- Kriegsschauplatz Mittelmeerraum
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Kriegsschauplatz Mittelmeerraum bzw. Mediterranean Theatre of Operations (MTO) bezeichnet verschiedene Operationen von taktischer und z. T. strategischer Bedeutung für den Zweiten Weltkrieg im Mittelmeerraum.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Faschistische Regierung Italiens unter Mussolini ab 1934 Italienisch-Libyen errichtete, und zudem ab 1935 Italienisch-Ostafrika. Mit dem Kriegseintritt Italiens gegen Frankreich gegen Ende des deutschen Westfeldzugs im Juni 1940 entstanden Fronten zu Französisch-Nordafrika und Britisch-Ägypten am Suez-Kanal. Zudem griff Mussolini Albanien und Griechenland an. An beiden Schauplätzen musste 1941 die Wehrmacht eingreifen, und war in Italien und auf dem Balkan bis 1945 gebunden.
Die West-Alliierten hatten für diese Kriegsschauplätze zeitweise von Nordeuropa separate Befehls- und Versorgungsstrukturen errichtet. Im Englischen hieß er ursprünglich North African Theater of Operations (NATO) und war zunächst der amerikanische Militär-Fachbegriff für den Konflikt zwischen den Alliierten und den Achsenmächten in Nordafrika. Es geht heute aber dabei um den gesamten Zeitraum zwischen dem der bis zum Victory-Day in Europa (11. Juni 1940 bis 8. Mai 1945).
Inhaltsverzeichnis
Befehlsstrukturen und Militärverbände
Die Achsenmächte
Zunächst handelte es sich um einen italienischen Kriegsschauplatz. Siehe Italienisch Ostafrika im Zweiten Weltkrieg. Auf äthiopischem Boden standen im Mai 1940 insgesamt 285.000 Soldaten, davon 85.000 Italiener (etwas später dann 91.000) und Kolonialtruppen. Diese Truppen mussten nach Befehl Mussolinis auf sich allein gestellt kämpfen. Ihr Befehlshaber war Marschall Rodolfo Graziani.
Mit dem Eintritt Deutschlands in den Krieg in Nordafrika veränderte sich schließlich die Befehlsstruktur. Das Afrikakorps stellte die ersten deutschen Bodentruppen in Afrika dar, die formal noch unter dem Kommando der Italiener standen. Neben motorisierten Bodentruppen entsandte Hitler auch Jagdmaschinen, einige wenige Bomber, Sturzkampfbomber und Transportmaschinen (Teile der Luftflotte 2 unter Albert Kesselring). Zunächst waren 1941 die 5. Leichte Division (die spätere 21. Panzerdivision), die 90. Leichte Afrika Division sowie die 15. Panzerdivision unter Generalleutnant Erwin Rommel im Einsatz.
Die Alliierten
Alliierte Kommandostruktur
Das operative Kommando des MTO war ein kombiniertes US/britisches operatives Kommando, das Allied Forces Headquarters (AFHQ) genannt wurde, das Land-, See- und Luftoperationen und Leitungsaktivitäten des NATO und des MTO plante und koordinierte. Es wurde am 12. September 1942 gegründet, um eine kombinierte britisch/amerikanische Operation gegen die nördliche und nordwestliche Küste Afrikas zu starten.
Im Februar 1943 wurde die Autorität des AFHQ um die 8. Britische Armee unter General Bernard Montgomery erweitert. Montgomery bekleidete diese Position seit Anfang der Tunesienkampagne.
Von September bis November 1942, war das AFHQ in London stationiert. Im November 1942 wurde es nach Algier in Algerien verlegt, wo es auch bis zum Juni 1944 blieb. Dann zog es nach Caserta, Italien, um, wo es bis Juli 1944 blieb. Zwischen April 1944 und April 1947 war es dann in Leghorn (Livorno), ebenfalls in Italien, untergebracht.
Der erste Supreme Commander Allied (Expeditionary) Force war General Dwight D. Eisenhower. Kurz nach der Gründung der Hauptquartiere, wurde expeditionary aus dem Titel genommen, auf Grund operativer Sicherheit. Dann kehrte Eisenhower ins Vereinigte Königreich zurück, um das Kommando über die, für die Operation Overlord vorgesehenen Einheiten zu übernehmen. Er wurde von Feldmarschall Sir Henry Maitland Wilson abgelöst. Wilson bekam den Titel Supreme Commander, Mediterranean Theatre of Operations. Allerdings hatte Wilson das Kommando für weniger als ein Jahr, da er im Dezember 1944 nach Washington (D.C.) geschickt wurde, um Feldmarschall Sir John Dill der British Joint Staff Mission, der überraschend gestorben war, zu ersetzen. Feldmarschall Sir Harold Alexander, der bis Kriegsende Supreme Commander und Kommandant des AFHQ war, ersetzte Wilson.
Für administrative Zwecke, waren vom 14. Februar 1943 die Amerikaner für die Headquarters North African Theater of Operations, United States Army (NATOUSA) verantwortlich. NATOUSA wurde am 1. November 1944 in Mediterranean Theater of Operations, United States Army (MTOUSA) umbenannt. Die Briten waren vom 1. Oktober 1945 für General Headquarters Central Mediterranean Forces (CMF) verantwortlich.
Formell wurden die Headquarters MTOUSA und die General Headquarters CMF am 1. Oktober 1945 vom AFHQ getrennt. Das AFHQ wurde am 17. September 1947 endgültig abgeschafft.
Alliierte Truppenverbände
Die britische Western Desert Force, war eine Commonwealthtruppe in Ägypten. Sie bestand zunächst aus der von Major-General Richard O'Connor kommandierten 7th Armoured Division und der Indian 4th Infantry Division. 1940 waren es etwa 30.000 Mann und 65 Panzer. Zum 1. Januar 1941 wurde sie in XIII. Korps umbenannt.
Kampagnen (Feldzüge) und Operationen
Marine-Operationen
- Schlacht um das Mittelmeer (engl: Battle of the Mediterranean)
Dabei ging es um die Sicherung der Nachschubwege für die Landstreitkräfte in den (besetzten) Ländern rund um das Meer. Hierzu gehören 1940 insbesondere die Belagerung Maltas, die Zerstörung der frz. Flotte in Mers-el-Kebir ( 3. Juli) und die Schlacht von Tarent (Battle of Taranto) (11. November 1940).
- Geleitzüge: Operationen Vigorous und Harpoon, Pedestal
Südosteuropa
- Schlacht um Griechenland (1941)
- Luftlandeschlacht um Kreta (1941)
- Dodekanes-Feldzug (1943)
Naher Osten
- Britisch-Irakischer Krieg (1941)
- Syrisch-Libanesischer Feldzug (1941)
Nordafrika
- Afrikafeldzug (engl: Western Desert Campaign):
- Operation Compass (1940/41)
- Belagerung von Tobruk (1941)
- Operation Battleaxe (1941)
- Operation Crusader (1941)
- Unternehmen Theseus (1942)
- Operation Supercharge (Zweite Schlacht von El Alamein, 1942)
- Unternehmen Herkules (geplante Unternehmung gegen Malta; 1942)
- Operation Torch (alliierte Landungen im französisch besetzten Marokko und Algerien, November 1942)
- Tunesienfeldzug (1942/43)
Südeuropa
- Italienfeldzug (1943–45)
- Operation Husky, Invasion Siziliens (1943)
- Alliierte Invasion Italiens (Festland, auch "Naples-Foggia Campaign") mit Teiloperationen Avalanche (bei Salerno), Baytown und Slapstick (Name der Planungen: Top Hat, dazugehöriger Ablenkungsplan Operation Boardman; 1943)
- Gustav-Linie (engl. Winter Line, westlicher Teil gehört zur Schlacht um Monte Cassino; 1943/44)
- Operation Shingle bei Anzio und Nettuno (1944)
- Gotenstellung (1944/45)
- Operation Dragoon bei Cannes – Landung in Südfrankreich (1944)
Verluste
Tote und Vermisste (hier zunächst nur Nordafrika)
- Deutsche: 18.600/3.400
- Italiener: 13.700
- Briten: 35.500
- Amerikaner: 16.500
Gedenken
- Bordj Cedria (Tunesien)
- Der Kriegsschauplatz El Alamein heute
- Malta
- Sizilien
Siehe auch
Literatur
- Werner Haupt: Kriegsschauplatz Italien 1943–1945. Motorbuch, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-491-3.
- Werner Haupt: Deutsche Spezialdivisionen 1943–1945. Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und andere. 2. Auflage. Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Utting 2002, ISBN 3-89555-906-7 (Dörfler Zeitgeschichte).
- David Jordan, Andrew Wiest: Atlas des Zweiten Weltkriegs. Vom Polenfeldzug bis zur Schlacht um Berlin. Deutsch von Caroline Klima. Tosa, Wien 2005, ISBN 3-85492-972-2.
- Albert Kesselring: Soldat bis zum letzten Tag. Athenäum, Bonn 1953.
Weblinks
Commons: World War II - Mediterranean, Middle East and Africa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Afrikafeldzug auf der Website des Deutschen Historischen Museums
- Das deutsche Afrika-Korps
- army.mil (englisch)
- amedd.army.mil (englisch)
- archives.gov (englisch)
Kategorie:- Militärgeschichte (Zweiter Weltkrieg)
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