Lindewiese

Lindewiese
Lipová-lázně
Wappen von ????
Lipová-lázně (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Jeseník
Fläche: 4437 ha
Geographische Lage: 50° 14′ N, 17° 8′ O50.22833333333317.141111111111498Koordinaten: 50° 13′ 42″ N, 17° 8′ 28″ O
Höhe: 498 m n.m.
Einwohner: 2.577 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 790 61 - 790 63
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Lubomír Žmolík
Adresse: Lipová-lázně 396
790 61 Lipová-lázně 1
Website: www.lipova-lazne.cz

Lipová-lázně (deutsch Bad Lindewiese) ist eine Gemeinde mit 2.605 Einwohnern im Okres Jeseník, Tschechien. Sie ist ein bekannter Kaltwasserkurort und liegt im Tal des Stařič (Staritz) zwischen dem Reichensteiner und dem Altvatergebirge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unter dem Breslauer Bischof Thomas I. wurden zwischen 1232 – 1268 die Gebiete rund um das Altvatergebirge urbar gemacht. Für dieses Vorhaben holte er Siedler aus Thüringen und Franken. In einer Urkunde des Jahres 1257 zwischen der Regentschaft Thomas I. und Herzog Heinrich von Breslau, wird Lindewiese und 28 andere Orte des Bezirkes Freiwaldau namentlich genannt. Wahrscheinlich bestanden diese Siedlungen lange vorher. In einer späteren Urkunde werden 40 Bauernstellen namentlich aufgeführt die den Bischof Feldzehnt zahlen mussten. Im Grundbuchamt Freiwaldau waren im Jahre 1547 57 Bauernsiedlungen eingetragen.

Berühmt wurde Lipová-Lázně als Kurort, denn hier entwickelte Johann Schroth im 19. Jahrhundert seine Behandlungsmethoden der Kaltwasserkur. Bad Lindewiese und der Nachbarort Gräfenberg, untrennbar mit dem Begründer der modernen Kaltwasserkur, Vinzenz Prießnitz, verbunden, wurden zu den bekanntesten Kuranstalten der Monarchie. Nach 1945 begann für lange Zeit ein Niedergang des Kurbetriebes, der im Sozialismus als Massenabfertigung geführt wurde. Seit 1989 begann in Lipová-Lázně wieder die Umgestaltung zu einem modernen Kurort.

Der Ort liegt an der Bahnlinie von Jeseník nach Hanušovice, die wegen ihrer Streckenführung früher auch als Schlesischer Semmering bezeichnet wurde.

Am 1. Dezember 1930 hatte die Gemeinde Niederlindewiese 3470 Einwohner, am 17. Mai 1939 3290 und am 22. Mai 1947 2046 Bewohner. Die Deutschen wurden 1945 enteignet und vertrieben.

Gemeindegliederung

Lipová-Lázně ist ein langgestreckter Ort, der sich in die Ortsteile Bobrovník (Bieberteich), Dolní Lipová (Niederlindewiese), Lipová-Lázně (Bad Lindewiese) und Horní Lipová (Oberlindewiese) gliedert.

Oberlindewiese hatte am 1. Dezember 1930 1544, am 17. Mai 1939 1430 und am 22. Mai 1947 547 Bewohner.

Sehenswürdigkeiten

Geologie

Oberhalb von Bad Lindewiese gibt es ein Gesteinsvorkommen aus graublauem bis dunkelblauem Marmor. Dieses Gestein besitzt seit der Zeit Österreich-Ungarns grosse Bekanntheit. Zeitweilig wurde der Lindewiese-Marmor von der traditionsreichen Firma Thust gewonnen und ist wegen seiner sehr guten Witterungsbeständigkeit noch heute ein für Grabmale nachgefragtes Material. Das Vorkommen ist Bestandteil der Brannáer-Gruppe im Moravo-Silesikum.[1][2]

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Václav Rybařík: Ušlechtilé stavební a sochařské kameny České Republiky. Hořice v. Podkrkonoší 1994, S. 155 ISBN 80-900041-5-6
  2. M. Opletal (Red.): Geologická mapa ČR, List 14-22 Jeseník. Praha (ČGU) 1995

Weblinks


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