Lautertalbahn (Württemberg)

Lautertalbahn (Württemberg)
Süßen–Weißenstein
Kursbuchstrecke (DB): 903, 320p (bis 1970)
Streckennummer (DB): 4731
Streckenlänge: 10,41 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 1:30 = 33 
Minimaler Radius: 200 m
Legende
Strecke – geradeaus
Filstalbahn von Stuttgart
Bahnhof, Station
0,00 Süßen ehem. Gleis 7
Straßenbrücke
0,30 Bundesstraße 466
   
Filstalbahn nach Ulm
   
0,60 Abzweig Industrieanschluss
   
0,97 Abzweig zum Umspannwerk
   
1,16 Lauter
   
3,20 Beginn Radweg (erster Abschnitt)
   
3,42 Donzdorf
   
3,95 Bachbrücke in Donzdorf
   
4,10 Seitzenbachstraße
   
4,32 Messelbergsteige (Kreisstraße 1401)
   
4,94 Ende Radweg (erster Abschnitt)
   
5,69 Winzingen
   
6,95 Beginn Radweg (zweiter Abschnitt)
   
6,96 Grünbach
   
7,14 Bachbrücke bei Grünbach
   
8,71 Nenningen
   
9,30 Hangbrücke bei Nenningen
   
10,21 Ende Radweg (zweiter Abschnitt)
   
10,41 Weißenstein (Württ)
Bahnhofsgebäude von Nenningen

Die Lautertalbahn war eine 10,41 km lange und normalspurige Nebenbahn, welche zwischen 1901 und 1981 die beiden Ortschaften Süßen und Lauterstein-Weißenstein miteinander verband. Das Teilstück bis Donzdorf war darüber hinaus noch bis 1995 in Betrieb. Die Strecke zweigte als Stichbahn von der Filstalbahn ab und führte im Kursbuch zuletzt die Nummer 903 (in früheren Jahren auch die Bezeichnungen 320p bzw. 315g). Namensgebend war der parallel führende Fluss Lauter.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Am 7. Dezember 1901 wurde die Strecke von den Württembergischen Staats-Eisenbahnen eröffnet. Donzdorf war die bedeutendste Unterwegsstation. Die Bahn diente neben dem Gütertransport vor allem als Pendlerverbindung in das stark industrialisierte Filstal, aber auch bis in das Neckartal und den Großraum Stuttgart.

Niedergang

Zunächst wurde am 1. Juni 1969 (Beginn Sommerfahrplan) im Abschnitt Donzdorf–Weißenstein der Personenverkehr eingestellt. Am 26. September 1981 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs Grünbach–Weißenstein, am 22. Dezember 1989 Donzdorf–Grünbach. Im Streckenteil Süßen–Donzdorf wurde der Personenverkehr am 30. Mai 1980 eingestellt (ebenfalls zu Beginn des Sommerfahrplans), zum 1. Juli 1995 erfolgte die Einstellung des Güterverkehrs. Im September 1995 wurde dieser Abschnitt formal stillgelegt (Entwidmungsverfahren). Seit 2002 ist die Strecke nicht mehr befahrbar. Damals wurde zwischen Süßen und Donzdorf im Bereich eines Bahnübergangs das Gleis unterbrochen.

Heutiger Zustand der Trasse

Die Trasse ist noch vollständig erhalten, lediglich der Bahnhofsbereich Weißenstein wurde mit einem Gewerbegebiet überbaut. Die Gleisanlagen selbst wurden mittlerweile nahezu vollständig abgebaut. Als letzte Rückbau-Maßnahme wurden im März 2007 im Stadtgebiet Süßen die letzten vorhandenen Gleisreste entfernt. Lediglich im Bereich einer Feldwegüberfahrt zwischen Süßen und Donzdorf sowie auf dem Bahnhofsgelände Donzdorf sind noch zwei kurze Gleisjoche erhalten geblieben. Letzteres hat den Charakter eines Denkmals, auf welchem ein alter Bauzug-Wagen (dreiachsiger Umbauwagen) steht. Ebenfalls erhalten geblieben sind zwei der früher insgesamt drei Stationsgebäude (in Donzdorf und in Nenningen. Das Bahnhofsgebäude von Weißenstein wurde hingegen Ende der 1990er-Jahre abgerissen. Des Weiteren existieren auch noch alle Brückenbauwerke. Mit Ausnahme der Brücke über die Lauter beim Kilometer 1,16, die aber ebenfalls noch existiert, sind sie Bestandteil der beiden als Radweg genutzten Teilabschnitte (siehe unten).

Radweg

Zwei Teilabschnitte der ehemaligen Bahntrasse werden heute als asphaltierter Fuß- und Radweg benutzt, zum einen ein 1,74 km langer Abschnitt im Stadtgebiet Donzdorf (zwischen dem etwas südlich des Bahnhofs gelegenen ehemaligen Bahnübergang Wagnerstraße und dem nördlichen Bebauungsrand bei der Hafnerstraße), zum anderen ein 3,26 km langer Abschnitt zwischen dem ehemaligen Haltepunkt Grünbach und der Einfahrt in den ehemaligen Endbahnhof Weißenstein.

Literatur

  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 219–222. 

Weblinks


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