TAM Linhas Aéreas

TAM Linhas Aéreas
TAM Linhas Aéreas
Logo der TAM Linhas Aéreas
Airbus A330-200 der TAM Linhas Aéreas
IATA-Code: JJ
ICAO-Code: TAM
Rufzeichen: TAM
Gründung: 1961
Sitz: São Paulo, Flag of Brazil.svg Brasilien
Drehkreuz:

São Paulo-Guarulhos,
Rio de Janeiro-Galeão,
Brasília[1]

Heimatflughafen: São Paulo-Guarulhos
Unternehmensform: Sociedade Anônima (Aktiengesellschaft)
ISIN: US87484D1037
BRTAMMACNPR2
IATA-Prefixcode: 957
Leitung: Líbano Barroso (CEO)
Mitarbeiterzahl: 24.282[2]
Umsatz: 5,1 Milliarden Euro
Fluggastaufkommen: 30,407 Millionen[2]
Allianz: Star Alliance
Vielfliegerprogramm: Fidelidade
Flottenstärke: 154 (+ 85 Bestellungen)
Ziele: National und international

TAM Linhas Aéreas, Kurzform TAM, ist eine brasilianische Fluggesellschaft mit Sitz in São Paulo. Die größte Fluggesellschaft Südamerikas hat ihre Heimatbasis auf dem Flughafen São Paulo-Guarulhos und besitzt weitere Drehkreuze auf den Flughäfen Rio de Janeiro-Galeão und Brasília[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Sitz der TAM in São Paulo

Die Fluggesellschaft wurde 1961 unter dem Namen Táxi Aéreo Marília gegründet. Damals transportierte sie mit ihren einmotorigen Cessnas auf regionalen Routen Personen und Waren von und nach São Paulo sowie Mato Grosso. Die Geschichte der Fluggesellschaft ist eng verbunden mit dem Lebensweg von Capitão Rolim Adolfo Amaro, der 1963 als Pilot bei der TAM zu arbeiten begann. Bereits früh übernahm er die Leitung der TAM, die er – mit einigen Unterbrechungen – bis zu seinem Tod 1999 innehatte. 1971 hatte die Gesellschaft lediglich 3000 Passagiere.

1976 firmiert die TAM um zu TAM Transportes Aéreos Regionais und Rolim wird mit 67 % der Hauptaktionär. In den 1980er-Jahren sah die Gesellschaft einen starken Passagierzuwachs, unter anderem durch die Einrichtung von Routen zu stadtnahen Flughäfen und ihr besonderes Augenmerk auf die Zufriedenheit der Passagiere. Sie erhielt mehrere Preise, darunter 1995 die Auszeichnung „World's Best Regional Airline“ von der Zeitschrift „Air Transport World“. 1996 erwarb die TAM 80 % der Aktien der LAPSA und gründete für Flüge ins benachbarte Ausland die TAM Mercosur dessen heutiger Name TAM Airlines ist. Im gleichen Jahr erhielt die Gruppe den heutigen Namen Transportes Aéreos Meridionais.

Zeitweilig war eine Fusion der TAM mit dem finanziell angeschlagenen Konkurrenten Varig im Gespräch. Der Prozess gestaltete sich jedoch schwierig und das in einem ersten Schritt zwischen den beiden Fluggesellschaften vereinbarte Codesharing wurde im Juni 2005 wieder beendet.

Seit 1982 flog die TAM mit Flugzeugen des Typs Fokker F-27. Das erste Flugzeug mit Strahltriebwerken, eine Fokker 100, wurde 1986 in Dienst gestellt. Dieses Modell bildete in den 1980er und 1990er Jahren das Rückgrat der Flotte. Bis zu 54 Exemplare hatte TAM im Einsatz und war damit einer der größten betreiber dieses Modells. Nicht zuletzt aufgrund mehrerer Unfälle mit Flugzeugen dieses Typs, aber vor allem zur Erweiterung der Kapazitäten auf nationalen und internationalen Strecken, beschloss man 2002 die Umstellung auf Flugzeuge von Airbus. Mit den Typen Airbus A320, Airbus A321 und Airbus A319 bedient TAM heute nationale und regionale Routen in ganz Südamerika. Die Airbus A330 werden vorwiegend auf den Langstrecken eingesetzt. Zeitweise waren auch Airbus A340 und MD11 im Einsatz. Aufgrund des großen Bedarfs nach der Pleite von VARIG und im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2014 kommen auf der Langstrecke zunehmend die größeren Flugzeuge der Boeing 777-300 zum Einsatz, unter anderem nach Frankfurt.

Im Jahre 1993 führte TAM sein Vielfliegerprogramm Fidelidade ein, das erste Brasiliens.[2]

Am 13. Mai 2010 wurde TAM als 27. Mitglied in die Star Alliance aufgenommen.[3] Am 13. August 2010 wurde bekannt gegeben, dass TAM mit dem Konkurrenten LAN Airlines fusionieren soll.[4] Momentan beschäftigt die Airline rund 24.282 Mitarbeiter.[2]

Ziele

TAM fliegt zahlreiche inländische Ziele an, außerdem bedient die Gesellschaft über ihre Tochter TAM Airlines auch Ziele in benachbarten südamerikanischen Ländern. Interkontinental fliegt TAM derzeit von São Paulo-Guarulhos nach Miami, New York-JFK, Orlando, Mailand, Madrid, Frankfurt am Main (täglich mit Boeing 777-300ER), London-Heathrow und Paris-Charles de Gaulle, außerdem von Rio de Janeiro nach Miami, New York und Paris. Seit dem 10. August 2010 werden zusätzlich von Rio de Janeiro aus die Flughäfen Frankfurt (zunächst fünfmal wöchentlich) und London-Heathrow (zunächst dreimal wöchentlich) jeweils mit Airbus A330-200 angeflogen. Die Verbindung nach Zürich wurde 2002 bereits nach einem Jahr eingestellt.

Flotte

Ein Airbus A320-200 der TAM
Ein Airbus A340-500 der TAM

Mit Stand Oktober 2011 besteht die Flotte der TAM aus 154 Flugzeugen[5] mit einem Durchschnittsalter von 6,7 Jahren[6]:

Flugzeugtyp aktiv bestellt[7][8] Anmerkungen Sitzplätze[9]
Airbus A319-100 030 010 144
Airbus A320-200 086 032 PR-MBO in Star Alliance-Lackierung 174
Airbus A321-200 009 008 220
Airbus A330-200 020 PT-MVM in Star Alliance-Lackierung 223
Airbus A340-500 002 267
Airbus A350-800 010 - offen -
Airbus A350-900 017 - offen -
Boeing 767-300ER 003 205
Boeing 777-300ER 004 008 365
Gesamt 154 085

Zwischenfälle

  • Am 31. Oktober 1996 aktivierte eine Fokker 100 kurz nach dem Start in São Paulo im rechten Triebwerk die Schubumkehr. Die Maschine stürzte in ein Wohngebäude, alle 95 Personen an Bord und 4 Personen am Boden kamen ums Leben. [10]
  • Am 17. Juli 2007 schlitterte auf dem Flughafen São Paulo-Congonhas in São Paulo ein Airbus A320-200 bei Regen über das Ende der Landebahn hinaus. Die Maschine rollte über eine viel befahrene Straße in ein vierstöckiges Gebäude, in welchem sich die Büros der Gepäckabfertigung von TAM Express befinden, wo die Maschine in Flammen aufging. Bei dem Unglück kamen rund 200 Menschen ums Leben, davon 186 Menschen an Bord (162 Passagiere, 6 Besatzungsmitglieder, 18 Ground-Mitarbeiter der TAM) der Maschine und etwa zwei Dutzend am Boden. In den Monaten vor dem Unfall waren bereits Flugzeuge der Gesellschaften Varig, Gol, BRA und Pantanal auf demselben Flughafen über die Landebahn hinaus geschlittert. Eine Sperrung der Landebahn, die als unsicher gilt, war aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen wieder aufgehoben worden (siehe auch TAM-Linhas-Aéreas-Flug 3054).

Trivia

TAM betreibt in São Carlos das größte Luftfahrtmuseum Lateinamerikas. Dieses Museum wurde im Juni 2010 nach einer umfangreichen Neugestaltung wiederöffnet und stellt in seiner Dauerausstellung 96 verschiedene Flugzeuge zur Schau.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b "Star Alliance Zahlen & Fakten"
  2. a b c d e http://www.staralliance.com/de/about/airlines/tam/ aufgerufen am 18.Februar 2011
  3. http://www.staralliance.com/de/press/tam-launch-prp/
  4. http://www.flightglobal.com/articles/2010/08/13/346154/lan-and-tam-to-merge.html flightglobal.com - LAN and TAM to merge
  5. ch-aviation.ch - Flotte der TAM Linhas Aéreas (englisch) abgerufen am 4. Oktober 2011
  6. airfleets.net - Flottenalter der TAM (englisch) abgerufen am 4. Oktober 2011
  7. airbus.com - Bestellungen der TAM Linhas Aéreas (englisch) abgerufen am 21. Juni 2011
  8. boeing.com - Bestellungen der TAM Linhas Aéreas (englisch) abgerufen am 21. Juni 2011
  9. tam.com.br - Flotte (englisch) abgerufen am 21. Juni 2011
  10. http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19961031-0

Weblinks

 Commons: TAM Linhas Aéreas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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