Frankenthal (Gera)

Frankenthal (Gera)
Frankenthal
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 53′ N, 12° 1′ O50.88290833333312.011919444444Koordinaten: 50° 52′ 58″ N, 12° 0′ 43″ O
Einwohner: 444 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Okt. 1923
Postleitzahl: 07548
Vorwahl: 0365

Frankenthal ist seit dem 1. Oktober 1923 in die Stadt Gera eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Frankenthal ist im Saarbachtal im Westen der Stadt Gera an der Grenze zu Töppeln im Landkreis Greiz gelegen.

Geschichte

Kirche

Frankenthal ist es von seiner Anlage her ein Straßendorf deutscher Gründung mit einem Rittergut, das als Ursprung des Ortes betrachtet werden kann. Erste urkundliche Erwähnungen stammen von 1460 bzw. 1517. Das nicht sehr große Gut besaß nur über einen Teil von Frankenthal die Erbgerichtsbarkeit. 1637 fiel es an die Landesherrschaft Reuß, das Patronatsrecht ging im Wechsel an die jeweiligen Rittergutsbesitzer von Töppeln und Scheubengrobsdorf. 1827 zählt der Ort ein Rittergut, 48 Häuser und 265 Einwohner. Frankenthal war Pfarrort auch für Ernsee, Scheubengrobsdorf, Windischenbernsdorf und Töppeln.1864 umfasste die reußisch-evangelische Parochie Frankenthal Ernsee, Töppeln, Scheubengrobsdorf und Windischenbernsdorf sowie die Filialkirche Mühlsdorf. Im August 1981 kam es nach schweren Niederschlägen zu einem verheerenden Hochwasser.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche, erbaut 1728-1732 als Ersatz für eine vorher bestehende Allerheiligenkapelle von 1517. Der Turm stammt von 1736, die Orgel von 1749. Im Jahre 1933 wurde von den Deutschen Christen ein Hakenkreuz auf der Turmspitze angebracht, das erst durch Entscheidung des NS-Gauleiters Sauckel 1939 wieder abgenommen wurde.[1]

1970 erfolgte eine umfassende Sanierung, weitere kleinere seit 1990.

Politik

Frankenthal bildet seit 2010 zusammen mit Scheubengrobsdorf kommunalrechtlich einen Ortsteil der Stadt Gera mit Ortsteilverfassung. Am 26. September 2010 wurde Erik Buchholz (parteilos) zum Ortsteilbürgermeister von Frankenthal/Scheubengrobsdorf gewählt.

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1827: 265
  • 1864: 633
  • 1910: 965
  • 1921: 989
  • 1923: 869
  • 2008: 444
Datenquelle: Stadtarchiv Gera

Verkehr

In den Ort führt von der Bundesstraße 2 kommend die Landesstraße 2324. ÖPNV-Anbindung besteht mit der GVB-Linie 17 bzw. RVG-Linie 222. Nächstgelegene Bahnhöfe sind Gera-Hauptbahnhof und Töppeln.

Kultur

Freiwillige Feuerwehr Frankenthal und Feuerwehrverein Frankenthal e. V. - In den vergangenen Jahren konnte das Feuerwehrheim saniert und ausgebaut werden. Höhepunkt des Vereinslebens ist das alljährliche Maibaumsetzen.

Sport

TSV Gera-Westvororte mit Sitz und Spielstätte in Scheubengrobsdorf; Angebotene Sportarten: Fußball, Volleyball, Gymnastik.

Bildung

  • Für die Kleinsten gibt es die Kindertagesstätte Zauberwald mit Krippe, Kindergarten und Hort.
  • Zuständige Grundschule ist die Grundschule Saarbachtal in Scheubengrobsdorf.
  • Nächstgelegene Regelschule ist die Regelschule Debschwitz.

Literatur

  • Brodale, Klaus und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
  • Cannabich, Johann Günther Friedrich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Hahn, Ferdinand: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Klotz, Johann Christoph: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Mues, Siegfried: Gera. Ein historischer Spaziergang. Horb 1993.
  • Rosenkranz, Heinz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • Spörl, Ulla und Frank Rüdiger: Gera in den Goldenen Zwanzigern. Gera 2007.
  • Thüringer Pestalozziverein (Hrsg.): Thüringen in Wort und Bild. Berlin 1900. (Reprint; Augsburg 1997.)
  • o.A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L.. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und Altertumsforschenden Vereins, Altenburg, div.

Einzelnachweise

  1. Hans Prolingheuer: Hitlers fromme Bilderstürmer. Kirche & Kunst unterm Hakenkreuz, Köln 2001, ISBN 3-920862-33-3, S. 65

Weblinks

 Commons: Frankenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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