Letzte Ausfahrt Brooklyn

Letzte Ausfahrt Brooklyn
Filmdaten
Deutscher Titel Letzte Ausfahrt Brooklyn
Originaltitel Last Exit to Brooklyn
Produktionsland Deutschland, USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Uli Edel
Drehbuch Desmond Nakano
Produktion Bernd Eichinger
Musik Mark Knopfler
Kamera Stefan Czapsky
Schnitt Peter Przygodda
Besetzung

Letzte Ausfahrt Brooklyn (Last Exit to Brooklyn) ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1989, das von den deutschen Filmemachern Bernd Eichinger und Uli Edel in den Vereinigten Staaten gedreht wurde. Zu den Darstellern gehören Jennifer Jason Leigh und Alexis Arquette.

Das Drama ist eine Verfilmung des Romans "Letzte Ausfahrt Brooklyn" von Hubert Selby aus dem Jahr 1964.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Brooklyn, New York in den 1950er Jahren. Harry Black ist ein Mitarbeiter der lokalen Gewerkschaft und gibt bei seinen neuen Freunden, die er gerade auf der Straße nach einer Schlägerei kennenlernte, mit den ihm zur Verfügung gestellten gewerkschaftlichen Räumen und Spesen an. Er, Ehemann einer von ihm stets zurückgewiesenen Frau und Vater eines Säuglings, entdeckt auf einer, mit den erwähnten Freunden, zufällig besuchten Transvestitenparty endlich seine Homosexualität und beginnt eine Beziehung zu Regina, einem androgynen Dandy.

Die übergewichtige Tochter des Arbeiters Big Joe ist schwanger und der zunächst vom Big Joe abgelehnte Vater des Kindes erscheint als sympathischer Schwiegersohn, mit dem Big Joe nach einigen Querelen und dem Einfluss seiner dominanten Ehefrau auch seinen Frieden macht.

Georgette ist ein junger, für die frühen Fünfziger Jahre erstaunlich offen auftretender, homosexueller Transvestit, der, auch wie zu erwarten ist, große Widerstände erfährt, sogar von seinem eigenen älteren Bruder. In einem Drogenrausch hastet er einem der Halbstarken hinterher, die zusammen mit Harry Black auf seiner Transvestitenparty waren, aber nun längst gegangen sind. Er liebt diesen jungen Mann, der diese Liebe zwar nicht erwidert, ihn aber einigermaßen respektiert. Dabei wird er von einem Auto erfasst und getötet.

Tralala ist eine in Manhattan tätige, stark blondierte junge Prostituierte, die ihre Kunden häufig in eine Falle lockt, in der diese von ihren halbstarken Komplizen ausgeraubt werden. Einer ihrer (hier von Raub unbehelligten) Freier ist ein melancholischer Leutnant vor seinem Fronteinsatz in Korea, der sich in sie verliebt und mit ihr einige spendable Tage verbringt. Es fällt ihr sehr schwer sich einzugestehen, dass sie seine Liebe erwidert. Eines Tages provoziert sie in ihrer betrunkenen Verzweiflung und Einsamkeit, in die sie nach Abreise des Leutnants fiel, die zahlreichen Männer in ihrer Stammkneipe und wird im Anschluss mehrmals vergewaltigt. Sal, ein Junge aus der Nachbarschaft (ein Sohn von Big Joe), der seinem Traum vom eigenen Motorrad anhängt und sich in die für ihn ungleich ältere Tralala heimlich verliebt hat, findet sie und vertreibt die letzten Unholde. Er verzweifelt an ihrem Anblick und bricht in Tränen aus.

Mittlerweile entdeckt die Gewerkschaftsführung Harry Blacks kreative Spesenabrechnungen, sowie andere Verfehlungen und wirft ihn aus seinem Büro raus. Gleichzeitig wendet sich seine große neue Liebe Regina, sein Tor zu sich selbst und seiner Sexualität, von ihm ab und Harry Black stürzt in übergroße Verzweiflung in dessen Verlauf er versucht sich von Sinnen an einem Jungen aus der Nachbarschaft zu vergehen. Dafür wird er von mehreren Männern übel zusammengeschlagen.

Eingebettet ist die Geschichte in einen großen Fabrikstreik, der auch mit Gewalt geführt wird, aber zu einem guten Ende kommt.

Kritiken

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 11. Mai 1990: Der Film sei eher eine Tragödie als ein Liebesfilm, weil er liebende Menschen in „unglücklichen Zeiten“ zeige. Die meisten Menschen würden solche Filme hassen, weil es kein glückliches Ende gebe. Die bedrückend wirkenden Drehorte seien unvergesslich.[1]

Nana A.T. Rebhan schrieb auf www.arte.tv, der Regisseur beweise, „dass er düstere Stimmungen perfekt in Szene setzen“ könne. „Die eine starke Atmosphäre kreierende Kameraarbeit von Stefan Czapsky und die coole Musik von Mark Knopfler“ würden zusätzlich dazu beitragen, „dass dieser Film den intensiven Eindruck eines amerikanischen Alptraums“ hinterlasse.[2]

Lexikon des internationalen Films: „... In einem Reigen mehrerer Tragödien entwirft die filmische Passionsgeschichte einen dumpf-düsteren Kosmos, in dem extreme Gewalt und Aggression die einzige Ausdrucksform menschlicher Regungen sind. Aufwendig und teilweise auch suggestiv, bleibt unterm Strich nicht mehr als ein überwiegend demonstrativ inszenierter Kraftakt, der kaum in die Tiefe dringt.

Auszeichnungen

Der Film gewann folgende Auszeichnungen:

Quellen

  1. Filmkritik von Roger Ebert
  2. Filmkritik von Nana A.T. Rebhan, abgerufen am 8. November 2007

Weblinks


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