Kurt Koblitz

Kurt Koblitz

Kurt Koblitz (* 27. September 1916; † 13. Oktober 1979 in Alsdorf) war ein deutscher Politiker (SPD). Nach abgeschlossener Volksschule erfolgte eine Lehre im Lebensmitteleinzel- und Großhandel. 1934 bis 1938 war er Verwaltungsangestellter. 1938 bis 1945 absolvierte er seinen Wehrdienst. Kurt Koblitz war verheiratet und hatte eine Tochter.

Politischer Werdegang

Kurt Koblitz wurde 1945 Mitglied der SPD. Zunächst wurde er in Brandenburg als Leiter des Landessportausschusses und Landtagsabgeordneter (1946-1950) tätig.

Schon bald musste er feststellen, dass die Auffassungen des Regimes mit seiner politischen Grundüberzeugung nicht übereinstimmte. 1950 flüchtete er aus politischen Gründen nach West-Berlin. Von dort wurde er einige Monate später entführt und zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Fünf Jahre verbrachte er im Straflager Workuta am Polarkreis in der UdSSR. Diese harte Zeit prägte ihn und festigte seine politischen Auffassungen.

In seiner neuen Heimat in Alsdorf, Kreis Aachen, war er seit 1957 als Stadtverordneter aktiv. Beruflich wurde er 1956 Bergmann beim Eschweiler Bergwerksverein, ab 1966 war er als Leiter eines Bergmannsheimes tätig. Er war Mitglied der Gewerkschaft Bergbau und Energie sowie Betriebsratsmitglied von 1959 bis 1966.

Erstmalig wurde der Sozialdemokrat am 19. November 1972 für den Kreis Aachen direkt in den Deutschen Bundestag gewählt (7. Wahlperiode). Am 3. Oktober 1976 wurde er für eine weitere Legislaturperiode, deren Ende er aber durch seinen plötzlichen Tod nicht erlebte, wiedergewählt.

Schwerpunkt seiner Arbeit war die Arbeits- und Sozialpolitik und der Bereich der „Gesamtdeutschen Fragen“. Kurt Koblitz gehörte zu den ersten Politikern, die sich intensiv um die Ansiedlung neuer Industrien im Kreis Aachen bemühten, um ein Gegengewicht zum vorherrschenden Bergbau zu erhalten. Er gehörte ebenfalls zu den ersten Aktiven, die sich um eine bessere Verbindung zu den belgischen Behörden im Raum Lüttich und zu den niederländischen der Provinz Limburg bemühten. Für den Aachener Grenzraum bemühte er sich um eine ähnliche Förderung wie die der Zonenrandgebiete. Die Jugendarbeit gehörte ebenfalls zu seinem Tätigkeitsfeld. Neben der Organisation von Fahrten förderte er aktiv zahlreiche Sprachkurse in Frankreich und Deutschland. Alleine von 1964 bis 1969 nahmen daran weit über 500 Schüler und Jugendliche teil, eine für damalige Verhältnisse enorme Zahl.

Nach ihm ist in seiner Heimatstadt der Kurt-Koblitz-Ring benannt.

Kurt-Koblitz-Medaille

Die SPD im Kreis Aachen verleiht zu seinem Gedenken jährlich die Kurt-Koblitz-Medaille an Personen, die sich im sozialen Bereich im Kreis Aachen überdurchschnittlich engagieren.

Ausgezeichnet wurden mit der Kurt-Koblitz-Medaille u.a.:


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