Bahnstrecke Neuburxdorf–Mühlberg

Bahnstrecke Neuburxdorf–Mühlberg
Neuburxdorf–Mühlberg
Streckennummer: 6827
Streckenlänge: 7,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Riesa
Bahnhof ohne Personenverkehr
0,0 Neuburxdorf früher Burxdorf (Prov. Sachsen)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Falkenberg
   
2,3 Langenrieth
   
4,5 Agl. Zuckerfabrik
   
5,0 Brottewitz
   
6,0 Mühlberg-Weinberge früher Weinberge
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
6,8 Anschluss Kieswerk
Dienst-/Güterbahnhof – Streckenende
7,5 Mühlberg (Elbe)

Die Bahnstrecke Neuburxdorf–Mühlberg ist eine normalspurige Nebenbahn in Brandenburg, welche ursprünglich von der Kleinbahn-Aktiengesellschaft Burxdorf–Mühlberg errichtet und betrieben wurde. Die Strecke verläuft von Neuburxdorf an der Hauptbahn Jüterbog–Falkenberg–Riesa nach Mühlberg (Elbe).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Streckeneröffnung 1909

Bahnhof Burxdorf (heute Neuburxdorf) um 1900

Die Kleinbahn-AG Burxdorf–Mühlberg eröffnete am 17. September 1909 den Personen- und Güterverkehr auf ihrer im heutigen Landkreis Elbe-Elster gelegenen normalspurigen Strecke. Der Kreis gehört seit der Wiedervereinigung Deutschlands zum Land Brandenburg.

Bei der Gründung am 3. Dezember 1908 hatten das Königreich Preußen, die Provinz Sachsen, der Kreis Liebenwerda, die Stadt Mühlberg und ein Mühlberger Kaufmann die Aktien übernommen. Beim Bau wurde das seit 1873 bestehende Anschlussgleis zur Zuckerfabrik in Brottewitz einbezogen.

Der Fahrzeugpark umfasste 1919 zwei Dampflokomotiven, drei Personen-, einen Pack- und 18 Güterwagen. 1939 war im Bestand nur ein Triebwagen hinzugekommen, er war 1937 bei der Gottfried Lindner AG gebaut worden. In den Jahren 1930 bis 1937 betrieb die Kleinbahn auch eine eigene Omnibuslinie von Mühlberg über Burxdorf zur Kreisstadt Liebenwerda.

Die Gesellschaft nannte sich ab 14. August 1939 Kleinbahn-AG Neuburxdorf–Mühlberg und ab 20. Oktober 1942 Eisenbahn-AG Neuburxdorf–Mühlberg.

Den Betrieb führte bis 1945/46 die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. 1947 ging die Bahn über auf die Sächsische Provinzbahnen GmbH und am 1. April 1949 auf die Deutsche Reichsbahn. Diese stellte den Personenverkehr am 30. September 1961 ein.

Wiederinbetriebnahme des Personenverkehrs

Wiedereröffnung des Schienenpersonenverkehrs nach 46 Jahren in Mühlberg (Elbe) durch den Elbe-Elster-Express mit der Ferkeltaxe 171 056

Nach 46 Jahren nahm die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) den gelegentlichen Personenverkehr am 6. Juli 2007 im Rahmen eines EU-finanzierten Bürgerbahnprojektes wieder nach Mühlberg auf.[1] Im Sommerhalbjahr 2008 ist geplant worden, samstags zwei Zugpaare des Elbe-Elster-Express von Falkenberg (Elster) nach Mühlberg zu fahren, wobei ein Zugpaar nach Schlieben verlängert werden sollte. Zuvor hatte die DRE das kurze Teilstück vom Abzweig Kieswerk zum Bahnhof Mühlberg zunächst als Anschlussbahn übernommen. Diese wurde am 25. April 2008 in eine öffentliche Infrastruktur umgewandelt.[2] Der planmäßige Betrieb konnte zunächst nicht aufgenommen werden, da die Grundstückseigentümerin des Bahnhofes Mühlberg eine einstweilige Verfügung beantragt hatte.[3] Diese wurde jedoch vom Amtsgericht Bad Liebenwerda versagt, sodass der Personenverkehr am 17. Mai 2008 aufgenommen werden konnte.[4] Im Juli 2008 wurde allerdings der Verkehr wieder eingestellt, die DRE begründete dies mit zu geringer Nachfrage.

Aussichten

Aufgrund des umfangreichen Güterverkehrs zum Kieswerk der Elbe-Kies GmbH in Mühlberg und zum Werk der Südzucker AG in Brottewitz ist die Strecke nicht stilllegungsgefährdet.

Auf Grund fehlender Weichenverbindungen ist der Halt am Hausbahnsteig im Bahnhof Neuburxdorf nicht möglich. Es wurde bereits geplant, einen neuen Bahnsteig nach der Ausfädelung der Mühlberger Strecke in der Nähe des Bahnübergangs zu errichten. Die Umsetzung oder eine Behelfsvariante ist daher vonnöten.

Streckenbeschreibung

Ausgangspunkt ist der Bahnhof Neuburxdorf, der an der von der Berlin–Anhaltischen Eisenbahn Gesellschaft erbauten Strecke Falkenberg–Riesa liegt. Die Ausfädelung der Strecke erfolgt von dem Richtung Riesa führenden Gleis in Richtung Nordwesten. In westlicher Richtung erreicht die Bahn nach 4,5 Kilometern den Anschluss zur Zuckerfabrik Brottewitz. Dort schwenkt die Trasse in einer 90 Grad-Kurve nach Süden und führt entlang der östlichen Elb-Hochterrasse nach etwa 7 Kilometern in den Anschluss des Kieswerks in Mühlberg. An dessen Beginn zweigt das ca. 700 m lange Gleis in südwestlicher Richtung zum Bahnhof der Stadt Mühlberg an der Elbe ab. Hier hatte auch die Betriebsleitung ihren Sitz. Zwischen 1910 und 1918 gehörte noch eine zwei Kilometer lange Hafenbahn in Mühlberg dazu.

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung des DBV: Nach 46 Jahren fährt wieder Personenzug nach Mühlberg (Elbe). Abgerufen am 4. Juli 2007.
  2. DRE-Pressemeldung, wiedergegeben in www.lokreport.de: "Genehmigung für Elbe-Elster-Bahn bis Schlieben". Abgerufen am 1. Mai 2008.
  3. Presseinformation des DBV-Fördervereins Elbe-Elster-Express: "Bahnofsbesitzerin von Mühlberg (Elbe) stoppt Elbe-Elster-Express". Abgerufen am 8. Mai 2008.
  4. Eurailpress: DRE: Elbe-Elster-Bahn darf fahren. Abgerufen am 13. Mai 2008.

Literatur

  • List, Röper, Zieglgänsberger: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen – Sachsen-Anhalt. Stuttgart 1998.

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