Kurt Landsberg

Kurt Landsberg

Kurt Landsberg (* 20. März 1892 in Berlin; † 28. Februar 1964 ebenda) war ein langjähriger Berliner Landespolitiker, der zunächst der CDU angehörte, später jedoch zur SPD wechselte.

Inhaltsverzeichnis

Während der Weimarer Republik

Nachdem er 1922 das Examen als Diplom-Volkswirt abgelegt hatte, arbeitete er bis 1933 als Lehrer an verschiedenen Schulen und später als Dozent an der Volkshochschule in Berlin.

In dieser Zeit engagierte sich Kurt Landsberg in der Deutschen Demokratischen Partei und wurde für sie zum Bezirksverordneten im Berliner Bezirk Mitte gewählt.

Später übernahm er dort sogar den Fraktionsvorsitz.

Leben im „Dritten Reich“

Im „Dritten Reich“ hatte er ab März 1933 aus rassischen und politischen Gründen Berufsverbot und war zunächst als Leiter der privaten „Jüdischen Waldschule Grunewald“ (Lessler-Schule) tätig, wurde jedoch 1939 mit Schließung der Schule erwerbslos und arbeitete ab 1940 als Angestellter einer Maschinenfabrik in Berlin.

Politische Betätigung nach dem Krieg

Ehrengrab, Potsdamer Chaussee 75, in Berlin-Nikolassee

Nach dem Krieg war Kurt Landsberg wieder als Lehrer tätig.

Politisch fand er schnell zur CDU. Nach der Berlinwahl 1946 wurde er Bezirksstadtrat für das Volksbildungswesen in Berlin-Steglitz, ein Jahr später erfolgte seine Berufung zum Professor für Geschichte an die Hochschule für Musik und an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin.

1948 war er Mitglied im vorbereitenden Ausschuss zur Gründung der Freie Universität. Im gleichen Jahr wurde er in die Stadtverordnetenversammlung West-Berlins gewählt und übernahm bis zu seinem Austritt aus der CDU den Vorsitz der CDU-Fraktion.

1950 wechselte er jedoch nach Auseinandersetzungen über das Berliner Schulgesetz zur SPD. Noch im selben Jahr wurde Kurt Landsberg Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin sowie Bezirksverordneter in Berlin–Zehlendorf.

Ende Oktober 1957 wählte ihn das Abgeordnetenhaus in der Nachfolge Willy Brandts mit einer knappen Mehrheit zum Parlamentspräsidenten.

Infolge von autorenrechtlichen Auseinandersetzungen mit Harry Goetz und der diese betreffenden Bitte des Landesausschusses der Berliner SPD um Aufgabe seines Amtes, trat er Anfang März 1958 zurück.

Er starb am 28. Februar 1964 im Alter von 71 Jahren in Berlin.

Landsberg wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin-Nikolassee beigesetzt. Die Grabstätte gehört zu den Ehrengräbern des Landes Berlin.

Weblinks

 Commons: Kurt Landsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Landsberg — ist der Name folgender geographischer Orte: Landkreis Landsberg am Lech, Landkreis in Bayern Landsberg am Lech, Kreisstadt in Bayern Landsberg (Saalekreis), Stadt im Großraum Halle (Saale) Altlandsberg, Stadt in Brandenburg Deutschlandsberg,… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Scharf — (* 21. Oktober 1902 in Landsberg/Warthe; † 28. März 1990 in Berlin) war evangelischer Bischof von Berlin und Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Hensel — (* 29. Dezember 1861 in Königsberg; † 1. Juni 1941 in Marburg) war ein deutscher Mathematiker. Er führte das Konzept der p adischen Zahlen in die Zahlentheorie ein. Nach ihm sind das Henselsche Lemma sowie der Henselsche Ring benannt …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Eisner — Kurt Eisner, nach einem Foto von Robert Sennecke bearbeitete Postkarte nach Eisners Tod 1919 Kurt Eisner (* 14. Mai 1867 in Berlin; † 21. Februar 1919 in München) war ein sozialistischer deutscher Politiker (zunächst Mitglied der SPD, ab 1917 der …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Lewin — Kurt Tsadek Lewin (* 9. September 1890 in Mogilno, Provinz Posen; † 12. Februar 1947 in Newtonville, Massachusetts) gilt als einer der einflussreichsten Pioniere der Psychologie. Er ist einer der Begründer der modernen experimentellen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Semm — Kurt Karl Stephan Semm (* 23. März 1927 in München; † 16. Juli 2003 in Tucson, Arizona) war ein deutscher Gynäkologe. Er gilt als Begründer der laparoskopischen Chirurgie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Eisner — K. Eisner en 1919. Nationalité Allemand, puis « Bavarois » Naissance 14 mai 1867 Berlin …   Wikipédia en Français

  • Kurt Bilau — (* 29. März 1872 in Posen; † 17. Januar 1941 in Berlin Friedenau)[1] war ein deutscher Offizier, Konstrukteur und Erfinder. Bekannt ist er vor allem als Pionier der Windenergienutzung und als Entwickler fortschrittlicher Flügelformen für… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Wiemers — (* 6. Juni 1920 in Köln; † 14. Februar 2006 in Denzlingen bei Freiburg) war ein deutscher Anästhesist, Hochschullehrer und Forscher. Leben Kurt Wiemers war das einzig …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Pratsch-Kaufmann — (* 1. September 1906[1] in Dresden; † 24. Juni 1988 in München) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”