Königlich Australische Marine

Königlich Australische Marine
Royal Australian Navy

Flagge der Royal Australian Navy
Aufstellung 1909
Land Australien
Streitkräfte Australian Defence Force
Truppengattung Teilstreitkraft Marine
Grobgliederung Fleet Air Arm Marineflieger

Submarine Service (U-Boot Flottille)
Patrol Boat Group (Schnellboot Flottille)
Clearance Diving Team (Kampftaucher)
Naval Reserve (Marinereserve)

Marinehauptquartier Canberra
Kommandeur
Oberkommandierender (Chief of Navy) Vizeadmiral Russell Crane

Die Royal Australian Navy (RAN) ist die Marine der australischen Streitkräfte. Bedingt durch die Insellage ist sie die wichtigste Teilstreitkraft des Landes und hat eine Stärke von ca. 12.500 Mann. Die Flotte umfasst 14 Lenkflugkörperfregatten und 6 U-Boote. Zusätzlich gibt es 16 Hubschrauber zur U-Bootabwehr und für SAR-Aufgaben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Während der Besiedlung Australiens operierten die britischen Marinekräfte in den australischen Gewässern. Im Jahre 1859 wurde offiziell ein britischer Marinestützpunkt in Australien errichtet. 1909 entschied die britische Krone, eine eigene australische Flotte aufzustellen. Es wurde geplant, ein Schlachtschiff, drei Kreuzer, sechs Zerstörer, drei U-Boote und einige Versorgungsschiffe in Dienst zu stellen. Die ersten beiden Zerstörer, die Yarra und die Parramata, trafen im November 1910 in australischen Gewässern ein. Im folgendem Juli 1911 verlieh König George V. der Flotte den Titel „Royal Australian Navy“. Im Juni 1912 traf ein dritter Zerstörer, die „Warrego“ ein und 1913 wurde der Schlachtkreuzer Australia und zwei leichte Kreuzer in Dienst gestellt. Eine Marineakademie zur Ausbildung der Flottenoffiziere wurde 1915 in Jervis Bay eröffnet.

1914–1918

Bei Kriegsausbruch 1914 verfügte die Flotte über einen Schlachtkreuzer, sechs leichte Kreuzer, sechs Zerstörer, zwei U-Boote und verschiedene Versorger. Die Flotte wurde in die britische Royal Navy integriert und auf allen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Die Flotte unterstützte die Marineinfanterie bei der Besetzung der damals kaiserlich deutschen Kolonien im Pazifik, z.B. Neu-Guinea. Danach war die Marine hauptsächlich mit der Eskortierung von Konvois beschäftigt. Die Flotte unterstützte die Schlacht um Gallipoli und die australische Marine eröffnete auch die Seeschlacht an den Dardanellen. Während dieser Kampfhandlungen verlor die Marine einen Kreuzer und zwei U-Boote.

1919–1938

In 1924 wurde die Flotte um sechs U-Boote und sechs Zerstörer ergänzt. In den zwanziger und den frühen dreißiger Jahren wurde das Budget für die Flotte gekürzt. Trotzdem wurde 1929 ein Flugzeugträger für Wasserflugzeuge in Dienst gestellt. Fünf weitere Zerstörer wurden 1933 angeschafft. Die Bevölkerung der Solomonen erhob sich 1927 gegen die britische Kolonialregierung, welche den Aufstand mit einer militärischen Strafexpedition niederschlug. An diesen Kampfhandlungen war die australische Flotte beteiligt.

1939–1945

Bei Kriegseintritt Großbritanniens und Australiens verfügte die Flotte über zwei schwere und vier leichte Kreuzer, fünf Zerstörer und ein Flugzeugmutterschiff. Unter dem Kommando der britischen Royal Navy operierte die Flotte auf allen Seekriegsschauplätzen.

Präfix der Schiffe

Alle Kriegsschiffe der Royal Australian Navy tragen als Namensbestandteil den Präfix (Ship prefix) HMAS = Her bzw. His Majesty's Australian Ship.

Schiffe

HMAS Canberra (FFG 02)
  • Fregatten
    • Adelaide-Klasse, 4 Schiffe (Das namensgebende Schiff HMAS Adeleide wurde zusammen mit einem weiteren Schiff dieser Klasse bereits ausgemustert.)
      • Sydney
      • Darwin
      • Melbourne
      • Newcastle
    • ANZAC-Klasse (Blohm+Voss MEKO 200), 8 Schiffe
      • Anzac
      • Arunta
      • Warramunga
      • Stuart
      • Parramatta
      • Ballarat
      • Toowoomba
      • Perth
HMAS Rankin (SSG 78)

Geplante Schiffe

Die Royal Australien Navy plant den Bau von drei neuen Lenkwaffenzerstörern der Hobart-Klasse, die eine Verdrängung von etwa 7 000 Tonnen haben sollen. Sie sollen die bereits ausgemusterten drei Schiffe der Perth-Klasse ersetzten. Die Indienststellung des ersten Schiffes ist für 2013 geplant. Im Juni 2007 wurde der Auftrag zum Bau der Schiffe an die australische Werft ASC Shipbuilders vergeben. Das Design der Schiffe wird von der spanischen Firma Navantia übernommen, die sich gegen die Mitbewerber Blohm & Voss aus Deutschland und des amerikanischen Unternehmens Gibbs & Cox durchsetzte. Die neuen Schiffe basieren auf der Álvaro-de-Bazán-Klasse und werden mit dem amerikanischen Aegis-Kampfsystem ausgestattet sein.

Zur Verbesserung der amphibischen Landekapazitäten werden zwischen 2012 und 2014 zwei neue amphibische Docklandungsschiffe der Canberra-Klasse in Dienst gestellt werden. Diese sollen das Landungsschiff HMAS Tobruk und eines der beiden Schiffe der Kanimbla-Klasse ersetzen. Sie sollen eine Verdrängung zwischen 22.000 und 27.000 Tonnen haben. Die beiden Schiffe werden auf die Namen HMAS Canberra und HMAS Adelaide getauft werden. Dies ist möglich, da die beiden gleichnamigen Fregatten der Adelaide-Klasse bis 2006 ausgemustert werden. Das Design übernimmt auch hier die spanische Navantia basierend auf der im Bau befindlichen Juan Carlos I..

Hubschrauber (November 2008)[1]

Flugzeug Herkunft Verwendung Version Aktiv Eingelagert Bestellt Anmerkungen
Kampfhubschrauber
NHIndustries NH-90 EU EU Taktischer Mehrzweckhubschrauber NH-90 MRH 1 5
Sikorsky UH-60 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transporthubschrauber S-70 16
Westland Sea King Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Seenotrettung Sea King Mk.50A 5
Schulflugzeuge und -hubschrauber
Agusta A109 Italien Italien Schulhubschrauber A109 2
Eurocopter AS 350 EU EU Schulhubschrauber AS 350 12

Einzelnachweise

  1. Flight International, 11–17 November 2008, S. 52–53, DIRECTORY: WORLD AIR FORCES

Flottenstützpunkte

Flottenstützpunkt Sydney

Siehe auch

Liste der Marinestreitkräfte

Weblinks


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