Königstraße (Stuttgart)

Königstraße (Stuttgart)
Königstraße
Coat of arms of Stuttgart.svg
Straße in Stuttgart
Königstraße
Blick nach Nordost Richtung Hauptbahnhof
Basisdaten
Ort Stuttgart
Ortsteil Mitte
Plätze Schlossplatz
Bauwerke Kunstgebäude, Neues Schloss, Altes Schloss, Königsbau, Kunstmuseum Stuttgart, katholische Kirche St. Eberhard, Kultusministerium von Baden-Württemberg
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 1,2 km
nördlicher Abschluss der noch nicht verkehrsberuhigten Königstraße (1965)
Blick vom Bahnhofsturm auf die Königstraße
Schlossplatz mit Neuem Schloss

Die Königstraße ist Stuttgarts Hauptgeschäftsstraße. Sie ist 1,2 Kilometer lang und gehört zu den am stärksten frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Sie beginnt am südöstlichen Zu- und Ausgang der Stadtbahnhaltestelle Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz) am Hauptbahnhof und verläuft als Fußgängerzone gerade in Richtung Südsüdwest bis zum Zu- und Ausgang der Stadtbahnhaltestelle Rotebühlplatz (Stadtmitte), wo sie rechtwinklig nach Ostsüdost (links) abbiegt und ab da einen knapp 100 Meter langen Teilabschnitt der verkehrsberuhigten Innenstadtquerspange bildet, bevor sie in Höhe der Tübinger Straße in die Eberhardstraße mündet.

Gebäude

Ungefähr auf halber Strecke befindet sich, vom Bahnhof aus gesehen, links der Schlossplatz mit dem Kunstgebäude, dem Neuen Schloss und dem Alten Schloss, sowie rechts der Königsbau und das Kunstmuseum Stuttgart. Bis zum Schlossplatz wird sie „Untere Königstraße“ genannt, ab dem Schlossplatz „Obere Königstraße“. In der Unteren Königstraße auf der linken Seite befindet sich die katholische Kirche St. Eberhard. In der Oberen Königstraße auf der rechten Seite befindet sich das Kultusministerium von Baden-Württemberg. Die Gebäude an der Königstraße werden überwiegend vom Einzelhandel genutzt.

Landesbehörden

An der Königstraße und in deren unmittelbarer Nähe konzentriert sich eine Reihe von Landesbehörden, und zwar:

Verkehrsanbindung

Von den drei unterirdischen Stadtbahnhaltestellen Hauptbahnhof (Arnulf-Klett-Platz), Schlossplatz und Rotebühlplatz (Stadtmitte) führen Ausgänge direkt zur Königstraße. Von den S-Bahn-Haltestellen Hauptbahnhof (tief) und Stadtmitte ist sie zwei Parallelstraßen entfernt, aber durch die unterirdischen Zonen Klettpassage bzw. Rotebühlpassage direkt erreichbar.

Geschichte

Königsbau an der Königstraße

Herzog Friedrich II., seit 1806 König, begann Stuttgart zur königlichen Residenz seines vergrößerten Reiches umzugestalten. Unter ihm und seinem Nachfolger Wilhelm I. wurden die Stadtmauern geschleift und die Königstraße nach den Plänen von Nikolaus Friedrich von Thouret und Carl Etzel zur Prachtstraße umgestaltet. Am unteren Ende der Königstraße befand sich das Königstor, nur wenig entfernt auf der linken Seite stand der große Königliche Marstall.

Bis zum Bau des neuen Hauptbahnhofs 1916/17 befand sich der Stuttgarter Bahnhof in direkter Nähe des Schlossplatzes, der bis heute das optische Zentrum der Königstraße bildet. Am Schlossplatz befand sich nicht nur das Neue Schloss (heute Sitz von Ministerien) und das Alte Schloss (heute Landesmuseum Württemberg), sondern auch das Alte Lusthaus (später Hoftheater, an dessen Stelle 1913 das Kunstgebäude errichtet wurde), das Café Marquardt und die katholisch Kirche St. Eberhard, der Königsbau und das Kronprinzenpalais. Bei den Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Gebäude an der Königstraße bis auf die Grundmauern zerstört. In der Nachkriegszeit kam es zu langen Diskussionen um den Wiederaufbau der historischen Gebäude, die zum Ergebnis führten, dass einige wieder aufgebaut wurden (Neues Schloss), andere dagegen dem Abbruch anheimfielen (Kronprinzenpalais).

Bis in die 1960er Jahre hinein war die Königstraße für den Automobilverkehr offen, wurde dann aber unter maßgeblicher Beteiligung des Architekten Günter Behnisch zur Fußgängerzone umgestaltet. Während der späten 1960er und der 1970er Jahre wurde die Straßenbahn unter die Erde verlegt, im Zuge dessen wurde unter anderem die Arnulf-Klett-Passage zwischen Hauptbahnhof und Königstraße sowie die neue unterirdische Stadtbahn-Haltestelle Schlossplatz angelegt. Dabei wurden die Straßenbahnlinien durch die obere Königstraße und Richtung Keplerstraße eingestellt. Die Umbauarbeiten waren Anfang der 1980er Jahre abgeschlossen, die letzte Straßenbahnlinie verkehrte unterirdisch jedoch noch bis Dezember 2007.

An der westlichen Ecke des Schlossplatzes auf der von unten nach oben gesehen rechten Seite der Königstraße befand sich bis 1963 der Rest des im Zweiten Weltkrieg beschädigten Kronprinzenpalais, bevor er abgerissen und durch einen Teilabschnitt einer als Innenstadtquerspange fungierenden Straße ersetzt wurde, die mit dem terrassenartigen sogenannten Kleinen Schlossplatz überbaut worden war. Diese Verkehrsverbindung wurde in den 1990er Jahren stillgelegt und mit einer provisorischen Freitreppe zum Kleinen Schlossplatz überbaut. Bis 2005 wurde der Kleine Schlossplatz abgerissen und durch das Kunstmuseum ersetzt.

Weitere größere Umbauten gab es an der Königstraße in den Jahren 2004 bis 2007: die Börse Stuttgart wurde vom Königsbau in ein neues Gebäude an der Börsenstraße 4 verlegt, der Königsbau selbst wurde im Zuge dessen zu einem Geschäftszentrum mit mehrgeschossiger Ladenpassage ausgebaut. Außerdem wurden bis 2006 die Oberflächen der unteren, bis 2007 die der oberen Königstraße neu gestaltet.

Einzelnachweise

  1. Jones Lang LaSalle: Fast schon eine Fanmeile …; abgerufen am 16. Juli 2010 und Tabelle der 10 meistbesuchten Einkaufsmeilen Deutschlands. In: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels vom 15. Juli 2010, S. 11.
    Beides ermittelt am 10. April 2010 (Samstag) zwischen 13 und 14 Uhr.
  2. Einkaufsstraßenranking: München schlägt Köln, manager-magazin.de, abgerufen am 19. Juni 2009.

Weblinks

 Commons: Königstraße (Stuttgart) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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