- Annette Peacock
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Annette Peacock (* 1941 als Annette Coleman in Brooklyn, New York City, USA) ist eine US-amerikanische Musikerin (Sängerin, Keyboarderin und Komponistin), die als Pionier des Synthie Pop und von live gespielter elektronischer Musik gilt.
Leben und Wirken
Sie spielte schon als Kind Klavier, hatte aber nie Instrumental- oder Kompositionsunterricht. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung als Schauspielerin in den Studios von United Artists 1960 entzog sie sich, um den Jazzbassisten Gary Peacock zu heiraten. Als Gary Peacock bei Miles Davis einstieg, riet sie ihm dazu, stattdessen mit Außenseitern wie Albert Ayler und Don Cherry zu spielen. 1965 begleitete sie Aylers Band auf Europatournee.
Mit Paul Bley, dessen Band Gary Peacock ab 1962 angehörte, begann sie dann eine Liebesbeziehung und engagierte sich beim gerade gegründeten Jazz Composers Orchestra. An Bleys Seite folgte sie dessen Frau Carla Bley nach und erwies sich als wenigstens ebenso stark und eigenwillig wie diese. Annette Peacock komponierte auf Bitten Paul Bleys Balladen und andere Stücke. Als Robert Moog ihr einen seiner Synthesizer für die Studioarbeit überließ, trat sie damit live auf. Sie schickte ihre Stimme durch den Synthesizer, entwarf einen rockigen Background für diese Stimme und produzierte bereits 1968 erste Rap-Stücke. Schließlich überredete sie ihren Lebensgefährten zur Bley-Peacock Synthesizer Show, einer der ersten elektronischen Jazzbands, an der teilweise Robert Wyatt bzw. Han Bennink beteiligt waren. 1971 veröffentlichte sie mit I'm The One eine Jazzrock-LP, die später Coverversionen von Al Kooper provozierte. Sie trat live mit Iggy Pop auf, wirkte in einem Film Salvador Dalís mit und studierte an der Juilliard School of Music.
Zwischen 1974 und 1978 lebte Annette Peacock zurückgezogen in England, um ihre Tochter aufzuziehen. Abgesehen von einer LP mit Bill Bruford erregte sie gegen Ende des Jahrzehnts mit zwei neuen Platten Aufsehen. Nach der LP Abstract-Conctact zog sich Annette Peacock weitgehend vom Musikgeschehen zurück, von gelegentlichen Auftritten mit dem Schlagzeuger Roger Turner abgesehen. 1995 zog Annette Peacock nach Woodstock; auf Konzertbühnen trat sie gemeinsam mit Evan Parker und Barre Phillips auf. Marilyn Crispell spielte 1996 mit Gary Peacock und Paul Motian eine Doppel-CD mit Annette's Kompositionen ein (Nothing Ever Was, Anyway). 2000 ging sie selbst mit einem Streichquartett ins Rainbow Studio, um An Acrobat’s Heart aufzunehmen.
Auswahl-Diskographie
- I'm the One (1972, mit u.a. Paul Bley, Glen Moore, Barry Altschul, Airto Moreira, Dom Um Romão)
- X-Dreams (1978, mit u.a. Ray Warleigh, George Khan, Chris Spedding, Brian Godding, Jeff Clyne, Bill Bruford)
- The Perfect Release (1979)
- Paris – Live (1981)
- Sky-skating (1982)
- Been in the Streets too long ( 1983 )
- I Have No Feelings (1985, mit Roger Turner)
- Abstract Contact (1988)
- An acrobat's heart (2000)
- 31:31 (2006)
Weblinks
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- US-amerikanischer Musiker
- Pseudonym
- Geboren 1941
- Frau
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