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Josef Vosen (* 23. Juli 1943 in Berlin) ist ein deutscher Ingenieur, Volkswirt und Politiker (SPD). Vosen wohnt im Dürener Stadtteil Mariaweiler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Schulbesuch absolvierte Vosen zunächst eine dreijährige Ausbildung zum technischen Zeichner. Anschließend nahm er ein Studium der Verfahrenstechnik auf, das er 1971 mit der Prüfung zum Diplom-Ingenieur beendete. Seit 1973 studierte er Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. 1977 schloss er sein zweites Studium mit dem Staatsexamen ab. Daneben hatte er sich der IG Bergbau und Energie sowie der Arbeiterwohlfahrt (AWO) angeschlossen.
Politik
Partei
Vosen ist seit 1964 Mitglied der SPD. Er war von 1970 bis 1972 Vorsitzender des Unterbezirks Düren-Monschau-Schleiden, übernahm anschließend die Leitung des Unterbezirks Düren-Heinsberg und wurde 1974 zum Vorsitzenden des Unterbezirks Düren gewählt. Außerdem war er seit 1973 Vorstandsmitglied des SPD-Bezirks Mittelrhein. Von 1971 bis 1979 war er Mitglied im Landesausschuss der SPD Nordrhein-Westfalen.
Abgeordneter
Vosen war von 1969 bis 1982 Kreistagsmitglied des Kreises Düren und dort bis 1982 Vorsitzender der SPD-Fraktion.
Dem Deutschen Bundestag gehörte er vom 18. Oktober 1979, als er für den verstorbenen Abgeordneten Kurt Koblitz nachrückte, bis zu seiner Mandatsniederlegung am 3. Juni 1998 an. Er war stets über die Landesliste der SPD Nordrhein-Westfalen ins Parlament eingezogen. Von 1984 bis 1994 war er forschungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und von 1994 bis 1998 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
Während dieser Zeit wurde er von einem großen deutschen Boulevard-Blatt im Titel als „Deutschlands faulster Abgeordneter“ bezeichnet, weil er kaum an Sitzungen des Bundestages teilnehme. Er selbst zog hierzu den Vergleich heran, dass ein guter Bäckermeister auch nicht tagsüber im Schaufenster sitze, sondern seine Arbeit in der Backstube verrichte, während alle anderen noch schliefen.
Öffentliche Ämter
Vosen war von 1984 bis 1998 ehrenamtlicher Bürgermeister und anschließend bis 1999 erster hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Düren. Während dieser Zeit bekam er den Spitznamen „Schöppe Jupp“ (Hochdeutsch: „Schaufel-Josef“), weil das von ihm initiierte Stadterneuerungsprogramm mit einer Vielzahl von „Ersten Spatenstichen“ für neue Infrastrukturprojekte einherging. Wesentliche Maßnahmen der Stadtentwicklung während der Amtszeit von Josef Vosen waren die Pleußmühle, das Haus der Stadt mit Stadtbücherei, die Erweiterung der Fußgängerzone (Kaiserplatz, Wirteltorplatz, Ahrweilerplatz) sowie die Sanierung von Schloss Burgau.
Darüber hinaus war ein wesentlicher Teil seiner Amtsführung der Aufgabe gewidmet, die Zuwanderung von annähernd 10.000 Aus- und Übersiedlern, Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen (i.W. Ex-Jugoslawien) nach Düren menschenwüdig zu begleiten und etwa durch die Erweiterung der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Kindergärten und Schulen) sozialverträglich abzufedern. Auch während der größten Zuwanderungswellen musste in Düren kein Flüchtling in Containern oder Turnhallen untergebracht werden.
Im Jahre 2000 wurde er zum Koordinator der Bundesregierung für Städtepartnerschaften mit Serbien und Montenegro berufen.Er hat auch die Städtepartnerschaft Düren - Gradačac initiiert. Im September 2008 wurde Vosen zum Ehrenbürger von Gradačac ernannt.
Vorgänger von Vosen war Hans Becker, sein Nachfolger wurde Paul Larue.
Weblinks
(Ober-)Bürgermeister von DürenHans Becker | Richard Bollig | Peter Carl Brauweiler | Johann Heinrich Flügel | Peter Geuer | Friedrich Günther | Ernst Hammans | Thomas Josef Heimbach | August Klotz | Josef Koch | Heinz Kotthaus | Walter Küper | Paul Larue | Ernst Overhues | Peter Josef Schmitz | Heinrich Spies | Alfred Stiegler | Wolfgang Vogt | Josef Vosen | Hubert Jakob Werners
Personendaten NAME Vosen, Josef KURZBESCHREIBUNG deutscher Ingenieur, Volkswirt und Politiker (SPD), MdB GEBURTSDATUM 23. Juli 1943 GEBURTSORT Berlin
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