- Lamme (Fluss)
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Lamme Quellgrotte im Klosterpark von Lamspringe
Daten Lage In Niedersachsen Flusssystem Weser Abfluss über Innerste → Leine → Aller → Weser → Nordsee Quelle In Lamspringe
51° 57′ 39″ N, 10° 0′ 49″ O51.96090810082210.013566017151200Quellhöhe ca. 200 m ü. NN Mündung Bei Groß Düngen in die Innerste 52.09870241711310.03343582153389Koordinaten: 52° 5′ 55″ N, 10° 2′ 0″ O
52° 5′ 55″ N, 10° 2′ 0″ O52.09870241711310.03343582153389Mündungshöhe 89 m ü. NN Höhenunterschied ca. 110 m Länge 21 km Einzugsgebiet 160 km² Linke Nebenflüsse Riehe Kleinstädte Bad Salzdetfurth Die Lamme ist ein 21 km langer, linker beziehungsweise südlicher Nebenfluss der Innerste im Landkreis Hildesheim im südlichen Niedersachsen.
Sie entspringt nördlich des Hebers in Lamspringe rund 200 m ü. NN. Ihre Quelle befindet sich im Klosterpark. Ihr Wasser entfließt einer ummauerten Quellgrotte, die laut einer Inschrift von 1727 stammt. 1970 wurde sie erneuert. Die Quelle liegt etwa 200 m vom Kloster Lamspringe entfernt. Sie hatte für die Wirtschaft des Klosterbetriebes eine große Bedeutung. Das Wasser diente der Trinkwasserversorgung und trieb eine Wassermühle an. Das Quellwasser kommt aus dem Heber und sieht wegen des ausgewaschenen Kalks leicht milchig aus.
Von Lamspringe wendet sich die Lamme westlich vorbei am Höhenzug Harplage nach Norden, wo sie sich bei Bad Salzdetfurth zwischen dem Hildesheimer Wald im Westen und den Saubergen im Osten hindurch schlängelt.
Sie fließt durch die Altstadt von Bad Salzdetfurth, die schon mehrmals vom Lammehochwasser überschwemmt wurde. Eine besonders verheerende Überschwemmung ereignete sich am 27. Mai 1738, als in Bad Salzdetfurth 178 Gebäude von den Fluten zerstört und 7 Brücken oder Stege weggerissen wurden[1]. An der St. Georgskirche in Bad Salzdetfurth erinnert in 3 m Höhe über dem Straßenpflaster eine Hochwassermarke an den Wasserstand dieser Katastrophe. Eine weitere verheerende Überschwemmung, die sieben Todesopfer forderte und durch die Zerstörung von 25 Häusern 130 Einwohner obdachlos machte, traf die Stadt am 29. Juni 1814. Erst 1951 wurde die Hochwassergefahr für Bad Salzdetfurth gebannt, indem das Flussbett der Lamme im Norden der Stadt an der Gartenstraße verbreitert und begradigt wurde.
Anschließend fließt die Lamme durch die Bad Salzdetfurther Ortsteile Detfurth, Wesseln und Klein Düngen. Kurz nach dem Heinder Wehr mündet die Lamme in die Innerste.
Der Flussname leitet sich nicht vom Tier Lamm ab sondern scheint mit dem Wortteil Lam einen indogermanischen Ursprung zu haben. Es bedeutet Sumpf, Bruch oder morastige Wiese.
Einzelnachweise
- ↑ Reinhold Köster: Stadtführer Bad Salzdetfurth, S. 13. Bad Salzdetfurth, o.J.
Literatur
- Hans-Oiseau Kalkmann: Die Lamme - Biographie eines Flusses, Verlag Gebrüder Gerstenberg, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-8067-8746-7
- Ernst Andreas Friedrich: Gestaltete Naturdenkmale Niedersachsens, Landbuch-Verlag, Hannover 1982, ISBN 3-7842-0256-X
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