- Kreuzburg (Oberschlesien)
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Kluczbork Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Kluczbork Fläche: 12,35 km² Geographische Lage: 50° 58′ N, 18° 13′ O50.96666666666718.216666666667Koordinaten: 50° 58′ 0″ N, 18° 13′ 0″ O Höhe: 180 m n.p.m Einwohner: 25.669 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 46-200 bis 46-203 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OKL Wirtschaft und Verkehr Straße: Lubliniec – Kępno
Oppeln – WieluńNächster int. Flughafen: Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 24 Ortsteile Fläche: 217 km² Einwohner: 38.387 (30. Juni 2007[1]) Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jarosław Kielar Adresse: ul. Katowicka 1
46-200 KluczborkWebpräsenz: www.kluczbork.pl Kluczbork [ˈkluʤbɔrk] (deutsch Kreuzburg O.S.) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Oppeln, ca. 50 Kilometer nördlich der Stadt Oppeln am Fluss Stober. Die Stadt liegt in der historischen Region Oberschlesien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Siedlungen an der Stelle des heutigen Kluczbork gab es bereits 1000 bis 800 v. Chr. Dies wird durch Funde aus der Steinzeit und der jüngeren Bronzezeit belegt. Die Skiren und Bastarnen siedelten Ende des 6. Jahrhunderts in der Gegend des Stadtgebietes. Später folgten die Kelten und die Wandalen waren etwa 100 v. Chr. hier. Letztere verließen Schlesien ca. 400 n. Chr. Damit können slawische Völker in das Gebiet vordringen. Im 13. Jahrhundert erfolgt dann die eigentliche Entstehung von Kreuzburg. Der Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern erwarb in dieser Zeit Land sowohl um Breslau als auch im Kreuzburger Land, so u.a. die Dörfer Ullrichsdorf, Kuhnau und Kotschanowitz. Das so erworbene Gebiet erhielt um 1252 ein Zentrum. Einer Gründungsurkunde zufolge wurde die Siedlung am 2. November 1252 gegründet.
Am 26. Februar 1253 wurde der Siedlung das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. Dieses Datum wird heute als Gründungsdatum von Kluczbork/Kreuzburg angesehen. Der Name war damals Cruceburg. Bis 1274 oblag den Kreuzherren die Rechtsprechung. Danach ging sie an einen herzoglich bestellten Vogt über, welcher zusammen mit Schöffen Recht sprach. Herzog Heinrich der Treue von Glogau erhielt nach dem Tod des Fürsten Heinrich IV. von Breslau die Stadt in seinen Besitz. Conrad I. von Oels erhielt wiederum nach dessen Tod 1309 den Ort.
1335 kam der Ort durch Verzicht von Kasimir I. unter die Herrschaft Böhmens. Während dieser Zeit wurde der Ort mehrfach verpfändet und, nicht immer friedlich, wieder ausgelöst. 1426 wird der Stadt das Privileg einen Salzmarkt abzuhalten erteilt. Ab 1480 war die Stadt mehrheitlich von polnischsprachiger Bevölkerung bewohnt. Ein großer Brand wütet am 8. Dezember 1562 in der Stadt und vernichtet viele Häuser. 1553 wird eine die erste Tuchmacherinnung des Ortes gegründet. Nur sechs Jahre später wird der Ort in einem Großbrand vernichtet. 1588 wird die Stadt der Schlacht bei Pitschen von den Polen geplündert und in Brand gesteckt.
1681 lebten etwa 1.000 Menschen in dem Ort. 1657 fiel die Stadt an die Habsburger. Am 23. April 1737 wurde die Stadt erneut Opfer eines Großbrandes und wird dabei fast vollständig vernichtet. Einzig ein paar Häuser und das Schloss wurden verschont. Der Aufbau zu der einstigen Größe zog sich über viele Jahre hin. Der nächste Stadtbrand brach 1819 aus, dabei brannte auch das 1778 von Carl Gotthard Langhans erbaute Landesarmenhaus nieder.
1741 fiel der Ort an Preußen und wurde 1820 dem Regierungsbezirk Oppeln zugeordnet. Auch wenn der Kreuzburger Kreis ursprünglich zum niederschlesischen Fürstentum Brieg gehört hatte,[2] galt er spätestens seitdem als Teil Oberschlesiens.
1871 wurde die Stadt mit Preußen Teil des Deutschen Kaiserreiches. 1875 lebten 5.238 Menschen in der Stadt, die im 19. Jahrhundert noch zu zwei Dritteln, 1933 dann zur Hälfte evangelischer Konfession waren. Die Volksabstimmung in Oberschlesien umfasste auch den Landkreis Kreuzburg, bei der 95,6 % der Wähler (37.957 Stimmen von 39.703) dafür stimmten, weiterhin zu Deutschland gehören zu wollen. Beim Stadtbrand von 1925 brannten acht der als die Zwölf Apostel bezeichneten Giebelhäuser aus dem Jahre 1737 am Ring ab. Im Novemberpogrom 1938 wurde die Kreuzburger Synagoge zerstört. 1939 wurde Kreuzburg Sitz eines Landkreises mit etwa 50.000 Einwohnern, wobei die Stadt selbst 11.693 Einwohner besaß. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort Teil Polens.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Kluczbork nach dem jeweiligen Gebietsstand:[3]
Jahr Einwohner 1756 1.416 1782 1.434 1844 3.642 1855 3.691 1861 4.176 1885 6.578 1890 7.558 1900 10.230 Jahr Einwohner 1905 10.919 1910 11.588 1925 12.395 1933 12.717 1939 11.673 1995 26.829 2000 26.799 2005 26.027 Politik
Städtepartnerschaften
Kluczbork unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
- Bad Dürkheim (Deutschland)
- Bereschany (Бережани) (Ukraine)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Gustav Freytag (1816–1895), Schriftsteller
- Eduard Georg von Bethusy-Huc (1829–1893), Politiker (geboren im heutigen Ortsteil Bankau)
- Karl Mittelhaus (1877–1946), klassischer Philologe
- Kurt Daluege (1897–1946), nationalsozialistischer Funktionär
- Gerhard Desczyk (1899–1983), Politiker
- Herbert Scholtissek (1900–1979), von 1951 bis 1967 Richter des Bundesverfassungsgerichts
- Walter Wicclair (1901–1998), Regisseur und Theaterproduzent
- Heinz Piontek (1925–2003), Schriftsteller
- Horst Fuhrmann (* 1926), Historiker
- Wolf-Dietrich Großer (* 1927), bayerischer Politiker
- Peter Kupke (* 1932), Regisseur, Schauspieldirektor a.D.
- Joanna Gleich (* 1959), Malerin
Literatur
- Horst Fuhrmann:«Fern von gebildeten Menschen». Eine oberschlesische Kleinstadt um 1870. Verlag C.H. Beck : München 1989, ISBN 3-406-33984-0
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Kluczbork erstreckt sich auf einer Fläche von 217 km² und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende 23 Ortsteile:
- Bażany (Basan, 1936-45 Wacholdertal)
- Bąków (Bankau)
- Biadacz (Ludwigsdorf)
- Bogacica (Bodland)
- Bogacka Szklarnia (Bodländer Glashütte)
- Bogdańczowice (Wüttendorf)
- Borkowice (Borkowitz, 1936-45 Borkenwalde)
- Czaple Stare (Alt Tschapel, 1936-45 Stobertal)
- Gotartów (Gottersdorf)
- Krasków (Kraskau, 1936-45 Grasenau)
- Krzywizna (Schönwald)
- Kujakowice Dolne (Nieder Kunzendorf)
- Kujakowice Górne (Ober Kunzendorf)
- Kuniów (Kuhnau)
- Ligota Dolna (Nieder Ellguth)
- Ligota Górna (Ober Ellguth)
- Łowkowice (Lowkowitz, 1936-45 Bienendorf)
- Maciejów (Matzdorf)
- Nowa Bogacica (Karlsgrund)
- Smardy Dolne (Nieder Schmardt)
- Smardy Górne (Ober Schmardt)
- Unieszów (Berthelschütz)
- Żabiniec (Fabianswalde)
Verweise
Weblinks
- Website der Stadt (polnisch und deutsch)
Fußnoten
- ↑ a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
- ↑ Vgl. A. Scheer, Zmiany granic Śląska na przestrzeni wieków. Świdnica 2002, S. 28. (pl)
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- 1756, 1782, 1855, 1861: Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865 – 1844: Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845 – 1885: Meyers Konversationslexikon, 1885–1892 – 1890, 1925, 1933, 1939: geschichte-on-demand.de – 1900, 1905: Brockhaus, 1911 – 1910: gemeindeverzeichnis.de – 1995, 2000, 2005: GUS
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