- Kurt Lohberger
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Kurt Lohberger (* 2. Juni 1914 in Lugau/Erzgeb.; † 29. Mai 2008 in Berlin) war ein deutscher Antifaschist, Militär und Vorsitzender der GST.
In seiner Jugend absolvierte Lohberger eine Maurerlehre. 1930 trat er der KJVD und der KPD bei. 1933 kurzzeitig inhaftiert, emigrierte er erst in die Tschechoslowakei und nach Österreich, wo er illegale Grenzübertritte von Flüchtlingen organisierte und mit falscher Identität als Kurier der KPD mehrere Reisen ins Dritte Reich unternahm. Von 1937 bis 1939 kämpfte Lohberger im Spanischen Bürgerkrieg. Nach einer Unteroffiziersausbildung in Albacete diente er im Bataillon Edgar André und im Thälmann-Bataillon unter anderem in Aragon und am Ebro. Im Februar 1939 ging er nach Frankreich, wo er in St. Cyprien, Gurs und Le Vernet interniert wurde. 1941 lieferte die Vichy-Regierung ihn an Deutschland aus. Bis 1943 war Lohberger in Waldheim inhaftiert. Dann wurde er zur Bewährung in die Strafdivision 999 rekrutiert. Im Januar 1945 gelang es ihm in Griechenland, zur Partisanenbewegung ELAS überzulaufen. In der Folgezeit war er am Aufbau des AKFD in Griechenland beteiligt. Später emigrierte er in die Sowjetunion.
1948 kehrte Lohberger in die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands zurück, trat der SED bei und wurde Mitglied der Volkspolizei. 1949 bis 1950 absolvierte er einen militärischen Lehrgang in Priwolsk und arbeitete anschließend in der politischen Verwaltung der Kasernierten Volkspolizei. 1952 zum Oberst befördert, wurde ihm 1953 die Leitung der Abteilung Organisation und Instrukteur in der politischen Verwaltung der Kasernierten Volkspolizei übertragen. Von 1954 bis 1956 leitete Lohberger die politische Abteilung beim Stab, von 1957 bis 1960 war er stellvertretender Leiter für politische Arbeit im Militärbezirk Nord der NVA. Von 1959 bis 1960 erwarb er an der sowjetischen Militärakademie den Titel Dipl. rer. mil.. 1961 bis 1963 war er Kommandeur der Politoffiziersschule in Berlin-Treptow. 1963 wurde er zum Generalmajor der Reserve ernannt. Von 1963 bis 1968 war er Vorsitzender des Zentralverbandes der Gesellschaft für Sport und Technik und arbeitete danach im Ministerium für Nationale Verteidigung. 1973 war er an der Organisation der X.Weltfestspiele der Jugend und Studenten maßgeblich beteiligt. Im Herbst 2006 wurde Lohberger mit der Ehrenmedaille der Internationalen Brigaden ausgezeichnet.
Literatur
- Peter Rau: An vielen Fronten des Kampfes bewährt: Interbrigadist und Partisan, General der Nationalen Volksarmee und Vorsitzender der Gesellschaft für Sport und Technik in der DDR; zum Tod des Antifaschisten Kurt Lohberger. In: Junge Welt. Nr. 150 vom 30. Juni 2008, ISSN 0941-9373, S. 15.
- Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. Christoph-Links Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3, S. 138.
- Bernd-Rainer Barth, Helmut Müller-Enbergs: Lohberger, Kurt. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Vorsitzende des Zentralvorstands der Gesellschaft für Sport und Technik der DDRArno Berthold | Richard Staimer | Kurt Lohberger | Günther Teller | Günter Kutzschebauch
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