Landesfinanzschule Bayern

Landesfinanzschule Bayern

Die Landesfinanzschule Bayern ist eine Fortbildungseinrichtung der bayerischen Finanzverwaltung sowie Ausbildungsstätte für die Anwärter des mittleren Dienstes der bayerischen Steuer- und Staatsfinanzverwaltung mit Sitz in Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Leiter der Landesfinanzschule Bayern ist LRD Herbert Bürner.
Ständiger Vertreter des Leiters ist RD Edmund Bauer.

Die Organisation gliedert sich in Fachgruppen, die jeweils von einem oder mehreren Fachgruppenleiter geleitet wird, der als Ansprechpartner für Fragen im jeweiligen Bereich dient. Zurzeit sind folgende Fachgruppen vorhanden:

Zahlen

Die Zahl der Anwärter an der Landesfinanzschule Bayern unterlag in den letzten Jahren enormen Schwankungen. So wurden 2003 über 250 Anwärter für die Steuerverwaltung im mittleren Dienst eingestellt, während es im darauffolgenden Jahr nur noch 58 waren. Im Jahr 2008 begannen 124 Anwärter ihre Ausbildung. Ab 2009 werden die Einstellungszahlen auf über 200 Beamtenanwärter pro Jahr erhöht um die Altersabgänge der kommenden Jahre auszugleichen. So ist lt. Ankündigung des Landespersonalausschusses für 2010 die Einstellung von 208 Nachwuchskräften für den mittleren Dienst der Steuerverwaltung eingeplant.

Die Gästezahlen lag in den vergangenen Jahren jedoch weitgehend auf gleichen Niveau bei etwa 58.000 Übernachtungen im Jahr.

Örtliche Unterbringung

Die Unterbringung der Gäste erfolgt in zwei Gästehäusern, die 1983 bzw. 1986 fertiggestellt wurden, ein drittes ist seit April 2008 im Bau. In beiden Häusern stehen 334 Betten in Einzelzimmern zur Verfügung.

Zur Freizeitgestaltung stehen vielseitige Möglichkeiten zur Verfügung, so stehen im Zentralgebäudes eine Kegelbahn, ein Billardtisch, ein Kicker, ein Internet-Café und ein Partyraum für Feiern zur Verfügung, außerdem befinden sich in jedem der Gästehäuser Aufenthaltsräume, die mit Fernseher und DVD-Player ausgestattet sind. Zudem befindet sich im Keller der Gästehauses I eine Sauna. Sportlich Begeisterte finden einen Tennisplatz, einen Fußballplatz und eine Mehrzweckhalle zur Verfügung. Weiter werden Rückengymnastik, Nordic Walking im angrenzenden Wald und Jogging angeboten.

In der Bücherei im Zentralgebäude stehen aktuelle Zeitschriften, Bücher und Fachliteratur zur Auswahl.

Chronik

Ursprünglich befand sich die Landesfinanzschule (damals noch: „Reichssteuerschule“) in Herrsching am Ammersee wo sie im Gasthaus „Andechser Hof“ mangels geeigneter Räume am 1. August 1935 gegründet wurde. Jedoch erfolgte noch im selben Jahr am 21. Dezember 1936 der Spatenstich für die „Reichsfinanzschule“.

1937 wurden die Gebäude fertiggestellt und in Betrieb genommen.

Im Jahr 1943 musste jedoch kriegsbedingt der Ausbildungsbetrieb der Finanzbeamten wieder eingestellt werden, und in den Gebäuden wurde ein Lazarett für Kriegsverwundete eingerichtet.

Weitergeführt wurde dieses Lazarett 1945 durch die amerikanische Militärregierung, die es zum Krankenhaus ausbauen ließ. Die Ausbildung für die Steuerverwaltung wurde daher in andere Orte, wie Furth im Wald, Oberstdorf und München langsam wieder angefahren.

1947 erfolgte dann die Einrichtung provisorischer Finanzschulen für Laufbahnen des mittleren und gehobenen Dienstes in Pappenheim, Klingenberg am Main, Fürth, Tutzing sowie in Haimhausen.

Die Rückgabe der Liegenschaft Herrsching an Finanzverwaltung erfolgte 1. September 1955. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs als Landesfinanzschule (mittlerer Dienst) und als Zollschule begann zunächst am selben Tag mit 100 Schlafräumen bei 450 Schülern in 12 Lehrsälen.

Um die Auslagerungen in Privatquartiere einzudämmen wurde ein Anbau 1967 fertiggestellt.

Die Ausbildungszahlen stiegen aber so enorm an, dass 1972 die Zollschule nach Sigmaringen verlegt wurde, was eine spürbare Entlastung der räumlichen Lage zur Folge hatte, jedoch die Anmietung weiterer Privatquartiere nicht verhindern konnte.

1973 wurde als Standort für die künftige Landesfinanzschule Bayern Ansbach ausgewählt.

1974 ging der Planungsauftrag an das FBA Würzburg. Der Plan für Landesfinanzschule Bayern in Ansbach sah die Unterbringung von bis zu 500 Ausbildungsplätzen, eine Turnhalle und Kleinspielfelder vor.

Aufgrund der angespannten Haushaltslage Bayerns mussten die Planungen 1975 jedoch wieder auf Eis gelegt werden. Im gleichen Jahr erfolgte die organisatorische Trennung der Landesfinanzschule von der Bayerischen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (gehobener Dienst) jeweils in die Fachrichtungen Steuer- und Staatsfinanzverwaltung.

1980 wurde dann endgültig mit dem Bau begonnen.

1982 wurde das Gästehaus II in Planung gegeben.

Die Fertigstellung des Zentralgebäudes mit 10 Unterrichtssälen und des Gästehauses I mit insgesamt 350 Betten erfolgte im Frühjahr 1983.

1986 wurde das Gästehaus II und die Außensportanlagen fertiggestellt.

1992 erweiterte sich die Zahl der Unterrichtssäle um vier auf nun 14.

Um das sportliche Angebot zu komplettieren, wurde 1995 die Mehrzweckhalle übergeben.

Das weitere sehr starke Absinken der Ausbildungszahlen macht das Halten der Landesfinanzschule Bayern als reine Ausbildungsstätte unmöglich, und so wird diese ab 1998 verstärkt auch für die Fortbildung der Beamten im mittleren Dienst der Steuerverwaltung mit einbezogen.

1999 begannen einige Neugestaltungsmaßnahmen, so wurde zuerst die Aula und der Eingangsbereich mit der Anmeldung umgestaltet.

Um die Parkplatznot zu lindern, wurden diese in 2000 erweitert.

2001 wurde vor der Mensa eine Terrasse angelegt und die Cafeteria erweitert.

2003 werden die Planungen für einen weiteren Lehrsaaltrakt und ein drittes Gästehaus begonnen.

2006 wurden die Gästehäuser über WLAN ans Internet angeschlossen.

2007 acht normale Zimmer werden für rund 100.000 Euro zu vier behindertengerecht ausgestatteten Zimmern umgebaut. Außerdem werden neue Parkmöglichkeiten geschaffen.

2008 in den Haushalt wurde eine Investition von 9,77 Millionen Euro aufgenommen, die den Bau eines dritten Wohngebäudes sowie eines zweiten Lehrsaalgebäudes vorsieht. Der Bau begann im April 2008 und soll 2011 abgeschlossen sein. Die Neubauten wurden nötig, da durch die gute Annahme von Fortbildungsveranstaltungen und die steigenden Ausbildungszahlen eine fast 100-Prozentige Auslastung der Gebäude besteht.

Weblinks


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