Liesel Christ

Liesel Christ

Liesel Christ (* 16. April 1919 in Frankfurt am Main; † 15. August 1996 ebenda) war eine Frankfurter Volksschauspielerin.

Leben

Liesel Christ stand bereits im Alter von vier Jahren in einer Inszenierung von Puccinis Butterfly auf der Bühne des Frankfurter Opernhauses (heute Alte Oper) und avancierte zwei Jahre später durch Peterchens Mondfahrt zu einem Kinderstar der Frankfurter Theaterszene. Nach dem Besuch der Schauspielschule, die sie gemeinsam mit Siegfried Lowitz und Agnes Fink absolvierte,[1] war sie an verschiedenen Bühnen engagiert, unter anderem in Breslau, Koblenz sowie als Operettensoubrette am Theater Heilbronn.

Nach Kriegsende kehrte sie nach Frankfurt zurück, wo sie unter anderem im Kabarett und an der Landesbühne Rhein-Main auftrat. Deutschlandweit bekannt wurde sie ab 1959, an der Seite von Wolf Schmidt, durch ihre Rolle als Mama Hesselbach in den Fernsehserien „Die Firma Hesselbach“ und „Die Familie Hesselbach“. Darüber hinaus war sie in zahlreichen Theater- und Fernsehrollen zu sehen, unter anderem in Tatort-Folgen sowie 1976 in der erfolgreichen HR-Produktion Der Winter, der ein Sommer war (nach dem gleichnamigen Roman von Sandra Paretti).

1971 gründete sie das Frankfurter Volkstheater, das sie bis zu ihrem Tod leitete. Mit zahlreichen erfolgreichen Inszenierungen und Gastspielreisen, darunter mehrfach nach Israel, machte sie die kleine Dialektbühne zu einer anerkannten Institution. Ihre letzte Bühnenrolle war die Gundula Rothschild in dem Lustspiel Die fünf Frankfurter von Carl Rössler.

Zwischen 1989 und 1993 übernahm sie in 51 Folgen die Rolle der Agnes Bebel in Mit Leib und Seele.

Liesel Christ verstarb 1996 nach einem schweren Sturz mit nachfolgenden Hirnblutungen in ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main. Der damalige hessische Ministerpräsident Hans Eichel würdigte Liesel Christ mit den Worten: „Sie hat die Kultur in Hessen maßgeblich geprägt“. Ihr zu Ehren wurde in Frankfurt ein Teil des Anlagenrings zwischen der Alten Oper und dem Eschenheimer Tor in Liesel-Christ-Anlage umbenannt.

Preise und Auszeichnungen

Grab auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt

Einzelnachweise

  1. Dieter Bartetzko, „Frankfurts Darstellerin. Zum Tode von Liesel Christ“, in: FAZ vom 16. August 1996.

Weblinks


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