Bronnamberg

Bronnamberg
Bronnamberg
Stadt Zirndorf
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 55′ O49.43861111111110.909444444444350Koordinaten: 49° 26′ 19″ N, 10° 54′ 34″ O
Höhe: 350 m ü. NN
Eingemeindung: 1978
Postleitzahl: 90513
Vorwahl: 0911
Karte

Lage Bronnambergs im Landkreis Fürth

Bronnamberg ist ein Ortsteil der Stadt Zirndorf und liegt im mittelfränkischen Landkreis Fürth.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Bronnamberg befindet sich im Rangau zwischen den Städten Fürth, Ansbach und Rothenburg ob der Tauber. Die Ortschaft liegt nördlich oberhalb, am unteren Ende, des Urstromtals des Flusses Bibert auf ca. 350 m ü. nN.

Geschichte

In der unmittelbaren Umgebung von Bronnamberg befinden sich zahlreiche Quellen (Kaiserquelle, Königsquelle usw.). Daher vermutlich der Name „Brunnen am Berg = Bronnamberg“ (mundartlich „Brunnaberch“). In der germanischen Vorzeit spielten Quellen im Volksglauben unserer Vorfahren eine wichtige Rolle, denn sie waren heilige und geheimnisvolle Orte, sie galten u.a. als Eingang zur Unterwelt.

Archäologische Funde im Nachbarort Weinzierlein, wie die Hügelgräber im Erlach belegen, dass das Gebiet bereits gegen 1000 v. Chr. besiedelt war.

Das Dorf Bronnamberg wird erstmals im Jahre 1351 urkundlich erwähnt. Eine Adelheid Hermann (Lebsings Witwe) vermacht ihr Haus und Gut zu „Brunne an dem berg“ an das Gotteshaus in Langenzenn. 1379 stiftet der Burggraf Friedrich von Nürnberg eine Frühmesse auf einem Gut in „Brunn an dem perg“. Im Jahr 1430 zählt „Prunamberg“ zur Pfarrei Roßtal, aber im Laufe der Reformation kommt es zur Pfarrei Zirndorf.

Weitere Urkunden aus den Jahren:

  • 1464 (Salbuch des Amtes Cadolzburg „Brun am Perg“)
  • 1478 (Grundstücksbezeichnung „prun am perg“)
  • 1498 (Friedrich der Ältere verleiht 4 ½ Morgen gerodete Äcker in „Brunnenberg“)
alter Wegweiser
nördliche Ortseinfahrt
alter Ortskern (Gasthof Peter)
Feuerwehrhaus

In dem Kriegsjahr 1632 wird von einer Bronnamberger Bauerstocher Elisabeth Streit (geb. 1559) berichtet, welche in der Reichsstadt Nürnberg ein Stipendium für Studierende stiftet. Damit unterstützte sie im Dreißigjährigen Krieg viele notleidende Menschen.

Durch den Dreißigjährigem Krieg wird auch Bronnamberg sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, weil es in unmittelbarer Nähe zur Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf liegt. Der schreckliche Krieg und die Folgen wirft die weitere Entwicklung des Dorfes um Jahrzehnte zurück.

Das Fürstentum Ansbach geht 1792 in das Königreich Preußen über, es wird von 16 Wohngebäuden in Bronnamberg berichtet. Gerichtsbarkeit und Gemeindeherrschaft übt Cadolzburg aus. Besitzer sind: Cadolzburg (Kastenamt): 4 Höfe, 1 Halbhof, 6 Güter, 2 Häuser, Hirtenhaus. Langenzenn (Klosteramt): 1 Gut, 1 Haus (=siehe erste Urkunde).

Bronnamberg wird 1808 zur Gemeinde ernannt, sie wird aus den Orten Banderbach und Weiherhof gebildet. Sie verfügt über kein eigenes Wappen. Als Ort mit 18 Wohngebäuden und 80 Einwohnern wird Bronnamberg im Jahr 1824 beschrieben. Bei der ersten Gemeindereform im Jahre 1818 blieb sie unverändert und zählt 262 Einwohner.

Die „Freiwillige Feuerwehr Bronnamberg-Banderbach-Weiherhof“ wird 1886 gegründet.

Die bayerische Landesregierung genehmigt 1896 die Bildung eines eigenen Schulsprengels für die Orte Bronnamberg, Leichendorf, Wintersdorf und Weinzierlein. 1898 wird daher in Wintersdorf ein Schulgebäude errichtet. 1900 ging die Einwohnerzahl leicht auf 256 zurück, bis 1950 insgesamt schon 453 Bewohner gezählt werden.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Größe und der Charakter des Bauerndorfes Bronnamberg nicht wesentlich verändert.

Aber aufgrund des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg und der mittelbaren Nähe zu dem Industriestädtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen, entstehen seit den Siebziger Jahren, rund um den alten Ortskern zahlreiche Neubauten von Wohnhäusern und Wohnsiedlungen. Die Einwohnerzahl von Bronnamberg steigt daher sehr schnell auf über 700 Einwohner an. Mit dem „Betonwerk Besold“ siedelt auch ein erster mittelständischer Betrieb an. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Bronnamberg überschreitet 1969 die Tausendergrenze. Besonders der zu Bronnamberg gehörende Ort Weiherhof verwandelt sich, auf Grund des Baubooms in eine Großbaustelle. Die Altgemeinde Bronnamberg kümmert sich um Ver- und Entsorgung, baut Straßen, die Arbeiterwohlfahrt einen Kindergarten. In dieser Zeit werden ein Postamt und zwei Geldinstitute angesiedelt. Ärzte und Zahnärzte und eine Apotheke lassen sich nieder. Für die ursprünglich, kleine, bäuerlich geprägte Gemeinde Bronnamberg ist diese rasche Entwicklung eine enorme Herausforderung nicht nur finanziell sondern auch sozial. Im Jahr 1974 verdoppelt sich die Einwohnerzahl der Gemeinde bereits. Das neue Feuerwehrhaus der „Freiwilligen Feuerwehr Banderbach-Bronnamberg-Weiherhof“ wird 1978 eingeweiht.

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wird am 30. April 1978 die Gemeinde Bronnamberg aufgelöst und zur Stadt Zirndorf im Landkreis Fürth eingegliedert. Besonders durch den starken Zuzug in Weiherhof zählt die Gemeinde Bronnamberg zu diesem Zeitpunkt über 3500 Einwohner. Die letzten Bürgermeister waren die Herren Johann Stadelmann und Armin Eckert. Einweihung eines Spielplatzes und Bolzplatzes im Jahr 1979. Die Einwohnerzahl von Bronnamberg beträgt 1987 etwa 700. Im Jahr 1988 wird die neue Gemeindestraße Bronnamberg–Banderbach eröffnet. 2007 hatte Bronnamberg 796 Einwohner.

Brauchtum

Jeweils am ersten Wochenende im Monat Juli war in Bronnamberg Kärwa. Es handelte sich um eine reine fränkische Wirtshauskärwa mit Baumaufstellen und Betzentanz, in deren Zentrum der Gasthof Peter stand. Bis Anfang der 1990er wurde dieses Fest von Alt- und Neubürgern gefeiert. Seither wird dieses alte Brauchtum in Bronnamberg jedoch nicht mehr gepflegt.

Persönlichkeiten, die vor Ort leben

Verkehr

Bronnamberg wird mit der Buslinie 150 über Banderbach und Weiherhof am Zirndorfer Bahnhof an die Rangaubahn sowie an die Nürnberger Stadtbuslinien 70 und 72 sowie an Linien des OVF angebunden. Bronnamberg liegt im Geltungsbereich des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

Literatur

  • Festschrift "75 Jahre Stadt Zirndorf", 1987

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