Maasdorf (Elbe-Elster)

Maasdorf (Elbe-Elster)
Maasdorf
Koordinaten: 51° 32′ N, 13° 25′ O51.53491666666713.408490Koordinaten: 51° 32′ 6″ N, 13° 24′ 30″ O
Höhe: 90 m
Einwohner: 481 (2005)
Eingemeindung: 1993
Postleitzahl: 04924
Vorwahl: 035341

Maasdorf ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg und liegt drei Kilometer nordöstlich der Stadt linksseitigs an der Kleinen Elster im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.

Maasdorf gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda und besitzt derzeit 481 Einwohner.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwicklung des Ortsnamens

Konkrete Überlieferungen, über die Herkunft des Namens in schriftlicher Form, gibt es nicht. Aber im Laufe der Jahrhunderte gab es eine Reihe verschiedener Schreibweisen.

1376 Mostorph, 1378 Mostorf, 1391 Mannstorf, 1402 Mansdorff, 1442 Mastorff, 1457 Monstorff, 1529 Maßdorff, 1550 Masdorff, 1752 Maasdorff.

Ortsgeschichte

Die urkundliche Ersterwähnung im Jahr 1376 bezeichnete den Ort als Mostorph. Er ist wahrscheinlich deutschen Ursprungs. 1391 wurde er Mannstorf genannt.[2] Ursprüngliche Besitzer sind die Ileburger, welche auf der Burg in Liebenwerda herrschten. Auf Grund des damals verstärkt auftretenden Hochwasser mussten die Einwohner ihre Ernten oftmals mit Kähnen einbringen. 1457 brennt das Dorf vollständig ab. Beim anschließenden Neuaufbau des Dorfes bekamen die Einwohner Unterstützung vom Kirchspiel Wahrenbrück, wozu Maasdorf bis 1528 gehörte. Das riesige Kirchspiel, wozu auch Dobra und Theisa gehörten, wurde von zwei Geistlichen verwaltet. Zu dieser Zeit wurden auch die Einwohner des Ortes in Wahrenbrück beigesetzt. Eine Weg von Maasdorf nach Wahrenbrück heißt noch heute Leichenweg. Seit 1529 gehörte Maasdorf zur Parochie Liebenwerda. Zum Gottesdienst ging man am Anfang nach Wahrenbrück und später erst nach Liebenwerda.Wenn Recht gesprochen werden sollte, mussten die Maasdorfer vor dem Dingstuhl in Dobra erscheinen.

Bereits 1543 wurden die Maasdorfer Teiche erbaut, welche heute ein beliebtes Ausflugsziel sind. Verwaltungsunterlagen sagen um 1589 aus, dass Maasdorf 15 Hufen Land besaß. Früher besaß das Dorf 26 Hufen, aber es waren 11 Hufen zum Bau des Maasdorfer Teiches 1543 genommen worden. 1558 konnte der große Teich mit 350 Setzlingen besamt werden.

Am 13.Februar1609 brannten in Maasdorf 17 Häuser ab. Infolge des Dreißigjährigen Krieges leidet der größtenteils wüste Ort unter großer Armut. Am 19.Mai 1688 brannte die Mühle in Maasdorf.

1701 wurde ein Rittergütlein erwähnt, welches dem Oberförster von Seydewitz gehörte. Mit seinem heutigen Parkschlösschen befindet es sich am Mühlgraben. 1789 wurde zum Hochwasserschutz ein Damm von 122,5 Ellen Länge an der Kleinen Elster errichtet.

1815 zählte der Ort 168 Einwohner und bereits 1835 besaß Maasdorf 43 Häuser mit 211 Einwohnern, 44 Pferden, 196 Rindern, 425 Schafen, 13 Ziegen und 98 Schweinen.[3] Am 27. Januar 1856 vernichtete eine Feuersbrunst sechs Gehöfte, nur ein Teil des Viehbestandes konnte gerettet werden.

1874 wurde im Ort eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Laut Liebenwerdaer Kreisblatt wurden am Freitag, dem 23. Juli 1875, um 15.30 Uhr die Feuerspritzen einer ersten Kontrolle unterzogen. Ab 1875 gehörte die Kolonie Knissen zu Maasdorf und 1898 kaufte Paul Weiland die auch als Rittergütlein bezeichnete Domäne, welche bis zur Bodenreform 1947 im Besitz der Familie Weiland blieb. Frau Weiland kam aus Südtirol und ließ im italienischen Stil die einzelnen Gebäude durch Türmchen miteinander verbinden und gab damit dem so entstandenen neuen Gebäude einen schlossähnlichen Charakter.

Im Jahre 1910 zählte Maasdorf 866 Einwohner. In den zwanziger Jahren, bis zum Abriss der Mühle 1935, war Max Schulze Mühlenbesitzer.

1933 gab es im Dorf 922 Einwohner und 1936 wurde Knissen nach Thalberg eingemeindet.

Am 22. April 1945 rückte die Rote Armee in Maasdorf ein. Die russischen Soldaten durchsuchten alle Höfe hauptsächlich nach Pferden und die besten Pferde der Bauern wurden beschlagnahmt. Bei Fellers wurde auch gesucht. Gefunden wurde eine SS-Uniform, die eine Flüchtlingsfrau auf einen dort untergestellten LKW geworfen hatte. Nach einem Augenzeugenbericht steckten die Soldaten das gesamte Grundstück von Hand an, und es brannte nieder.
Weil der Dorfschullehrer Karl Drechsler sein Hab und Gut verteidigen wollte, wurde er nach offiziellem Kriegsende, am 11. Mai, grausam und brutal vor den Augen seiner Ehefrau von russischen Soldaten im Schulgarten erschossen. Alle im Dorf nahmen an der Trauerfeier teil, und es wird bis zum heutigen Tag noch von ihm gesprochen.

1958 wurde die LPG Elsterland gegründet und 10 Jahre später, 1968 wird der Maasdorfer Radsportler Axel Peschel in Warschau Sieger der damals sehr populären Internationalen Friedensfahrt.

1999 erreichte der Ort den 1. Platz im Wettbewerb Schönstes Dorf, außerdem bekam es einen Umweltpreis verliehen und 2005 wurde Maasdorf´s jüngster Anziehungspunkt, das Elster-Natoureum eingeweiht.

Weitere historische Daten

Im Ersten Weltkrieg fallen 34 Einwohner aus Maasdorf und im Zweiten Weltkrieg fallen 40 Menschen.[4][5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Elster-Natoureum

„Natur anschauen, erleben und von ihr lernen“ ist das Motto des Elster Natoureums.
Die gesamte Region wird mit seinen Sehenswürdigkeiten dargestellt.
In einer Natur-Erlebnis-Ausstellung kann man sich über die vielfältige Fauna und Flora der Umgebung informieren. Eine plastische Landkarte zeigt die örtlichen Besonderheiten, die topographische Beschaffenheit der Landschaft sowie die verkehrstechnischen Verknüpfungen aller Orte des Territoriums.
Was drinnen in „klein“ zu sehen ist, überrascht draußen in „groß“. Zu Fuß kann man das Gebiet zwischen Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Falkenberg und Doberlug-Kirchhain durchqueren. Flüsse und Teichlandschaften breiten sich vor dem Besucher aus. Dabei bewegt sich eine Miniatureisenbahn realitätsgetreu durch das gesamte Gebiet.

Naturlehrpfad

Ein Erlebnis ist der 1993 errichtete Naturlehrpfad, welcher jährlich erweitert wird.

Fußnoten und Einzelnachweise

  • Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V.. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, ISBN 3-7245-1420-4, S. 258/259. 
  • Ausführliche Gemeinde-Chronik auf der Gemeinde-Homepage
  1. 31. Dezember 2005
  2. Heimatkalender für den Kreis Bad Liebenwerda , 1959, S. 28
  3. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596, Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10. 
  4. Chronik der Stadt Liebenwerda,2007, S.258/259
  5. http://www.maasdorf.de/ mit ausführlicher Gemeinde-Chronik

Weblinks


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