Köllnische Vorstadt

Köllnische Vorstadt

Die Köllnische Vorstadt ist eine Ortslage im Ortsteil Köpenick im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin. Das Gebiet ist Teil der ehemaligen Stadt Köpenick und liegt am linken Ufer der Dahme oberhalb des Zusammenflusses mit der Spree zwischen den Ortslagen Spindlersfeld und Grünau-Ost.

Geschichte

Die Vorstadt entstand gegenüber dem Schloss Köpenick. Ihren Namen – zuerst Cöllnische Vorstadt geschrieben – verdankt sie der westlich gelegenen Cöllnischen Heide, die nach Cölln, im Mittelalter Teil der Doppelstadt Berlin/Cölln,benannt wurde.

Die Vorstadt entstand Ende des 19. Jahrhunderts mit der zunehmenden Industrialisierung im Berliner Raum. Im Gebiet der späteren Köllnischen Vorstadt war 1752 die Kolonie Schönerlinde, auch Grünerlinde genannt entstanden. Zunächst bestand die Ansiedlung aus einer Maulbeerplantage mit zehn Häusern für Spinnerfamilien. Im Laufe der Zeit vergrößerte sich die Kolonie etwas und zählte 1858 170 Einwohner. 1879 wurde sie nach Köpenick eingemeindet.[1]

1873 eröffnete die Großwäscherei Spindler und die Siedlung Spindlersfeld entstand. Weitere Erschließungen kamen mit weiteren Industrieanschlüssen, durch die Zweigbahn Schöneweide–Spindlersfeld, heute ein Teil der S-Bahn sowie der Verlängerung der Köpenicker Straßenbahn, heute ein Teil der Berliner Straßenbahn, nach Grünau und Adlershof. 1906 wurde der Teltowkanal am südlichen Ende der Vorstadt eingeweiht, an dem sich schnell weitere Fabriken ansiedelten. In den 1970er und 1980er Jahren wurden am westlichen Rand in Richtung Adlershof Neubaugebiete errichtet.

Der Miethauskomplex Schönerlinder Straße 1–16 steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Er besteht aus einem 1870 erbauten Gebäude und einer Reihe von zwischen 1889 und 1906 errichteten Wohnbauten. Einzeldenkmale in der Vorstadt sind eine Gießerei in der Grünauer Straße (um 1890) und ein Doppelhaus vn 1910/12 in der Westendstraße.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Rach: Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden von Berlin. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1988, ISBN 3-345-00243-4, S. 166
  2. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Denkmalliste Berlin, Stand 14. Januar 2011
52.44313.567

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