Lauffen ob Rottweil

Lauffen ob Rottweil
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Deißlingen
Deißlingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Deißlingen hervorgehoben
48.1133333333338.6061111111111611Koordinaten: 48° 7′ N, 8° 36′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Rottweil
Höhe: 611 m ü. NN
Fläche: 32,16 km²
Einwohner: 6163 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km²
Postleitzahl: 78652
Vorwahl: 07420
Kfz-Kennzeichen: RW
Gemeindeschlüssel: 08 3 25 072
Adresse der Gemeindeverwaltung: Kehlhof 1
78652 Deißlingen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ralf Ulbrich (parteilos)

Deißlingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rottweil.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Deißlingen liegt am Oberlauf des Neckars, etwa sieben Kilometer von der Kreisstadt Rottweil entfernt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Auf der Gemarkung von Deißlingen befindet sich auch der Staatsbahnhof Trossingen.

Größere Städte im Umkreis

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Deißlingen hat eine Gemarkungsfläche von 3215 ha. Davon sind 238 Gebäude- und Freiflächen, 1179 ha landwirtschaftlich genutzte Flächen, 1450 ha Wald und 269 ha Verkehrsflächen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Deißlingen besteht aus den Gemeindeteilen Deißlingen und Deißlingen-Lauffen. Die Gemeindeteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden Deißlingen und Lauffen ob Rottweil. Die beiden Gemeindeteile bilden Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, der Gemeindeteil Deißlingen-Lauffen bildet zugleich eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher und einer örtlichen Verwaltungsstelle.[2]
Zum Gemeindeteil Deißlingen gehören das Dorf Deißlingen, der Weiler Hinterhölzer Höfe, die Höfe Langenfeld und Maienbühl und der Wohnplatz Bundesbahnhof Trossingen. Zum Gemeindeteil Deißlingen-Lauffen gehören das Dorf Lauffen ob Rottweil, die Weiler Hochhalden und Niederhalden, das Gehöft Lerchenbühl und der Wohnplatz Schachthaus. Im Gemeindeteil Deißlingen liegen die abgegangene Burgen Hirnbach (Hornbach) und Neckarstetten.[3]

Geschichte

Das Pfarrdorf Deißlingen ist eines der ältesten im ehemaligen Oberamt Rottweil, erstmals genannt im Jahr 802 unter dem Namen Vila Tussenlinga. Noch älter sind Funde aus der Römerzeit (z. B. Badanlage unter der katholischen Kirche) und der Besiedlung durch die Alemannen (Gräber 1930 und 1990 freigelegt).

Später gelangte Deißlingen durch Schenkungen und Verkauf aus kirchlichem, klösterlichem Besitz in reichsstädtischen, rottweilerischen Besitz, aus dem es sich im 18. Jahrhundert in die Selbstverwaltung lösen konnte.

Lauffen ob Rottweil wurde erstmals im Jahr 1248 schriftlich erwähnt, verbunden mit einem Güterbesitz des Zisterzienserklosters Salem. Stärker verbunden ist die Ortsgeschichte Lauffens mit dem nahe gelegenen Kloster Rottenmünster, welches viele Besitztümer auf der Gemarkung Lauffen hatte. Der Name geht auf den ehemaligen Wasserfall des Neckars im Ort zurück (siehe auch Wasserfälle in Deutschland und Laufen/Lauffen).

Politik

Bürgermeister

Zum Nachfolger von Wolfgang Wesner (SPD), der nicht mehr kandidierte, wurde am 7. Dezember 2008 mit 79,12 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen Ralf Ulbrich, bislang Hauptamtsleiter in Bermatingen, gewählt, am 1. März 2009 trat er sein Amt an.

Gemeinderat

Die letzte Kommunalwahl ergab folgende Sitzverteilung:

Ortschaftsrat Lauffen

Die letzte Kommunalwahl ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 9 Sitze
SPD 8 Sitze
FDP 1 Sitz
CDU 6 Sitze
SPD 5 Sitze

Ortsvorsteher ist Karl Heinz Maier.


Sehenswürdigkeiten

Der Ort liegt an der Deutschen Uhrenstraße. Im Rathaus Deißlingen befindet sich als Dauerausstellung ein uhrenkundliches Museum.


Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Die Gemeinde verfügt über drei größere Gewerbegebiete: das Gewerbegebiet Breite im Gemeindeteil Deißlingen mit direktem Anschluss an die B27, das Gewerbegebiet Mittelhardt im südlichsten Teil der Gemarkung, welches sich am Kreuz B27/A81 befindet, und das Gewerbegebiet Lauffen im gleichnamigen Gemeindeteil und ebenfalls an der Bundesstraße gelegen.

Während jahrhundertelang die Landwirtschaft wichtigster Wirtschaftszweig war, wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wie überall in der Region, die Uhrenindustrie auch in Deißlingen und Lauffen bedeutend. Nach dem allmählichen Niedergang der Branche haben sich heute zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen, auch bedingt durch die zentrale Lage und gute Verkehrsanbindung, angesiedelt. Die bedeutendsten Arbeitgeber sind die Firmen Schuler-Rohstoff GmbH, PHG Peter Hengstler GmbH (Datentechnik), Menath Transporte GmbH (Spedition) und Knauf Gips KG (Gipswerke).

Verkehr

Deißlingen ist über die B27 und die Auffahrt Villingen-Schwenningen der A81 verkehrsmäßig sehr gut angebunden.

In Deißlingen halten Züge der Bahnstrecke Rottweil–Villingen. Mit Einführung des 3er-Ringzuges erhielt der Ort den neuen Haltepunkt Deißlingen Mitte. Der ursprüngliche Bahnhof der Deutschen Bahn wird nicht mehr genutzt.

Die beiden Gemeindeteile befinden sich außerdem im Netz des Stadtbus Rottweil.

Öffentliche Einrichtungen

  • Seit August 2004 ist im Industriegebiet Mittelhardt das regionale Binnenzollamt angesiedelt.

Bildung

Deißlingen hat eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule und Ganztagesbetreuung, Lauffen eine Grundschule mit Ganztagesbetreuung. In Deißlingen gibt es drei Kindergärten, in Lauffen einen.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Deißlingen vom 26. März 1996, zuletzt geändert am 17. Juli 2001
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 491–492

Weblinks


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