- Kurt Herrfurth
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Kurt Herrfurth (* 9. Mai 1879 in Berlin; † unbekannt) war von 1918 bis 1925 Oberbürgermeister von Gera.
Werdegang
Herrfurth legte im Jahr 1899 die Reifeprüfung ab und studierte danach Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin. In Marburg wurde er promoviert. Anschließend war er als Direktor der Versicherungsgesellschaft „Friedrich Wilhelm“ in Berlin und danach als Direktor der Magdeburger Lebensversicherungsgesellschaft tätig.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging Herrfurth im Dezember 1914 als Assessor ins Königlich Preußische Kriegsministerium. Nach Verwundungen im Krieg bewarb er sich als Stadtrat in Gera.
Im Zuge der Novemberrevolution wurde am 10. November 1918 der bisherige Oberbürgermeister Ludwig Ernst Huhn vom Geraer Arbeiter- und Soldatenrat abgesetzt. Am 29. November wurde Dr. Kurt Herrfurth bei drei Gegenstimmen vom Gemeinderat zum Oberbürgermeister gewählt.
Durch ein Notgesetz wurden zum 1. Januar 1919 zehn umliegende Gemeinden (darunter Untermhaus, Pforten und Zwötzen) nach Gera eingemeindet. Weitere sieben Orte folgten 1922 (darunter Ernsee) und 1923 (darunter Windischenbernsdorf und Frankenthal). Diese zahlreichen Eingemeindungen vergrößerten die Einwohnerzahl der Stadt von etwa 45.000 (1917) auf über 81.000 (1925). Einige Gemeinden protestierten gegen ihre Eingemeindung, so dass 1924/25 vier Orte wieder ausgemeindet wurden. Seit 1920 gehörte Gera dem neu gegründeten Land Thüringen an, in dem es ab 1922 einen eigenen Stadtkreis bildete.
Während seiner Amtszeit eröffnete Kurt Herrfurth 1920 das Waldkrankenhaus am westlichen Stadtrand sowie am 20. Juli 1924 das städtische Sommerbad. Am 30. April 1925 stellte er sich nicht erneut zur Wahl, schied daraufhin aus dem Amt aus und ging nach Berlin zurück.
Literatur
- Günter Domkowsky: Oberbürgermeister der Stadt Gera. Verlag Dr. Frank, Gera 2007. ISBN 978-3-934805-31-6
Weblinks
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