Dunningen

Dunningen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Dunningen
Dunningen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dunningen hervorgehoben
48.2113888888898.5072222222222666
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Rottweil
Höhe: 666 m ü. NN
Fläche: 48,44 km²
Einwohner:

6.025 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 78655
(Gifizenmoos: 78713)
Vorwahlen: 07403, 07402
Kfz-Kennzeichen: RW
Gemeindeschlüssel: 08 3 25 014
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 25
78655 Dunningen
Webpräsenz: www.dunningen.de
Bürgermeister: Gerhard Winkler (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Dunningen im Landkreis Rottweil
Donau Landkreis Freudenstadt Landkreis Tuttlingen Ortenaukreis Schwarzwald-Baar-Kreis Zollernalbkreis Aichhalden Bösingen (bei Rottweil) Deißlingen Dietingen Dornhan Dunningen Eschbronn Epfendorf Fluorn-Winzeln Hardt (Schwarzwald) Lauterbach (Schwarzwald) Oberndorf am Neckar Rottweil Rottweil Schenkenzell Schiltach Schramberg Sulz am Neckar Villingendorf Wellendingen Vöhringen (Württemberg) Zimmern ob RottweilKarte
Über dieses Bild

Die Gemeinde Dunningen liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Rottweil im Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Dunningen liegt zentral in einem den Landkreis Rottweil von Nord nach Süd durchziehenden Offenlandstreifen, der überwiegend ackerbaulich genutzt wird. Dunningen befindet sich im Bereich des Muschelkalks und damit zwischen den geographischen Landschaftseinheiten Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Es gehört noch zum Bereich der Ostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes, der im Osten von den Oberen Gäuen abgelöst wird.

Dunningens verkehrsgeographische Lage ist günstig, da die Gemeinde an der B 462, einer wichtigen Verbindungsachse zwischen Rottweil und Schramberg, liegt. So erreicht man die Schweiz in etwa einer Stunde und Österreich in etwa zwei Stunden. Ins nahe gelegene Elsass ist es ebenfalls nicht weit. Nach Stuttgart beträgt die Fahrtzeit etwa eine Stunde, am Bodensee ist man in weniger als einer Stunde. Durch den Ortsteil Seedorf fließt die Eschach, ein Nebenfluss des Neckars.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an den Schramberger Stadtteil Waldmössingen, im Osten an den Oberndorfer Stadtteil Beffendorf sowie an Bösingen und Villingendorf, im Süden an das zu Rottweil gehörende Gewann Hochwald, Zimmern ob Rottweil und Eschbronn und im Westen an den Stadtteil Sulgen der Stadt Schramberg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Dunningen besteht aus den drei Ortsteilen Dunningen, Seedorf und Lackendorf. Zum Ortsteil Dunningen gehören das Dorf Dunningen, die Weiler Auf der Stampfe und Frohnhof (Berghof), die Höfe Eichhof, Gifizenmoos, Stittholz, Staudenrain und Beckenwäldle und der Wohnplatz Hinterburg. Zu den Ortsteilen Lackendorf und Seedorf gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Ortsteil Lackendorf liegt die abgegangene Ortschaft Händelbrunner Hof.[2]

Geschichte

Die Anfänge des Dorfes reichen bis zu den Römern. Beweis dafür ist der Fund einer Römerstraße und einer Villa Rustica, eines römischen Bauernhofes. Außerdem gab es im benachbarten Waldmössingen ein Römerkastell. Nach den Römern besiedelten die Alemannen das Gebiet.

Im Jahre 786 wurde Dunningen in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. Dunningen war zunächst ein reichsfreies Dorf, seit 1435 dann Gebietsort der Reichsstadt Rottweil. 1803 wurde es durch den Reichsdeputationshauptschluss württembergisch und in das neugeschaffene Oberamt Rottweil eingegliedert. Die im 11. Jahrhundert erbaute Burg Dunningen ist über die Jahrhunderte abgegangen.

Im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg in den 1970er Jahren wurden die Gemeinden Lackendorf am 1. August 1972 und Seedorf am 1. Januar 1974 eingemeindet. Seedorf gehörte früher zur Reichsstadt Rottweil und wurde nach der Mediatisierung im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses dem Oberamt Oberndorf zugeschlagen. Nach dessen Auflösung 1938 fiel der Ort an den Landkreis Rottweil.

Seit dem 1. Mai 1988 gibt es in Dunningen das kulturgeschichtliche Museum im Rathaus.

Religionen

Auch nach der Reformation blieb Dunningen römisch-katholisch geprägt. So gibt es bis heute mit der Gemeinde St. Martin lediglich ein katholisches Pfarramt. Die wenigen protestantischen Gläubigen sind in die evangelische Gemeinde Locherhof in Eschbronn eingepfarrt.

Politik

Dunningen bildet mit Eschbronn eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte zu folgendem Ergebnis:

  1. Freie Liste 48,0 % (+5,2) – 8 Sitze (+1)
  2. CDU 30,6 % (−6,4) – 5 Sitze (−1)
  3. SPD 21,4 % (+1,2) – 3 Sitze (±0)

Für Lackendorf und Seedorf besteht jeweils ein eigener Ortschaftsrat.

Bürgermeister

Gerhard Winkler wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. November 2008 zum vierten Mal in seinem Amt bestätigt. Er erhielt ohne Gegenkandidaten 95,9 % der abgegebenen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 41,4 %.

Wappen

Wappen von Dunningen

Blasonierung: In von Silber und Rot schräggeteiltem Schild oben und unten je eine goldbesamte Rose in verwechselten Farben mit grünen Kelchblättern, an einem Stiel aus dem roten und silbernen Feld wachsend.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Heimatmuseum im Rathaus in Dunningen: Im Museum im Rathaus ist auch das Leben und das Wirken von Emil Maier dargestellt. Er war ein SPD-Politiker im Kaiserreich und in der Weimarer Republik und hat es bis zum badischen Innenminister gebracht. Kommunalpolitisch hat er insbesondere in Mannheim und Heidelberg gewirkt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich findet im Advent das Weihnachtskonzert des Musikverein 1900 Dunningen e. V. statt. Im Wechsel mit dem Ortsteil Seedorf findet jährlich am letzten Juniwochenende ein großes Dorffest statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Dunningen ist über die Bundesstraße 462 (RastattRottweil) an das überregionale Verkehrsnetz angebunden.

Dunningen liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Rottweil. Mehrere Buslinien bedienen das Gemeindegebiet. Zum etwa 14 km östlich von Dunningen gelegenen Intercity-Bahnhof Rottweil verkehren die Linie 9 des von der Energieversorgung Rottweil betriebenen Stadtbusses Rottweil und die Südbadenbus-Linie 7478. Die Linie 7478 verkehrt auch zum 23 km nordwestlich gelegenen Bahnhof Schiltach an der Kinzigtalbahn (FreudenstadtHausach). Den Ortsteil Seedorf bedient die Südbadenbus-Linie 7477 zum etwa 15 km nordöstlich gelegenen Bahnhof Oberndorf (Neckar), der wie Rottweil an der Gäubahn (Stuttgart–Singen) liegt.

Öffentliche Einrichtungen

In Dunningen befindet sich die Güteprüfstelle der Bundeswehr Oberndorf.

Bildungseinrichtungen

Die Gemeinde Dunningen verfügt über eine Real- und Hauptschule mit Werkrealschule (Eschachschule), eine Grundschule im Ortsteil Seedorf und eine Förderschule (Jakob-Mayer-Schule). Das Gymnasium kann in Schramberg besucht werden. In allen drei Ortsteilen besteht ein Gemeindekindergarten, im Kernort außerdem ein Kindergarten in römisch-katholischer Trägerschaft.

Sport

Sportvereine der Gemeinde sind der FC Dunningen, der TSV Dunningen, der TC Dunningen, der TTV Dunningen, der Schützenverein, der SV Seedorf und der TTC Seedorf. Der SV Seedorf ist dabei der mitgliederstärkste Verein der Gesamtgemeinde.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Gottfried Christoph von Zimmern (1524–1570), Domherr in Straßburg und Konstanz
  • Landolin Ohmacht (1760–1834), klassizistischer Bildhauer, der vor allem in Straßburg gewirkt hat, Schöpfer der Büste von Diotima, der Geliebten Hölderlins
  • Jacob Mayer (1813–1875), Fabrikant und Erfinder des Stahlformgusses, Gründer des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation
  • Hugo Sohmer (1854–1913), Klavierfabrikant, gründete 1872 Sohmer & Co. in New York City[3]
  • William Sohmer (1852–1929), Versicherungspionier und Politiker in New York City[4]
  • Emil Maier (1876–1932), SPD-Politiker im Großherzogtum Baden und später im Land Baden (ab 1919), 1932 Innenminister in Baden, der die Nationalsozialisten entschlossen bekämpfte

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 471–473.
  3. Hugo Sohmer in der englischsprachigen Wikipedia
  4. William Sohmer in der englischsprachigen Wikipedia

Weblinks

 Commons: Dunningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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