- Loy Hering
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Loy Hering (* 1484/85 in Kaufbeuren; † nach dem 1. Juni 1554 in Eichstätt[1]) war ein deutscher Bildhauer der Renaissance.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er erhielt seine Ausbildung bei Hans Beierlein in Augsburg. Zwischen 1511 und 1512 ließ er sich in Eichstätt nieder, wo er, 1519 in den inneren Rat gewählt, mehrmals (1523/24, 1527, 1533 und 1540) das Bürgermeisteramt innehatte und nach und nach alle städtischen Ehrenämter übertragen bekam. Sein großer Förderer war der Eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb, der ihm nicht nur selbst Aufträge gab, sondern ihm auch Aufträge von Verwandten vermittelte. Mit seinen Söhnen und Gesellen führte Hering eine der fruchtbarsten Künstlerwerkstätten der deutschen Renaissance und versorgte fast den ganzen deutschen Sprachraum mit seinen, insbesondere aus Eichstätter gehauenen Werken.
Werke (Auswahl)
- Willibaldsdenkmal aus Eichstätter Marmor (als Sitzfigur), Kreuzigungsgruppe, mehrere Epitaphien und Grabplatten, im Dom zu Eichstätt, darunter das Epitaph von Christoph von Pappenheim
- Mehrere Epitaphien für Angehörige der Adelsfamilie von Eyb
- Wappensteine Eichstätter Bischöfe aus Eichstätter Marmor, im Hochstift Eichstätt
- Epitaph für Wilhalm von Muhr, in der Wallfahrtskirche Bergen bei Neuburg
- Sakramentshäuschen in der Pfarrkirche St. Vitus in Kottingwörth
- Gnadenstuhl des Mauritius-Altars in Moritzbrunn, heute im Bayerischen Nationalmuseum München
- Marmor-Epitaph für Friedrich den Älteren, Markgraf von Hohenzollern in Heilsbronn in Mittelfranken
- Stein-Kruzifix in der Klosterkirche des Franziskaner-Klosters in Schwaz in Tirol
- Denkmal für Abt Georg Truchseß von Wetzhausen in Auhausen, 1521
- Sakramentshaus in der Klosterkirche von Auhausen, 1521
- Grabmal des Bamberger Fürstbischofs Georg III. Schenk von Limpurg († 1521) im Bamberger Dom
- Relief "Jüngstes Gericht", Eichstätter Ostenfriedhof, 1536
- Epitaph für Alexej I. Thurzo († 1543), in der Pfarrkirche St. Jakobus in Leutschau/Zpis (heute Levoča/Slowakei)
- Eiptaph für Markgraf Georg den Frommen von Brandenburg († 1543), in der ehemaligen Klosterkirche von Heilsbronn bei Ansbach
- Epitaph des Hans Sigmund Marschalk von Pappenheim († 1545), im ehemaligen Dominikanerkloster Eichstätt (heute Gabrieli-Gymnasium)
- Grabmal des Niklas Graf Salm nach 1530 Votivkirche in Wien
- Epitaph für Bischof Georg von Slatkonia vor 1519, Stephansdom in Wien
- Epitaph für Jobst Truchseß von Wetzhausen 1524, Deutschordenskirche in Wien
- Wandgrab der Margarethe von Eltz 1519, in der Karmeliten-Kirche in Boppard
- Kaminofen mit gemeißelten Marmorintarsien von Pfalzgraf Friedrich II. und von Löwen gehaltenen Wappensteinen im Pfalzgrafenschloß in Neumarkt, um 1530
- Bauinschrift am Schloss in Bächingen an der Brenz, um 1531
Literatur
- Felix Mader: Loy Hering: Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Plastik des XVI. Jahrhunderts. München, 1905
- Peter Reindl: Loy Hering: Zur Rezeption der Renaissance in Süddeutschland. - Basel, 1977 (= Dissertation an der Universität Erlangen-Nürnberg, 1961; enthält einen illustrierten Werkkatalog Herings, seiner Werkstatt und seiner Söhne)
- Heinz Stafski: Loy Hering (ca. 1485-nach 1554). In: Gerhard Pfeiffer (Hrsg.): Fränkische Lebensbilder. Band 3. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1969, (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte, Reihe VII A. Band 3), S. 101-108.
Einzelnachweise
- ↑ Reindl, Peter: Loy Hering Zur Rezeption der Renaissance in Süddeutschland Basel 1977
Weblinks
Commons: Loy Hering – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Bildhauer
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