nahm am 5. Januar 1796 unter der Bezeichnung „Hoffnungstal“ ihren Betrieb auf und wurde 1799 um eine Schleifmühle erweitert. Wegen zunehmendem Schleichhandel mit böhmischem Glas, das illegal und unverzollt über die nahe Grenze gebracht wurde, kam es zu Absatzschwierigkeiten, aber auch zu Streitigkeiten unter den Anteilseignern, was sich auf die Qualität der Glaswaren ausgewirkt haben soll. Nach dem Tod Karl Christian Preußlers übernahm dessen Anteil 1805 sein Sohn Christian Benjamin Preußler. Nach einem Brand 1821 wurde die Hoffnungstalhütte wieder aufgebaut, jedoch ohne Beteiligung der Preußler. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Hütte den Brüdern Matterne. Zu dieser Zeit wurde von dem Magdeburger Chemiker Dr. Fuß ein hervorragendes Millefioriglas entwickelt und produziert. Fuß verbesserte auch das Verfahren zur Herstellung von Goldrubinglas. 1863 wurde die Hütte, die nicht mehr produktionsfähig war, vom Grundherrn Schaffgotsch erworben und erneuert. Wegen der ungünstigen Lage, die zu erhöhten Transportkosten führte, wurde die Hütte 1868 aufgelassen[2].

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche des hl. Veit in Příchovice, Baubeginn 1824
  • steinerner Aussichtsturm Hvězda (Štěpánka - Stephansturm) von 1847 in Příchovice
  • Kirche des hl. Johannes des Täufers in Polubný
  • Evangelische Kirche in Tesařov (1909) von Otto Bartning. Der Grundstein wurde am 20. Mai 1909 gelegt, die Kirche nur wenige Monate später, am 20. Oktober 1909, geweiht. Nach dem Erlass der Beneš-Dekrete und der damit verbundenen Ausweisung der Deutschen kümmerte sich die Herrnhuter Brüdergemeine aus Tanvald um das Kirchlein. Der Herrnhuter Seniorat übernahm sie im Februar 2009. Seitdem findet besonders an hohen Festtagen das gottesdienstliche Leben statt.
  • Tannwalder Zahnradbahn (Eisenbahnstrecke Tanvald - Kořenov)
  • Misthaus in Jizerka

Gemeindegliederung

Zu Kořenov gehören die Ortsteile und Wohnplätze Dolní Kořenov (Unter Wurzelsdorf), Horní Kořenov (Oberwurzelsdorf), Jizerka (Klein Iser, auch Wilhelmshöhe), Martinovské Údolí (Martinstal), Na Kobyle (Kobelhäuser), Nová Víska (Neudörfl), Počátky (Potschatek), Polubný (Polaun), Příchovice (Stephansruh, auch Prichowitz), Rejdice (Reiditz), Růžodol (Rosenthal), Světlá (Swetla), Tesařov (Schenkenhan), Údolí Nadeje (Hoffnungsthal), Václavíkova Studánka (Watzelsbrunn) und Zelené Údolí (Grünthal).

Partnergemeinden

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (Hrsg.): Auf den Spuren reformatorischer Stätten in der Tschechischen Republik; Verlag Trilabit s.r.o., Praha, 2011, ISBN: 978-80-87098-19-6

Weblinks

 Commons: Kořenov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
  2. Dietmar Zoedler: Schlesisches Glas – schlesische Gläser. Würzburg 1996, ISBN 3-87057-208-6

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