- Kreis Bütow
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Der Landkreis Bütow ist ein ehemaliger Landkreis in Pommern und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1846 und 1945.
Der Landkreis Bütow umfasste am 1. Januar 1945:
- die Stadt Bütow
- sowie 48 weitere Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern
Inhaltsverzeichnis
Verwaltungsgeschichte
Der Kreis Bütow entstand am 1. Januar 1846 aus dem Distrikt Bütow, d. h. dem südlichen Teil des bisherigen Lauenburg-Bütowschen Kreises. Der Lauenburg-Bütowsche Kreis war 1773 aus den Landen Lauenburg und Bütow hervorgegangen.
Der Kreis Bütow gehörte zum Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern und umfasste ländliche Gebiete um die Stadte Bütow. Das Landratsamt war in Bütow. Von 1842 bis 1849 war der spätere preußische Landwirtschaftsminister Werner von Selchow Landrat.
Am 30. November 1920 erhielt der Kreis Bütow die Landgemeinde Zukowken aus dem bisherigen Kreis Karthaus.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Bütow entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Bütow entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt.
Kommunalverfassung
Die Landkreis Bütow gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Bütow, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinde Bütow führte jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Ortsnamen
1928 bis 1937 fanden im Kreis Bütow Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:
- Jellentsch: Hirschfelde (Pom.),
- Klonschen: Ulrichsdorf (Pom.),
- Lonken: Friedrichssee,
- Lupowske: Grünenwalde,
- Oslawdamerow: Rudolfswalde,
- Polschen: Kniprode,
- Pschywors: Adolfsheide,
- Pyaschen: Franzwalde,
- Tschebiatkow: Radensfelde
- Zukowken: Treuenfelde.
Persönlichkeiten
- Paul Grawitz (1850-1932): Pathologe, geboren in Zerrin
- Wilhelm Rudnick (1850-1927): Kirchenmusiker aus Damerkow
- Max Nemitz (1888-1971): Lehrer, Dichter und Autor aus Damerkow und Radensfelde
- Wilhelm Mauß (1893-1971): Pädagoge und Politiker aus Groß Tuchen
- Hansjoachim Walther (1939-2005), deutscher Politiker, geboren in Bütow
Verkehr
Die Kreis Bütow wurde erst 1884 durch die Preußische Staatsbahn von Schlawe her an das Schienennetz angeschlossen >111.q<. Es dauerte dann noch 17 Jahre, bis weitere Linien hinzukamen. Sie gingen alle von Bütow aus, und zwar
- 1901 nach Berent in Westpreußen >111.q<,
- 1902 nach Lauenburg im Nordosten >111.w< und
- 1909 nach Rummelsburg im Südwesten >111.v<.
Literatur
- Johannes Hinz: Grenzen im Kreis Bütow. Kleiner historisch-geographischer Atlas. Pommerscher Greif, Greifswald 2007, ISBN 3-9809244-7-5.
Weblinks
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