- Nikolaus Friedrich von Thouret
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Nikolaus Friedrich von Thouret (* 2. Juni 1767 in Ludwigsburg; † 17. Januar 1845 in Stuttgart) war Architekt und Maler des Klassizismus vorwiegend in Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater Charles Ludwig Thouret (aus Dole in der Franche-Comté, 1724–1807) war Herzoglich Württembergischer Kammerdiener unter Carl Eugen, seine Mutter Eva Christiana (1736–1815) eine geborene Groz aus Stuttgart-Plieningen. Als 11-jähriger wird er 1778 bis 1788 an der Hohen Karlsschule in Stuttgart als Hofmaler ausgebildet. Anschließend besuchte er 1789–1790 die Académie des beaux-arts in Paris. In Rom wurde er 1793 vom gleichaltrigen Friedrich Weinbrenner angeregt, Architektur zu studieren.
1800 wurde er Herzoglicher Hofbaumeister; er arbeitete vor allem unter Herzog Carl Eugen und König Friedrich I. als Innenarchitekt an zahlreichen Bauten und Schlössern. Zu Thourets Rivalen entwickelte sich ab 1802 immer mehr Landbaumeister Carl Leonard von Uber. Der Konflikt mit Uber eskalierte 1803 als Thouret ein abgelehntes Rücktrittsgesuch Thourets an König Friedrich I. richtete. 1808 wurde Thouret mit dem Ritterkreuz des Civil-Verdienst-Ordens geehrt[1], das mit der Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden war. 1816 endete Thourets Tätigkeit als Hofbaumeister mit dem Tode König Friedrichs I. Ab 1817 wurde er Professor der Baukunst an der Königlichen Kunstschule. 1845 wurde er auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart-Süd bestattet.
Werke
- 1796: Vollendung der 1785 durch Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer begonnenen Arbeiten am Schloss Hohenheim
- 1798–1800: Auf Empfehlung Johann Wolfgang von Goethes wurde er nach Weimar zum Wiederaufbau des Weimarer Stadtschlosses berufen, wo er einige Räume klassizistisch ausgestaltete
Ausführung der klassizistischen Innenausbauten
- 1805–1807: für das Neue Schloss in Stuttgart
- 1804: für Schloss Monrepos in Ludwigsburg
- für Schloss Solitude (Stuttgart)
- Anfang 1806 legt er einen Plan für die königlichen Gartenanlagen zwischen dem Neuen Schloss Stuttgart und der Cannstatter Straße vor.
- Ausführung klassizistischer Änderungen für das barocke Schloss Favorite in Ludwigsburg
- 1808 bis 1811 - Bau der Domkirche St. Eberhard
- 1811–1812 - Ausstattung des Schlosstheaters im Residenzschloss Ludwigsburg
- Schon beim ersten Cannstatter Volksfest 1818 gab es eine Fruchtsäule als Wahrzeichen, die vom Nikolaus Friedrich von Thouret entworfen und erbaut worden war
- 1816 - Vier Medici-Vasen im Marmorsaal des Ludwigsburger Schlosses
- 1820 - Postplatzbrunnen am Rotebühlplatz in Stuttgart
- 1825–1826 - Bau des Großen Kursaals in Cannstatt
Literatur
- Wintterlin: Thouret, Nikolaus Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 121–123.
- Faerber, Paul: Nikolaus Friedrich von Thouret. Ein Baumeister des Klassizismus. Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag, 1949.
Einzelnachweise
- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1815, S. 37
Weblinks
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Commons: Nikolaus Friedrich von Thouret – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Nikolaus Friedrich von Thouret. In: archINFORM.
- Thourets Bad Cannstatter Kurhaus auf badischewanderungen.de
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