- Peter Przygodda
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Peter Przygodda (* 26. Oktober 1941 in Berlin; † 2. Oktober 2011 in München[1]) war ein deutscher Filmemacher. Er wurde als Cutter von Wim-Wenders-Filmen bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn von Wolf Przygodda und seiner Frau Maria Elisabeth, geb. Schröder wuchs in Berlin-Kreuzberg auf und besuchte dort die Hermann-Hesse-Schule. Nach dem Abitur wollte er Architektur studieren und machte 1962 ein Praktikum auf dem Bau. Er verlor aber das Interesse am Studium.
Przygodda arbeitete weiter als Bauarbeiter, Schildermaler und Anstreicher und kam über das Künstlerlokal Leierkasten in Kontakt mit der Kreuzberger Künstlerszene. Anfang der 1960er Jahre gründete er mit Rolf Zacher die Studiobühne Ein-Groschen-Theater. 1966 hielt er sich in Frankreich auf und lebte vom Verkauf der Bilder befreundeter Maler. 1967 kehrte er nach Berlin zurück.
1967 kam er zum Film und erlernte als Assistent von Alfred Srp den Beruf eines Cutters. 1968 ging er nach München und war Regieassistent bei Roger Fritz’ Mädchen...nur mit Gewalt. 1969 debütierte er als Regisseur mit seinem Kurzfilm Der Besuch auf dem Lande. Zu seinen ersten Projekten als Cutter gehörte Wim Wenders’ Summer in the City; danach war er Cutter fast aller Filme von Wenders.
Er war Dozent an der Hochschule für Fernsehen und Film München und der Internationalen Filmschule Köln.
Peter Przygodda erhielt zweimal den deutschen Filmpreis in Gold. Im September 2010 wurde er mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt.
1979 heiratete er seine brasilianische Frau Rita de Cassia Mauricio Stud. 1986 wurde eine Tochter geboren. Przygodda erlag am 2. Oktober 2011 in München einer schweren Krankheit.
Filmografie (Auswahl)
als Regisseur:
- 1969: Der Besuch auf dem Lande (Kurzfilm)
- 1972: Can
- 1979: … als Diesel geboren
- 1981–1985: Alle Geister kreisen… Todos os espiritos circulam
als Cutter:
- 1969: Mädchen mit Gewalt – Regie: Roger Fritz
- 1970: Summer in the City – Regie: Wim Wenders
- 1970: Ein großer graublauer Vogel – Regie: Thomas Schamoni
- 1971: Cream – Schwabing-Report – Regie: Leon Capetanos
- 1971: Liebe so schön wie Liebe – Regie: Klaus Lemke
- 1972: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter – Regie: Wim Wenders
- 1972: Ludwig – Requiem für einen jungfräulichen König – Regie: Hans-Jürgen Syberberg
- 1973: Der scharlachrote Buchstabe – Regie: Wim Wenders
- 1973: Sylvie – Regie: Klaus Lemke
- 1974: Alice in den Städten – Regie: Wim Wenders
- 1974: Paul – Geschichte eines Ausgestoßenen – Regie: Klaus Lemke
- 1974: Ein bißchen Liebe – Regie: Veith von Fürstenberg
- 1975: Falsche Bewegung – Regie: Wim Wenders
- 1975: Die verlorene Ehre der Katharina Blum – Regie: Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta
- 1975: Teenager-Liebe – Regie: Klaus Lemke
- 1976: Sternsteinhof – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 1976: Im Lauf der Zeit – Regie: Wim Wenders
- 1977: Der amerikanische Freund – Regie: Wim Wenders
- 1977: Die linkshändige Frau – Regie: Peter Handke
- 1978: Die gläserne Zelle – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 1978: Messer im Kopf – Regie: Reinhard Hauff
- 1980: Nick’s Film – Lightning Over Water – Regie: Wim Wenders, Nicholas Ray
- 1980: Endstation Freiheit – Regie: Reinhard Hauff
- 1982: Der Stand der Dinge – Regie: Wim Wenders
- 1982: Der Zauberberg – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 1982: Der Mann auf der Mauer – Regie: Reinhard Hauff
- 1983: Schwarzfahrer – Regie: Manfred Stelzer
- 1984: Fluchtpunkt Berlin – Regie: Christopher Petit
- 1984: Paris, Texas – Regie: Wim Wenders
- 1986: Miko – Aus der Gosse zu den Sternen – Regie: Frank Ripploh
- 1987: Der Himmel über Berlin – Regie: Wim Wenders
- 1988: Linie 1 – Regie: Reinhard Hauff
- 1989: Letzte Ausfahrt Brooklyn (Last Exit to Brooklyn) – Regie: Uli Edel
- 1991: Bis ans Ende der Welt – Regie: Wim Wenders
- 1992: Die Abwesenheit – Regie: Peter Handke
- 1993: In weiter Ferne, so nah! – Regie: Wim Wenders
- 1994: Lisbon Story – Regie: Wim Wenders
- 1995: Transatlantis – Regie: Christian Wagner
- 1995: Jenseits der Wolken (Al di là delle nuvole) – Regie: Michelangelo Antonioni, Wim Wenders
- 1995: Der Totmacher – Regie: Romuald Karmakar
- 1995: Die Gebrüder Skladanowsky – Regie: Wim Wenders
- 1996: Der Unhold (The Ogre) – Regie: Volker Schlöndorff
- 1997: Am Ende der Gewalt (The End of Violence) – Regie: Wim Wenders
- 1998: Palmetto – Dumme sterben nicht aus (Palmetto) – Regie: Volker Schlöndorff
- 1998: Kopfleuchten – Regie: Mischka Popp und Thomas Bergmann
- 2000: Manila – Regie: Romuald Karmakar
- 2000: Die Stille nach dem Schuss – Regie: Volker Schlöndorff
- 2002: Tattoo – Regie: Robert Schwentke
- 2005: Schneeland – Regie: Hans W. Geißendörfer
- 2005: Don’t Come Knocking – Regie: Wim Wenders
- 2006: Strajk – Die Heldin von Danzig – Regie: Volker Schlöndorff
- 2007: Das wilde Leben – Regie: Achim Bornhak
- 2008: Palermo Shooting – Regie: Wim Wenders
- 2009: Mazel Tov – Regie: Mischka Popp und Thomas Bergmann
Auszeichnungen
- 1975: Filmband in Gold (Schnitt) für Falsche Bewegung
- 1978: Filmband in Gold (Schnitt) für Der amerikanische Freund, Die linkshändige Frau und Die gläserne Zelle
- 2009: Nominierung für den Deutschen Filmpreis für Palermo Shooting[2]
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
Literatur
- Hans-Michael Bock: Peter Przygodda – Cutter, Regisseur. Essay von Karlheinz Oplustil. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 12 (September 1988)
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Sechster Band. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3.
Weblinks
- Peter Przygodda in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Peter Przygodda bei crew united
- Peter Przygodda bei filmportal.de
- Mehr Verrücktheiten – Interview mit Mark Stöhr bei Zeit Online, 9. Dezember 2008
Einzelnachweise
- ↑ Peter Przygodda ist tot. In: www.deutsche-filmakademie.de. Deutsche Filmakademie, 4. Oktober 2011, abgerufen am 4. Oktober 2011.
- ↑ vgl. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen im Überblick bei welt.de, 13. März 2009
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